Die BMW M GmbH gibt einen Einblick in die Entwicklung von elektrischen Sportwagen. Die Submarke des bayerischen Premiumherstellers dient bei Vollstromern derzeit nur als Partner für etwas dynamischer ausgelegte Versionen regulärer BMW-Modelle. Das soll sich ändern.
Die Entwicklung des ersten vollelektrischen M3 ist in vollem Gange. Er wird über vier Elektromotoren verfügen. Diesen Fakt, aber auch einige weitere Herausforderungen der Entwicklung des ersten batteriebetriebenen M3, zeigen die Garchinger in der YouTube-Serie „BMW M Electrified“, deren erster Teil vor Kurzem veröffentlicht wurde. Neben dem i4 M mit vier E-Motoren, der bereits getestet wird, ist auch ein M2 der Generation F87 zu sehen, der wohl ebenfalls als Erprobungsfahrzeug für E-Antriebe dient.
BMW M will mit Elektroautos nicht nur Längsdynamik bieten, sondern vor allem auch eine optimale Kraftverteilung und die damit möglichen Vorteile. Laut dem Portal Bimmer Today werden vier Elektro-Motoren in allen vollelektrischen M-High-Performance-Modellen Standard sein. Das Unternehmen entwickelt eine zentrale Kontrolleinheit, die die aktuelle Vielzahl von Modulen ersetzt. Zusammen mit der Fahrwerkstechnik soll der neue M3 dem Strich auch querdynamisch glänzen.
Was genau die BMW-M-eigenen Elektroautos bieten werden, dürfte in folgenden Episoden der neuen YouTube-Reihe klarer werden. BMW-M-Chef Frank van Meel hat im November verraten, dass der M3 in der siebten Generation mit einem Sechszylinder-Turbo-Benzinmotor sowie erstmals auch in einer Elektroauto-Version angeboten wird. Der nächste, Anfang 2028 auf den Markt kommende M3 werde für beide Antriebsarten entwickelt.
Die mit Batterie betriebene Ausführung des nächsten M3 wird Berichten zufolge auf der Elektroauto-Plattform „Neue Klasse“ fahren, die zur Mitte des Jahrzehnts unter anderem mit einem Pendant zum regulären 3er startet. „Ein M3 ist ein Versprechen, nicht ein Motor“, so Van Meel. Jede Hauptkomponente eines BMW-M-Elektroantriebs werde maßgeschneidert sein, unterstreicht der Manager.
GoSilla! meint
Die Frage ist, an wen BMW dieses Fahrzeug überhaupt verkaufen möchte. Ein heutiger M3/M4 kostet mit etwas Ausstattung bereits rund 140.000 € oder mehr. Hagerty hat kürzlich das Model 3 Performance (Highland) mit einem aktuellen M3 verglichen, und selbst auf der Rennstrecke konnte das Model 3 mithalten (auf einer schnellen runde waren es nicht mal 1,2 sec. und selbst in einem langen endurance Distanz waren es ca. 27 sec unterschied). Für Amateure, die 3–4 Mal im Jahr auf die Rennstrecke gehen, sind die Unterschiede marginal – abgesehen vom Preis. Ein Model 3 Performance kostet weniger als die Hälfte eines BMW M3/M4.
Hinzu kommt, dass viele potenzielle Käufer, besonders in China, vermutlich zu Alternativen wie dem Xiaomi Performance greifen werden, der mit kompletter Ausstattung deutlich unter 70.000 € liegen dürfte. Wenn BMW mit diesem neuen Fahrzeug nicht in eine ähnliche Preisregion vorstößt – klar, etwas teurer als die genannten Alternativen, aber maximal 15.000–20.000 € darüber – sehe ich schwarz für den Mythos M.
M. meint
„Die Frage ist, an wen BMW dieses Fahrzeug überhaupt verkaufen möchte.“
Vermutlich an Menschen, die sich tatsächlich über etwas informieren, statt im Internet jeden Mist zu glauben. Zum Beispiel: deinen.
„Ein heutiger M3/M4 kostet mit etwas Ausstattung bereits rund 140.000 € oder mehr.“
Ich will zwar keinen, aber für dich habe ich mal einen konfiguriert und jeden Haken (außer Carbon Schalensitze) gesetzt, der ging: 109.300 Euro. Listenpreis.
Die obligatorischen 18% gehen dann noch ab. Ein Bekannter hat 20% bekommen und das Auto stand für 85.000 Euro in seiner Einfahrt.
Und was das Video von Hagerty angeht:
1,2 Sekunden sind auf einer so kurzen Runde Welten, nach 15 Minuten fast überrundet zu werden, ist weit, weit weg von „mithalten können“. Die beiden spielen nicht in der gleichen Liga. Und wenn man es „Endurance“ nennt, müsste man auch mal „Endurance“ machen. Ein 24 Std.-Rennen fällt wegen der Nachladeproblematik natürlich aus, aber eine Stunde? Wie wäre das? Immer noch ein kurzes Rennen.
Was man davon auf der Straße braucht, kann man natürlich fragen. Vermutlich nichts, aber dann braucht man weder den TM3P noch den M3.
Mäx meint
Jo, 140k sind Quatsch, zumindest in Deutschland.
In anderen Ländern kann das aber anders aussehen.
Ein elektrischer M3 darf meiner Einschätzung nach nicht mehr als 120k ausgestattet kosten und dann mit Rabatt auf ca. 100k kommen.
Alles darüber würde potentielle Käufer eher abschrecken.
Dann wird eben zur ICE Variante gegriffen.
Oder wenn man nicht Markengebunden ist, kann man sich auch schon einen Porsche Taycan rauslassen.
Um die 100k ausgestatteter und verhandelter Endpreis, da muss man liegen.
Und das wird spannend, 1. ob man es erreicht und 2. was dann dafür geboten wird.
McGybrush meint
Ich glaube nicht an ein M mit Radnabenmotoren in der Serie.
Das letzte was ein Sportliches Auto braucht ist Gewicht als ungefederte Masse bei niedrigen Reifenquerschnitt.
Der Prototyp mag zwar die 4 Radnabenmotoren haben, aber wenn überhaupt, allerhöchstens an die nicht gelenkten Achse. Also hinten. Aber ich glaub nicht dran.
Man würde das ja machen wollen um Platz zu schaffen. Wofür? Ein noch grösseren Akku? Mehr Gewicht? Einer eigenen Karrosserie die nur für Radnaben Modelle der M-GmbH? Niemals. Viel zu teuer bei allen Nachteilen.
Mäx meint
Wo hast du denn was von Radnabenmotoren gelesen?
Es sind lediglich 4 Motoren angekündigt und die können ähnlich zum Plaid, Taycan oder anderen 3 Motor Fahrzeugen zentral an einer Achse gepaart werden.
Man muss eben nur den Platz an den Achsen schaffen, aber gerade vorne sollte das kein Problem sein und hinten sollte es auch gehen, wenn andere Hersteller das auch schaffen.
Somit hat man 1 Motor pro Antriebsrad und direktes Torque Vectoring an jedem Rad machen ohne Differenzialsperren etc.
Das sollte einiges an Dynamik bringen, aber natürlich auch aufwändig.
Es soll am Ende die Basis für jedes M Fahrzeug sein, also vom M2 bis zum M8.
Aber der M2 soll wohl kaum so viel Leistung haben wie ein M3 usw.
Man muss also Abstufungen in den Leistungen bringen, aber alle werden eine ähnliche Fahrdynamik bieten durch die 4 Antriebe. Das wäre schon cool.
M. meint
Von Radnabenmotoren ist im Artikel keine Rede.
In der Sache hast du natürlich Recht, das ist schon eine Herausforderung, so viel andere Masse aus dem Rad zu bekommen, dass man sich einen Motor dort erlauben kann.
Das kann ein Modell für Standardmodelle sein, wo es auf „Performance“ weniger ankommt als auf Kosten und Platz auf wenig Fläche, für einen iM3 aber kaum.
David meint
Die Radnabenmotoren von Deep Drive kommen zwar, aber nicht jetzt im M3. Denn der ist seit Jahren in der Entwicklung. Da gab es das Thema noch nicht. Der Radnabenmotor wird gerade in einer Version mit integrierter Trommelbremse serienreif gemacht und kommt entsprechend zuerst an der Hinterachse in die Serie. Das dürften dann also nicht Performance Modelle sein.