Ein deutsches Unternehmen arbeitet an einem ebenso innovativen wie einfachen Batteriesystem für Elektroautos: Geht es nach dem Unternehmen CTE GmbH aus Osnabrück, können Akkus von Elektroautos künftig je nach benötigter Reichweite mit mehreren Einzelmodulen vergrößert oder verkleinert werden.
„Die Module haben ungefähr die Größe eines Schuhkartons und wiegen sechs Kilo“, sagt Sebastian Pricker, der an der Entwicklung des ‚Battery in Motion‘ genannten Projektes beteiligt ist, dem Magazin Spiegel. Laut Pricker reiche ein Akkumodul bei einem Elektro-Kleinwagen für eine Strecke von etwa zehn Kilometern. Für 150 Kilometer müsste der Stromspeicher also mit 15 Akkus mit einem Gesamtgewicht von 90 Kilogramm bestückt werden, für einen kurzen Einkauf könnten schon zwei Akkus mit nur 20 Kilogramm Gewicht reichen.
Das System hat mehrere Vorteile zu bieten:
- Durch den Ausbau nicht benötigter Akkus und der Einsparung von Gewicht kann das Elektroauto zugunsten von mehr Reichweite im wahrsten Wortsinn entlastet werden.
- Nicht genutzte Akkus können zwischenzeitlich geladen werden. Leere Batterien können somit mit nur wenigen Handgriffen gegen volle ausgetauscht werden.
- Geht es nach den Entwicklern, so sind die Module universell einsetzbar, und sollen auch als Akku für Pedelecs und Elektroroller oder als Energiespeicher für private Photovoltaikanlagen dienen können.
- Dank der problemlosen Tauschfunktion könnten Batterien an speziellen Battery-In-Motion-Ladestationen gewechselt werden. Deshalb plant Pricker, dass Kunden die Akkus nicht nur kaufen, sondern auch mieten können.
Bereits im nächsten Jahr möchte CTE einen Prototypen für ausgiebige Tests einsetzen. Allerdings wissen die Entwickler noch gar nicht, wo sie die Batterien im Auto unterbringen. „Der Austausch soll natürlich so einfach wie möglich sein“, sagt Pricker dem Spiegel. Für den Entwickler käme entweder das Heck oder der Platz unter der Motorhaube in Frage.
Neben dem optimalen Platz für die Akkus im Auto ist auch die „Zyklenfestigkeit (…) eine große Herausforderung“, so Pricker, da bei häufigen Be- und Entladevorgängen die Speicherfähigkeit sinke.
Pricker glaubt, in drei bis vier Jahren alle Probleme gelöst zu haben und ein marktreifes Produkt vorstellen zu können. Momentan schwebe ihm ein Preis zwischen 2000 bis 3000 Euro pro Modul vor. Das klingt nach etwas viel, bedenkt man, dass für 150 Kilometer 15 Module für einen Gesamtpreis von bis zu 45.000 Euro nötig wären. Dafür bekäme man schon fast zwei Renault ZOE.