Die Targobank und das Branchenportal Autohaus.de haben die Ergebnisse der Verkaufsstudie 2024 zur Elektromobilität veröffentlicht. Demnach setzen besonders die Händler, die positiv zur E-Mobilität eingestellt sind, auf umfassende Beratung und das Aufzeigen von langfristigen Einsparpotenzialen. Finanzielle Anreize sind jedoch ein zentraler Hebel, um Stromer für die Kunden attraktiv zu machen.
Die schwächelnde Nachfrage nach Elektroautos wird vor allem auf den Wegfall staatlicher Förderungen zurückgeführt. Drei Viertel der Befragten sehen die abrupte Einstellung der staatlichen deutschen Kaufprämie Ende 2023 als zentralen Faktor für die stagnierende Entwicklung des E-Auto-Markts. Ohne finanzielle Unterstützung wird ihrer Ansicht nach der Umstieg auf Elektroautos für viele unerschwinglich.
Weitere Herausforderungen, wie die unzureichende Ladeinfrastruktur, spielen ebenfalls eine Rolle, werden aber von nur 22 Prozent der Befragten als Grund für die zurückgehende Nachfrage genannt. Auch die allgemeine Unsicherheit der Verbraucher, etwa in Bezug auf Reichweite, Technologie oder langfristige Unterhaltskosten, rangiert mit 15 Prozent deutlich hinter den preislichen Aspekten.
Die Kundschaft, das wurde im Rahmen der Studie laut den Autoren deutlich, lasse sich durchaus für die Elektromobilität begeistern. Überraschend positiv sei beispielsweise, dass viele, die einen Verbrenner suchten, am Ende ein Elektroauto kauften. „Es geht also.“
„Die Ergebnisse der Studie sind ein Weckruf für Hersteller und Politik. Um die Elektromobilität langfristig erfolgreich zu machen, müssen nachhaltige finanzielle Anreize geschaffen werden“, so Autohaus.de. „Dazu gehören nicht nur Kaufprämien, sondern auch clevere Leasingangebote und Steuererleichterungen, die den Umstieg erleichtern.“
Für die Händler bedeute das Studienergebnis: „Wer jetzt in Beratung und Unterstützung seiner Kunden investiert, kann nicht nur die eigene Marktposition stärken, sondern auch aktiv zur Mobilitätswende beitragen.“
Uliversal meint
Wieso immer die finanziellen Kaufanreise von uns Steuerzahlern?
Damit Dividenden und Boni noch üppiger werden?
Wie wäre es mal mit innovativer Technik und guter Qualität!
Und eine ausreichende (vielleicht sogar einheitlicher) Ladeinfrastruktur wäre doch was.
Ich könnte mir ein EV zulegen, habe sogar 10 kW PV auf dem Dach . .
aber bei dem gebremsten Entwicklungstempo in DE kommt mir der Murks nicht auf den Hof. Und der Kommentar zur „mutigen“ Preiskalkulation schreckt mich auch nur ab.
Sven meint
Jeder Hersteller kann die Preise der Verbrenner anheben und so die Hochlaufphase der Elektros quersubvensionieren. Im Moment kann doch keiner erklären warum ein Elektro 10000 Euro mehr kostet wenn die Batterie 5000 ausmacht Motor und andere Teile aber schon billiger sind als beim Verbrenner.
Der Staat bräuchte nur die Netzentgelde auf den Strom reduzieren. Dann würden auch die Bürger merken, das der reine Strompreis durch die erneuerbaren gar nicht teurer sondern billiger wird. Und wenn man endlich vorankommen würde mit netzdienlichen Speichern bzw. deren Gesetzgebung, dann wäre Dunkelflaute und Hellbrise kein Schreckgespenst mehr.
David meint
Das alles gibt es doch. Autohaus scheint das Branchenblatt für die Schlafmützen unter den Händlern zu sein. Heute gibt’s wieder ein neues ID.3 Angebot. 59 kWh netto und ab 178€. Gnade Gott der Konkurrenz!
Gerry meint
Fürs Autofahren brauchts überhaupt keine Anreize.
Wenn eine rückständige, extrem umweltschädliche Technik wie der Verbrenner weg soll, dann einfach stärker besteuern. Z.B.über höhere MWSt. oder exponentiell steigende Abgaben nach Schadstoffausstoß. 👍
Dann erledigt sich das von selbst.
KdFQ meint
Etwas teurer zu machen ist doch auch ein finanzieller Anreiz. Ein Anreiz, es nicht zu kaufen.
Oder ist es dann eher ein Abreiz?
Gerry meint
…könnte man als negativen Anreiz bezeichnen oder 😂.
Auf jeden Fall wärs dringend notwendig👍.
David meint
Eine deutliche Mehrheit fährt Verbrenner. Also erledigen sich die Politiker von selber, die das in einer Demokratie beschließen. Mir ist schon klar, dass die Tesla Blase langsam auf Diktatur steht. Daher als protokollarische Hinweis, in Deutschland ist das noch nicht der Fall.
Thyl Engelhardt meint
oder die zulässige Höchstgeschwindigkeit bei Verbrenner auf der Autobahn sukzessive verringern. 120, 110, 100….
Ich kann mir in Deutschland kaum ein stärkeres Druckmittel vorstellen.
brainDotExe meint
100 km/h wäre etwas zu hart und wohl politischer Selbstmord.
Aber 130 km/h für Verbrenner könnte ich zähneknirchend akzeptieren, das wäre ein Kompromiss.
Tt07 meint
Beim Umweltschutz gibt es keinen Kompromiss. Tempolimit würde den CO2 Ausstoß um rund 5% senken, äquivalent wären das ca. 3 Mill. EVs.
brainDotExe meint
Gibt es schon, nennt sich CO2 Steuer.
Andi EE meint
Es gibt eine ganz simple haushalterische Rechnung, im Staatshaushalt kann man so eine Sache nur neutral umsetzen, wenn man das Schädliche bestraft und das Gute belohnt.
2025 … 95% Verbrenner finanzieren den Umbau auf 5% Elektrisch
2026 … 90% Verbrenner … auf 10% Elektrisch
2027 … 85% Verbrenner … auf 15% Elektrisch
Der Betrag der von der einen auf die andere Seite wechselt, ist immer der Gleiche.
2025 sind wir jetzt mit den verschärften Regeln an dem Punkt, wo der Verbrenner das erste Mal ein klein wenig benachteiligt wird. In China und Norwegen ist das schon lang der Fall, deshalb verschwindet das Schlechte auch schnell von der Straße.
Die allermeisten Studien stammen aus der Auto-Lobby und es geht immer drum, das Subventionsvolumen für die Autoindustrie aufzublähen. Das kann man einfach daran erkennen, dass keine von diesen Studien haushaltsneutral umzusetzen wäre.
Jörg2 meint
Ich gebe Dir da vollkommen recht.
Da eine direkte Subventionierung der Käufer (die das über den angepassten Preis an die Hersteller weiterleiten) nicht zu vermitteln ist, nutzt man andere Kanäle der Herstellerunterstützung.
Mit der Ausweitung der Kurzarbeiterregelung bekommt man haushaltsneutral (die Gelder kommen aus dem Arbeitslosengeld, also direkt von der Arbeiterschaft) und sehr zielgerichtet auf die inländischen Hersteller, eine Herstellerunterstützung hin.
Ich bin gespannt, wann wir hierüber die ersten Pressemitteilungen sehen werden.
Peter meint
Die Prognosen gehen davon aus, dass die (im Vergleich zu 2019) „fehlenden“ 2 Mio. Verkäufe in Europa nicht so schnell zurück kommen werden, d.h. dass die Verkaufszahl mindestens die nächsten Jahre abgesenkt bleibt. Das bedeutet auch, dass es dann nicht mehr um Kurzarbeit, sondern um einen Abbau von Arbeitsplätzen, im optimalen Fall entlang des demographischen Wandels (also über Verrentung) geht.
Andereseits: Die Europa-Zahlen von 2019 waren Spitzenzahlen, aktuell bewegen wir uns im Bereich der Zahlen von 2014. Und es gibt immer mal wieder „auf und ab“, 2009 (Abwrackprämie in D) waren die Europa-Zahlen auch höher, als 2014. Nur damals war es offenbar nicht so ein Drama.
Thor23 meint
Jemand der sich ein Auto jenseits von 25T Euro nicht leisten kann, empfindet Kaufpreis Förderungen für BEVs ungerecht.
Vor allen dann wenn der Käufer in einer Stadt lebt, deshalb keine PV Anlage hat mit der er was zur Stromproduktion beitragen kann und auf öffentliches laden angewiesen ist.
Eine Kaufpreisförderung sollte unter drei Tranchen ausbezahlt werden. Je ein Drittel am Ende des ersten Jahres, ein weiteres am Ende des zweiten und das letzte am Ende des dritten Jahres.
Gefördert bekommt nur wer selber grünen Strom produziert.
Gefördert wird ein BEV nur mit einem Akku der in einem bestimmten Verhältnis zum produzierten Strom steht. Z.B. je 1KW Peek darf der Akku des BEV 10kWh haben.
Mike meint
Das Einzige, was auf Dauer wirklich zählt, ist der Ladepreis. IMHO muss da der Staat ansetzen. Alles andere fördert nur wieder die Falschen (Eigenheimbesitzer, Aktionäre).
Ben meint
„IMHO muss da der Staat ansetzen.“
Ja stimmt, am besten das Dieselprivileg abschaffen und die 8 Mrd/a Dieselsubvention abschaffen, bzw. die 360Mrd/a Subventionen für fossile Energie abschaffen, somit spart man Ausgaben und generiert Einnahmen.
Mike meint
Das wäre sinnvoll, reicht aber nicht. Auch an den Strompreisen muss sich was tun. Es gibt keinen vernünftigen Grund, weshalb diese die letzten 2 Jahre so massiv gestiegen sind und jetzt Preise von 2-3x Hausstrompreis normal sind (ohne Grundgebühr).
Stefan Redlin meint
Ich glaube das sogenannte einfache E-Auto ist zu einem wirklich attraktiven Preis kaum herzustellen. Und wenn dann wirklich mal eines kommt was preislich daran reicht, dann kommen all die Kommentare: Wieso hat der keine Sitzheizung, warum fährt der keine 300 Kilometer weit, und warum kann man damit nicht 1600 Kg ziehen. Auf Grund der niedrigen Energiedichte von Akkus bedeutet anständige Reichweite leider auch bestimmte Mindestgröße. Und alles was wir heute als „gefälligst“ Serie angucken bei der Ausstattung kostet auch noch mal. Und am Ende steht da wieder en Preis den keiner hören mag. Wer günstig will muss bereit sein Kompromisse zu machen. Wir Deutschen können das anscheinend schlecht. Und wir sind nicht bereit uns damit abzufinden, dass es das E-Auto welches klein bis kompakt ist, vollausgestattet und mit Hänger-Kupplung, dass auch noch 200 Km/h spitze kann, und damit auch bei Minus 10 Grad und Tempo 160 auch noch 500 Km weit fährt derzeit nicht gibt. Irgendwann vielleicht, aber günstig wird es dann nicht sein.
Dagobert meint
Der Punkt ist, dass das alles für einen 15 Jahre alten Polo kein Problem ist…
Ist jetzt nicht so abwegig von der angeblichen Nachfolgetechnologie zu fordern, was der Stand der Technik schon etliche Jahrzehnte abbilden kann.
Thomas meint
Wir sind nun mal nicht bei Wünsch-Dir-Was. Man muss sich halt entscheiden, ob man den Nachkommen eine lebenswerte Umwelt hinterlassen will und dafür ein paar Einschränkungen hinnehmen muss. Individuell und als Gesellschaft.
Andi EE meint
Manchmal wenn man euch liest, man hat da ein Technikwunder nicht mehr zur Verfügung, dabei sind die meisten Verbrenner einfach nur schnöde Karren, …
– kalte Karre
-.vom Eis befreien
– Klimatisierung im Schnitt deutlich schlechter
– lärmig vor allem auch für die draussen
– schwache Beschleunigung
– man muss schalten, ansonsten Aufpreis
– schwaches Entertainment
– Software zum Abwinken
– Zumutung bei den Abgasen
– klimaschädlich
– stoßen viele Schadstoffe aus
– Verbrenner brennen häufiger
– wirklich mega nervig die Auspuff-Geschichte
– Verschleißteile ein Problem
– Service und Kosten
Verbrenner haben sehr viele Nachteile, unabhängig von den wirklich negativen Faktoren Klima und Schadstoffen, die man vergesellschaftet. Letzteres ist ja vielen Verbrennerfahren egal, aber hier muss es einfach einen Preis für geben. Dann schreien wieder alle, dass das asozial wäre. Aber bitte wie asozial ist es, wenn ich meine, wenn ich viel Dreck produziere, dass das alles gratis sein soll?!
brainDotExe meint
🤡
Dagobert meint
Webasto hat die Standheizung schon vor über 70 Jahren erfunden. Ich habe noch nie ein Auto besessen, in das ich kalt einsteigen musste. Bei Elektroautos ist das jetzt Serie, herzlichen Glückwunsch. Der Rest is an den Haaren herbeigezogen oder gar persönliche Präferenz. Beim Elektroauto bekomme ich gar keine Handschaltung mehr – im Roadster für mich ein „No-Go“.
Thyl Engelhardt meint
Die Akkukosten bestimmen das Gesamtbild. Solange ein 100 kWh-Akku nicht deutlich unter 10000 kostet, wird das Ganze zäh bleiben. Vgl alten Polo, der dennoch hunderte km mit Volllast fahren kann.
die ganzen von der EU jetzt verlangten, aber untauglichen Sicherheitsmaßnahmen kosten meines Erachtens auch Tausende Euro. Kameras, Lidar, Prozessoren, Steuerglieder, GPS mit kompletter Navigation, etc. Die Kostenabschätzung der EU ist hier ein Witz, da die davon ausgehen, dass sowie alles schon an Bord ist. Aber leider verhindert das jetzt die Verwendung größerer Akkus.
Torsten meint
Und woher hat die EU die ganzen Ideen?
Fritzchen meint
Das einfache eAuto nach Vorbild Golf, Astra oder Focus zu einem vernünftigen Preis existiert einfach nicht. Täglich ein neues Flaggschiff, aber keines für die Masse. Ohne die Bereitschaft der Autoindustrie zu geringeren Margen wird das nichts. Förderungen entwickeln kein Auto, belasten nur den Steuerzahler allgemein.
Futureman meint
Also bei BYD kommen im Monatstakt neue Modelle auf dem Markt, die für viele Gruppen schon interessant sind. Zur Zeit werden sie aber dem europäischen Markt enthalten und sorgen damit für wenig Preisdruck. Technisch möglich sind durch rapide gefallene Batteriepreise sehr wohl günstige Modelle. Bei den hochpreisigen Modellen gibt es bereits jetzt (auch in Europa) kaum noch Unterschiede zwischen Batterie- und Verbrennerauto.
brainDotExe meint
Du bist witzig, die werden dem europäischen Markt „enthalten“.
Sie sind größtenteils auf dem europäischen Markt nicht zulassungsfähig.
B.Care meint
Nach Vorbild Golf gibt es seit Jahren den ID.3, der kostet 30k und ist somit nicht teurer als ein vergleichbarer Verbrenner in der Klasse mit Automatik und entsprechender Leistung. Verkauft sich daher auch gut. Also, deine Aussage es würde nichts existieren kann ich nicht nachvollziehen, und auf dem Gebrauchtmarkt gibt es mittlerweile ein großes Angebot.
brainDotExe meint
ID.3, Cupra Born, Skoda Elroq, Opel Astra, Corsa und Frontera sind also Flagschifffe?
Klar sind die nicht so günstig wie die jeweiligen Verbrenner, aber richtig teuer sind die inzwischen auch nicht mehr und von Flagschiff meilenweit entfernt.
Selbst ein ID.7 ist für seine Klasse günstig.
David meint
Entfernt, da themenfern. Die Redaktion.