Im Januar hat der chinesisch-schwedische Elektroautobauer Polestar eine aktualisierte Geschäftsstrategie angekündigt, die eine geplante Expansion von 70 auf 130 und von 36 auf 57 Verkaufsflächen in Europa und Nordamerika zusammen mit seinen Handelspartnern vorsieht. Die Volvo-Schwestermarke passt zudem ihr Vorgehen im Vertrieb an.
Polestar entwickelt sein Vertriebsmodell weiter und baut seine Markenpräsenz in der Bundesrepublik aus. Im Rahmen seiner bereits Mitte letzten Jahres angekündigten globalen Strategie zum Ausbau des Einzelhandelnetzes mit Partnern setzt Polestar nun auch hierzulande auf das „unechte Agenturmodell“. Dieses wurde unter anderem schon in Schweden, Norwegen, der Niederlande und Großbritannien ausgerollt.
Das bisherige Vertriebsmodell des direkten Online-Vertriebs wird damit um ein Agenturmodell ergänzt, bei dem die Vertriebspartner stärker in den aktiven Verkauf eingebunden werden. In Deutschland ist eine Verdoppelung der derzeit neun auf 17 permanente Standorte geplant, von denen die ersten fünf bis Mitte des nächsten Jahres fertiggestellt sein sollen. Zukünftig soll das Netz zusätzliche Regionen neben den großen Metropolen Deutschlands umfassen.
Polestar-Deutschland-Geschäftsführer Willem Baudewijns: „Mit der Anpassung unseres Vetriebsmodells legen wir die Basis für weiteres Wachstum und fokussieren uns nun noch mehr auf den Verkauf. Wir entsprechen damit dem Wunsch unserer Vertriebspartner, alle aus dem Volvo Cars Netzwerk, ihre Expertise im direkten Kontakt mit Kundinnen und Kunden stärker zur Geltung zu bringen. Deutschland ist für Polestar ein wichtiger Standort in Europa und hier wollen wir mehr Präsenz zeigen.“
Auch künftig wird es möglich sein, Polestar-Fahrzeuge online zu konfigurieren und zu bestellen. Neben den Online-Vertrieb tritt nun aber auch die Möglichkeit, die Elektroautos über das wachsende Netz von „Polestar Spaces“ zu erwerben. Zuletzt wurde Ende 2024 ein Polestar Space in Bochum eröffnet. Weitere Polestar-Vertriebsstandorte gibt es auch in Berlin, Düsseldorf, Frankfurt, Hamburg, Hannover, Köln, München und Stuttgart.
„Der logische nächste Schritt“
„Die Umstellung auf das unechte Agenturmodell ist für uns der logische nächste Schritt“, so Baudewijns. „Wir setzen hierbei weiterhin auf die starke Unterstützung unserer Partner, die gemeinsam mit uns weiter in den Ausbau und somit in die Marke Polestar investieren.“
Die direkte Nähe zu den Kunden sei bei der Entscheidung für ein Auto enorm wichtig, dies sei die klare Stärke des Handels. Hier profitiere Polestar stark von der Einbindung seiner Partner, sagt Unternehmenschef Michael Lohscheller. Polestar gehört wie Volvo zum chinesischen Geely-Konzern. „Die Veränderung im Vertrieb hin zu einem aktiven Verkaufsmodell ist ein bedeutender Hebel, um unser Wachstum im Markt zu ermöglichen“, so Lohscheller.
Die Erweiterung der Einzelhandelspräsenz, die stärkere Einbindung der Vertriebspartner und das wachsende Produktportfolio sollen die Wachstumspläne von Polestar unterstützen. Neben der seit 2020 verfügbaren Mittelklasse-Limousine Polestar 2 und dem Start der Auslieferungen der beiden Elektro-SUV Modelle Polestar 3 und Polestar 4 seit Sommer 2024 soll noch 2025 der Verkaufsstart der großen Limousine Polestar 5 folgen.
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