Horse Powertrain, das Joint Venture von Renault und Geely für Verbrennungsmotoren, hat den Horse C15 vorgestellt. Das System ist ein kompakter Range Extender, der speziell für die nachträgliche Hybridisierung von batterieelektrischen Fahrzeugplattformen entwickelt wurde. Damit sollen ursprünglich rein elektrische Architekturen ohne großen Aufwand auch für Hybridfahrzeuge genutzt werden können.
Die Range-Extender-Technik ist ein Antriebskonzept für Elektrofahrzeuge, bei dem ein kleiner Verbrennungsmotor als Generator dient. Er kann bei niedrigem Batteriestand zusätzlichen Strom erzeugen und so die Reichweite mit Hilfe fossilen Kraftstoffs verlängern.
Bereits im April hatte Horse Powertrain mit dem „Future Hybrid Concept“ auf der Auto Shanghai ein ähnliches Projekt präsentiert. Anders als dieses Konzeptmodell ist der Horse C15 jedoch ein serienreifes Produkt. Das Unternehmen beschreibt ihn als „ultrakompaktes Range-Extender-System“, das Motor, Generator, Kühlpaket und Wechselrichter in einer Einheit integriert.
Kernstück ist ein 1,5-Liter-Vierzylinder. In der Version mit Saugmotor misst das Aggregat 50 x 55 x 27,5 Zentimeter und kann sowohl horizontal als auch vertikal verbaut werden. Damit soll es sich flexibel im vorderen oder hinteren Bereich eines Elektrofahrzeugs integrieren lassen. Weitere Details werden noch nicht verraten.
CEO Matias Giannini hob auf der Messe IAA Mobility in München die wachsende Bedeutung dieser Technologie hervor: „Elektrofahrzeuge mit erweiterter Reichweite sind die am schnellsten wachsende Antriebskategorie in vielen globalen Märkten. Die Range-Extender-Lösung Horse C15 bietet OEMs eine einfache und kostengünstige Möglichkeit, diese Chance zu nutzen.“ Das Unternehmen glaube, dass die Nachfrage nach Fahrzeugen mit Reichweitenverlängerung weiter steigen wird.
Der Horse C15 erfüllt laut Hersteller die Anforderungen der Euro-7-Norm sowie der Standards China 7 und SULEV20. In der Basisversion soll er Fahrzeuge des B- und C-Segments (Klein- bis Kompaktwagen) mit bis zu 70 kW/95 PS Leistung unterstützen. Für größere Fahrzeuge wie Modelle des D-Segments (Mittelklasse) oder leichte Nutzfahrzeuge ist eine Variante mit Turbolader geplant, die bis zu 120 kW/163 PS liefern soll.
Frank meint
Es ist sicher nur ein „Zufall“, dass dieser Range-Extender den gleichen Hubraum hat, wie der M252-Motor der bei Geely für den CLA und seine Derivate für Mercedes-Benz gebaut wird. Und wahrscheinlich, so sieht es aus, nicht nur für die.
China ist ein wichtiger Markt, ohne Frage, aber dorthin weiter führende Technologie zu bringen, mit der Partner (und Geely ist ja auch Miteigentümer bei MB) im Wettbewerb gestärkt werden, ist grob fahrlässig. Schon seit den 90iger Jahren haben viele große europäische und auch deutsche Unternehmen sehr bereitwillig Spitzentechnologie nach China an die dort zwangsweise vorgeschriebenen Partnerunternehmen gegeben, um wenige Jahre später in dem Markt selbst keine Rolle mehr zu spielen. Damals haben wir uns dort den Ast, auf dem wir sitzen wollten, selbst abgesägt. Die berühmten $-Zeichen in den Augen vieler Spitzenmanager, die siehe Autoindustrie inzwischen eher Cent-Zeichen sind, haben oftmals jede gesunde Vorsicht außer Acht gelassen. Wozu das geführt hat, sehen wir alle.
Früher gaben wir selber gesägt, heute liefern wir die Säge, mit der uns chinesische Wettbewerber den Ast absägen.
LMdeB meint
Horse – Ist das etwa ein Hinweis auf das Zwangs-Geräusch bei Stromer-Langsamfahrt? Wieher!
LarsDK meint
Da kommen dann so brauchbare Autos wie der Mazda MX-30 bei raus die sich ja zu Verkaufsschlagern entwickelt haben.
Deine Mudder meint
Der Wankelmotor ist nicht ideal, das heißt nicht, dass das Konzept per se schlecht ist, in China boomen EREVs, das haben viele Hersteller genauso verpennt wie den Vollhybriden.
Vollhybride und EREVs sind reinen E-Autos und Verbrennern überlegen, solange es nicht nur um öbszone Fahrleistungen geht.
hu.ms meint
Das teil ist ja ganz gut verkleinert. Aber der tank braucht ja auch nochmal mind. 25 L. und beises frisst logischerweise bei bestehenden BEV den kofferraum.
hu.ms meint
… genau auf langstrecke wo man meist den „reichweiter-erweiterer-verbrenner“ und den kofferraum braucht.
Frank meint
Es wäre eine Möglichkeit die ganz alten Elektrofahrzeuge (mit einer Reichweite unter 120km) damit auszustatten.
Ein Zusatzaggregat für Verbrenner sollte aber entwickelt werden: Ein Gerät, welches das CO2 aus dem Abgasstrang holt (hier geht das viel leichter als aus der Luft, weil die Konzentration des CO2 um den Faktor 2000 höher liegt). Das CO2 wird dann an der Tankstelle wieder abgegeben und kann dann in einen E-Fuelkreislauf einfließen.
Martin meint
Oder in aktuelle Kastenwagen einen Akku mit ca. 40 kWh und den Generator dazu. DAS wäre mal was, um wirklich arbeiten zu können. Platz unterm Auto wäre genug. Ferner umgeht man das Gewichtsproblem mit dem Irrglauben man müsse 80 oder 120 kWh durch die Gegend fahren. Und trotzdem alle 200 KM ne Stunde laden…
Dagobert meint
Ich denke eher nicht, dass das ein Produkt für Restomods ist, sondern eher für OEMs um Fahrzeuge, die auf reinen BEV Plattformen geplant wurden, nachträglich auch in einer REX-Version anbieten zu können.
Deine Mudder meint
Das ist auch mein Kenntnisstand, das Angebot ist für Hersteller gedacht um schon bestehende Plattformen nachzubessern, nicht für den Endkunden.
M. meint
Die CO2-Idee gefällt mir, aber sag mir bitte noch, wo du bei einem Zoe (z.B.) dieses Ding samt Tank unterbringen willst.
Und bitte an Ölwechsel, Zündkerzen und Luftfilter denken.
Und eine Tankklappe + Schlauch zum Tank brauchen wir auch noch.