In letzter Zeit häufen sich die Schlagzeilen zu gravierenden Sicherheitslücken in Software-Systemen von Autoherstellern: Nun hat es einmal mehr das Tesla Model S erwischt. Der Fall ist im Vergleich zu einigen anderen allerdings von eher harmloser Sorte.
Den US-amerikanischen Sicherheitsfirmen Lookout und Cloudflare gelang es nach zwei Jahren Forschungszeit im Auftrag von Tesla selbst, sechs Schwachstellen am Model S auszumachen. Über das Unterhaltungssystem der Elektroauto-Limousine und mit spezieller Software schafften sie es demnach unter anderem, das Auto zu starten und die Geschwindigkeit zu verringern.
„Wir konnten das Auto bei niedriger Geschwindigkeit stoppen“, sagte Marc Rogers von der Sicherheitsfirma Cloudflare der Financial Times (Paywall). Bei höherem Tempo hätten sie jedoch die Handbremse nicht digital betätigen können. Allerdings mussten sich die Hacker für die Eingriffe ins Fahrzeug per Kabel mit dem Elektroauto verbinden – in der Realität dürfte so etwas kaum vorkommen können.
Software-Update für betroffene Model S
Die Hacker arbeiteten gemeinsam mit dem Elektroauto-Pionier schon vor der Veröffentlichung der Schwachstellen an Lösungen für die Probleme – Tesla bietet bereits Software-Updates zur Behebung der Sicherheitslücken an. Dafür müssen die Modelle nicht einmal in die Werkstätten gerufen werden – Model-S-Besitzer müssen lediglich einem Software-Update ihres Wagens zustimmen.
In jüngster Zeit entdeckten Hacker Sicherheitslücken bei mehreren Autoherstellern: Fiat Chrysler musste sogar 1,4 Millionen Fahrzeuge zurückrufen, um Sicherheitsrisiken zu verhindern. Hier brauchten die Hacker allerdings, im Gegensatz zu Tesla, keine Kabelverbindung zu dem Wagen.