Verband der Automobilindustrie: Am Elektroauto führt kein Weg vorbei

Elektroautos sind in aller Munde, verkauft werden die umweltfreundlichen Pkw hierzulande bislang aber nur schleppend. Aus Sicht des Branchenverbandes VDA führt dennoch langfristig kein Weg an den Stromern vorbei. „Natürlich wirkt der aktuell niedrige Spritpreis an der Zapfsäule nicht wie ein ‚Turbo‘ für Elektroautos“, erklärte der Präsident des Verbandes der Automobilindustrie (VDA), Matthias Wissmann, der Deutschen Presse-Agentur. Langfristig stehe aber fest: „Wir müssen unabhängiger vom Öl werden, wir brauchen die alternativen Antriebe.“

Einen „echten Schub“ erwarte Wissmann, wenn die Leistungsfähigkeit der Batterien und damit die Reichweite von Elektroautos weiter steige. Das erklärte Ziel der Bundesregierung, bis 2020 eine Million Elektroautos auf deutsche Straßen zu bringen, sei aber nicht ohne zusätzliche Impulse realisierbar. Wissmann rechnet noch für dieses Jahr mit einer Entscheidung der Bundesregierung bezüglich möglicher Anreize für Elektroautos wie gewerbliche Sonderabschreibungen, Privilegien im Straßenverkehr und weitergehende Förderungen.

In den ersten acht Monaten dieses Jahres wurden dem Kraftfahrt-Bundesamt zufolge gerade einmal 6456 Elektroautos neu zugelassen. Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum entspricht das zwar einem Plus von 61,4 Prozent, der Anteil der E-Autos lag damit allerdings bei nur 0,4 Prozent. Elektrofahrzeuge stellen daher auf deutschen Straßen immer noch eine Seltenheit dar.

Als hauptverantwortlich für den schleppenden Absatz rein elektrischer Automobile gelten die verhältnismäßig niedrigen Reichweiten sowie die hohen Preise aktueller Modelle. Auch die unzureichende öffentliche Lade-Infrastruktur schreckt noch viele potentielle Käufer ab. Neue Impulse werden von der diesjährigen Internationalen Automobil-Ausstellung IAA in Frankfurt erwartet, dort gehören ab Mitte September alternative Antriebe zu den Schwerpunkten vieler Aussteller.