In Europa fahren mittlerweile mehr als eine Million Elektrofahrzeuge mit Stecker, entscheidend dazu beigetragen hat ein Verkaufsplus von über 40 Prozent im ersten Halbjahr im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Europa hat den symbolkräftigen Meilenstein knapp ein Jahr später als China erreicht, dafür aber früher als die USA.
Die von dem Marktanalyst EV Volumes veröffentlichten Zahlen beinhalten vollelektrische Autos und Leichtlastkraftwagen sowie Hybridfahrzeuge mit rein elektrischer Reichweite und Stecker zum Aufladen der Batterie. Der Anteil von exklusiv akkubetriebenen Fahrzeugen betrug dabei 51 Prozent. Wasserstoff-Antriebe spielen bisher kaum eine Rolle.
Zwischen Januar und Juni wurden in der EU, Island, Liechtenstein, Norwegen und der Schweiz rund 195.000 Plug-in-Fahrzeuge abgesetzt – 42 Prozent mehr als im ersten Halbjahr 2017. Bis Ende des Jahres werden in Europa Hochrechnungen zufolge insgesamt 1,35 Millionen Plug-in-Stromer fahren.
Der Anteil von Plug-in-Modellen bei den Neuzulassungen in Europa ist trotz steigendem Interesse noch gering – er liegt derzeit bei gerade einmal 2 Prozent. Zum Ende des Jahres könnten es nach aktuellem Stand 2,35 Prozent sein.
Die meisten elektrifizierten Fahrzeuge werden in Europa weiter in Norwegen verkauft: 36.500 Stromer im ersten Halbjahr bedeuten einen Marktanteil von 37 Prozent an den Neuzulassungen, bei Pkw sogar 46,5 Prozent. Das skandinavische Land fördert E-Mobilität seit Jahren massiv. Bei den Gesamtverkäufen könnte Norwegen in diesem Jahr dennoch erstmals von Deutschland überholt werden.
Dr.-Ing. Klaus D. Beccu meint
Anscheinend sind die Zahlen über den Hybridauto Anteil sehr unterschiedlich: so wurden für Deutschland von Küs Trend-Tacho 2018 Zahlen veröffentlicht, die zeigen, dass die Hybridauto-Verkäufe derzeit mit 15% an 2. Stelle nach den Benzinern stehen, 2023 bereits 25% . Weit entfernt davon mit nur ca. 2% der Verkauf von voll Elektro-Autos. – Möglicherweise sind die Unterschiede zu den hier im Artikel genannten Zahlen auf solche zwischen Verkauf und Anmeldung zurück zu führen? Ein Grund für die grosse Zunahme an Hybridauto Verkäufen ist sicherlich auch die praktikable on-board Ladung von plug-in Hybrids – im Vergkeich zu den Ladeproblemen von voll E-Autos: Ladeterminals zu weit entfernt vom Wohnort (wenn kein eigenes Haus mit Lade-Anschluss), lange Ladezeiten für Schonung der Li-Ion Batterie, etc.
Dr.-Ing. Klaus D. Beccu meint
Hybrid Plug-in und voll-elektrische Autos sollten in der Statistik voneinander getrennt werden, denn sie verwenden nicht nur unterschiedliche Antriebstechniken, sondern auch (zu 90%) verschiedene Speicherbatterien: NiMH für Hybrid Plug-In und Li-ion für voll-elektrische Fahrzeuge. Laut Toyota, den Leader der Hybrid-Plug-in Technik, eignen sich NiMH Batterien erheblich besser für die Anforderungen in Ladung / Entladung der Hybrid-Technik als die etwas energie-reicheren Li-Ion Batterien, die etwas mehr elektrische Reichweite ermöglichen. Auch die erheblichen Preisunterschiede beider Batterie-Typen spielen eine, wenn auch untergeordnete Rolle!
alupo meint
Toyota verwendet bei dem Prius plugin auch einen LiIonen Akku.
Nur bei den normalen Hybriden ohne Einsteckmöglichkeit verbauen sie NiMH Akkus. Aber Ausnahme: der Prius plus hat ohne Stecker dennoch auch einen LiIonen Akku.
Dr.-Ing. Klaus D. Beccu meint
Wie mir Toyata erklärte, bieten sie beide Batterie-Typen an und viele Käufer setzen in Unkenntnis von Lade-/Entlade EIgenschaften auf die energie-reichere Li-Ion Variante mit höherer elektr. Reichweite. Da weniger gut angepasst für Hybrid Charakteristik, dürfte sich das auf Lebensdauer auswirken.
Jürgen Baumann meint
1.000.000 klingt natürlich gut. Dabei sind aber auch Fahrzeuge wie der i8 mit einem Akku mit einer nutzbaren Kapazität von 5,2 kWh, was einer Reichweite von angegebenen 37 km im rein elektrischen Betrieb entspricht. Max. 30 sind realistisch. Na ja ….