Der baden-württembergische Energieversorger Energie Calw hat mit „Deer“ (englisch für Hirsch) ein Carsharing-Unternehmen mit 60 Elektroautos aufgebaut, flankierend wurden 130 Ladesäulen in der Region errichtet. Die Pläne gehen deutlich weiter.
Deer will noch in diesem Jahr 50 neue Elektroautos anschaffen, berichten die Stuttgarter Nachrichten. Bis 2022 sollen es bereits 500 überall im Land sein – Deer wäre dann fast so groß wie die Daimler-Marke Car2Go, die in Stuttgart die größte elektrische Carsharing-Flotte im Südwesten bietet.
Anders als Car2Go wollen die Calwer ihre Elektroautos nicht nur für die flexible Kurzzeitmiete übers Land verteilen, die Fahrzeuge sollen auch für längere Zeit geleast werden können. Bei Bedarf montiert Energie Calw eine private Ladestation und installiert eine dazugehörige Solaranlage auf dem Dach. Service wird dabei großgeschrieben, im Falle einer Panne erhalten Kunden zum Beispiel rund um die Uhr ein Ersatzfahrzeug.
Die Preise für die eingesetzten Renault ZOE und VW e-Golf liegen deutlich unter denen, die Car2Go für seine Elektro-Smarts aufruft: Eine Mietstunde kostet 4,50 Euro, für einen vollen Tag werden 29,90 Euro berechnet. Car2Go verlangt für 24 Stunden Smart-Fahren 79 Euro. Eine Quersubventionierung gebe es trotz der günstigen Preise nicht, betont Deer – das Angebot sei wirtschaftlich.
„Wir wollen die gesamte Elektromobilität aus einer Hand anbieten und viel Komfort und Service bieten“, erklärt Horst Graef, Geschäftsführer von Energie Calw und Deer. Neben Carsharing biete man Firmen an, den Fuhrpark für sie komplett zu verwalten. Zudem befinde man sich in Gesprächen mit vielen Städten, die das Carsharing-Konzept übernehmen wollen. In Böblingen ist man bereits vertreten. Graef hofft, dass Deer später auch von staatlicher Seite Unterstützung erhält.
Es sei wichtig, Kommunen, Sozialdienste, mittelständische Energieversorger und private Hausbesitzer im ländlichen Raum zu fördern, so Graef. Bisher würden vor allem die Großstädte von Bundesfördergeldern profitieren, die bereits über einen gut ausgebauten öffentlichen Nahverkehr und damit Alternativen zum eigenen Auto verfügen. Um auf diesen Missstand aufmerksam zu machen, haben Energie Calw und Partner eine Petition an den Bundestag geschickt. Sie fordern darin, die ihrer Meinung nach fehlgeleitete Förderpolitik für die E-Mobilität zu ändern.
Elmobystudent meint
Der baden-württembergische Energieversorger Energie Calw hat mit “Deer” (englisch für Hirsch) ein Carsharing-Unternehmen mit 60 Elektroautos aufgebaut, flankierend wurden 130 Ladesäulen in der Region errichtet.
In den Großstädten
– überfüllte Straßen (–> Parkplatzmängel, Stau´s…)
– Hohe Abgaswerte
+ geringe Reichweiten
+ gute Ladeinfrastruktur (hoffen wir es mal in 1-2 Jahren)
Lösung: Carsharing mit einem Fuhrpark von Elektroautos – Super Idee oder nicht?