In den kommenden Jahren werden deutlich mehr Autos mit E-Antrieb auf den Straßen fahren. Für die Feuerwehr stellt die alternative Antriebsart mitunter schon heute eine Herausforderung dar – das zeigt ein aktueller Fall aus den Niederlanden.
Bei einem BMW-Händler in der Gemeinde Breda begann Ende März ein teilelektrisches Fahrzeug vom Typ i8 zu qualmen. Ein Mitarbeiter fuhr den Wagen daraufhin ins Freie, wo die herbeigerufene Feuerwehr später Löschmaßnahmen durchführte.
Da bei Elektro- bzw. Hybridautos die Gefahr besteht, dass das Feuer wieder aufflammt, entschloss sich die Feuerwehr zu einer recht radikalen Maßnahme: Sie orderte einen Container mit Wasser, in dem der Teilzeit-Stromer versenkt wurde. Dort verbrachte der i8 die nächsten 24 Stunden.
Als die Einsatzkräfte sicher waren, dass keine Gefahr mehr von dem BMW i8 ausging, holten sie das Auto wieder aus dem Container heraus. Das eingesetzte Löschwasser wurde anschließend professionell entsorgt, da es mit Flüssigkeiten des Fahrzeugs verdreckt worden war. Warum der i8 qualmte, ist bislang nicht bekannt.
Die Aktion der niederländischen Feuerwehr erscheint auf den ersten Blick übertrieben, tatsächlich sind Elektro- und Hybridautos im Einzelfall aber nur schwer zu löschen. US-Hersteller Tesla etwa schreibt in einem Leitfaden für Ersthelfer und Rettungskräfte, dass für das endgültige Löschen eines Elektroauto-Brandes rund 11.000 Liter Wasser und 24 Stunden nötig sind.
nilsbär meint
Was ich nie ganz verstanden habe: Warum tolerieren wir eigentlich, dass Autos (aller Antriebsarten) doch relativ häufig brennen, mit zum Teil grauenvollen Folgen für die Insassen? Warum werden da die Sicherheitsvorschriften nicht drastisch verschärft?
Wickunger meint
Bei den statistischen Darstellungen ist es ratsam, immer nach den prozentualen Werten und den Ursachen der Brände zu schauen. Bei den e Autos fahren noch nicht so viele, dass man tatsächlich eine gute Aussage enthält. Bei den e-Autos reden wir tatsächlich fast ausschliesslich von Bränden durch das Batteriesystem samt Elektronik dazu.
Alle europäischen Autohersteller haben auf Ihrer roten Liste das Thema Feuer (ganz besonders in Tunneln) ganz oben stehen. Der extrem geringe Bestand an Bränden bei traditionellen Fahrzeugen ist auch auf jahrzehnelange Erfahrung zurückzuführen.
Ein nicht geringer Anteil der Bränden bei traditionellen Fahrzeugen geht auf fehlende Aufmerksamkeit der Nutzer – etwa festgefahrene Bremsen – zurück.
Priusfahrer meint
Schaut mal da, da sieht man wie oft Fahrzeuge aller Arten brennen.
feuerwehr.de/einsatz/berichte/einsatz.php?n=43013
jennss meint
Der i8 war dann durch das Wasser Schrott, oder? Wäre anders nicht noch etwas zu retten gewesen?
Sebastian meint
Dass nach einem Fahrzeugbrand noch irgendwas zu retten ist, ist die absolute Ausnahme. I. d. R. brennen die alle vollständig ab. Und ich meine jetzt keine Elektroautos sondern die anderen 15.000 Verbrenner, die jedes Jahr in Deutschland abbrennen.
Am Dienstag hat bei uns auf der Autobahn ein BMW X1 gebrannt. Meine Kollegen waren vor Ort. Ich bin auch mehrfach im Jahr bei Fahrzeugbränden vor Ort. Nachdem das Fahrzeug gelöscht war, hat es auf dem Abschleppwagen erneut das Brennen angefangen. Der Fahrer hat es dann an seinem Kran über die Außenschutzplanke gehalten damit sein Abschleppwagen nicht beschädigt wird. Auch Verbrenner können erneut anfangen zu brennen.
Michael meint
Die Holländer sind recht radikal im Vorgehen. Okay, wirksam. Aber hätte man vom Auto was retten können?
Spannend die Frage was den Qualm ausgelöst hat. Aber vermutlich wird es keine Antwort geben.
*kopfschüttel*
Landmark meint
Da es in Holland deutlich mehr E Autos gibt, haben die eventuell mehr Erfahrung im Umgang mit solchen Hybriden.
Die haben das Auto versenkt, also kein Feuer, alle Spuren noch da. Würde mich auch sehr interessieren was nun die Ursache war.
Für zeigt es nur eine Sache ganz deutlich, mehr Geld für unsere Feuerwehr und eine gute Ausbildung und die beste Ausrüstung.
Wickinger meint
Der weisse Qualm von Lithium Akkus ist sehr charakteristisch und wird von den Feuerwehren sicher schnell gelernt. Ein erst einmal brennender Akku kann sehr gefährlich werden, so dass sofortiges Abkühlen in viel Wasser eine gute Lösung ist. Hier hat die Sicherheit aller eindeutig Vorrang.
Jörg2 meint
Die Löschaktion ist eigentlich schon spannend.
Viel spannender finde ich, dass das Auto offenbar im Gebäude gestanden hat, also wohl eher nicht gefahren ist (?).
Peter W meint
Wahrscheinlich war der i8 schon tagelang am Ladegerät. Da muss ja gar nicht der Akku gebrannt haben, jedes elektrische Teil kann irgendwann durchschmoren.
Mini-Fan meint
@Peter W
An einem früheren Auto von mir bemerkte ich mal beim Aufschließen, bei Minusgraden, daß das Türschloss (bedingt durch die elektrische Türschlossheizung) glühend heiß war.
Wäre natürlich auch ein Grund gewesen, das Auto sofort per Tauchbad zu verschrotten.
Ich selbst gehe bei einem Husten jedenfalls nicht mehr zum Arzt. Bevor der- ich könnte ja zusätzlich eine Lungenentzündung bekommen – mich vorsichtshalber einschläfert.
Bescheuerte Vollidioten.
150.000 EUR wegen Qualm zu verschrotten.
Sind ja tolle Aussichten – falls man ‚mal mit seinem Hybriden oder e-Fahrzeug einen kleinen Unfall hat: Es könnte ja….
Karla01 meint
Das Versenken der Autos ist nicht nur dort vorbereitete Praxis und ist der anhaltenden Gefahr der Selbstentzündung geschuldet, die es beim Verbrenner, einmal abgekühlt, nicht mehr gibt.
Nochmal. Sicherheitsthemen müssen ideologiefrei sein.
Lasst Elektrofahrzeuge Mal in die Breite kommen, lasst sie Mal die gleichen Unfälle durchleben mit der gleichen Häufigkeit, dann können wir uns unterhalten über Brandstatistiken. Ich sage nicht dass sie gewzungener Maßen häufiger brennen werden, sondern dass die aktuelle Statistik die Realität gar nicht abbilden kann, mangels Fahrzeugdichte bzw auch weil die Kundschaft im Durchschnitt sicher nicht die Leute sind welche auf Rundenzeiten Hatz sind. Beides wird sich noch ändern.
Wickinger meint
@ Peter W
Wenn BMW beim i8 am Dauerbetrieb des Ladesystems scheitern würde, würden die einen 8er niemals auf die Strasse bringen. Dieses Fahrzeug besteht aus ~ 150 Elektroniken. Und das Batteriemanagment ist eindeutig ein Sicherheitsrelevantes Teil. Spannend ist auch die Frage, wie häufig Software Fehler eine Rolle spielen.
Viel spannender ist der Mut des Fahrers, der den Wagen noch aus den Raum gefahren hat. Ein überhitzender Akku kann innerhalb weniger Sec einen riesigen Schaden verursachen. Siehe Tesla Video einer Überwachungsanlage in der Garage.
Pferd_Dampf_Explosion_E meint
Was aus dem Bericht nicht hervorgeht, und sich wahrscheinlich ohne nähere Untersuchung nicht so einfach feststellen lässt:
Waren die Verbrenner-Komponenten des Hybrides oder die Fahrbatterie die Ursache des Brandes?
Karla01 meint
Man möge sich an Diskussionsinhalt und -qualität erinnern vor wenigen Wochen ;-)
Damals hat der größte Anteil der Foristen unbehelligt über die Inkompetenz des Feuerwehrmannes hergezogen.
Vielleicht darf ich den frommen Wunsch äußern dass über technisch, chemisch, physikalisch nachvollziehbare Themen etwas ideologiefreier diskutiert wird.
Schönes Wochenende!
Jeru meint
Davon sind wir hier leider weit entfernt aber auch ich wünsche mir das regelmäßig..
Der allgemeine Tenor hier lautet nach meiner Wahrnehmung eher so:
1.) Es gibt nur einen wahren Gott: BEV!
2.) Es gibt nur eine wahre Firma: Tesla!
Tesla-Fan meint
Ja und?
Stimmt doch!
Stocki meint
Jeru und Karla01 gehen zum Lachen gerne in den Keller.
Kennt ihr schon den kürzesten Teslawitz?
Steht ein Tesla an der Tankstelle…
Schönen Sonntag noch ;-)
Landmark meint
Neidisch?
Jeru meint
Danke euch beiden! Großartiges Kino hier.
cafedelsol meint
Ich war vor einiger Zeit bei einem Tesla Fanboy zu Gast. Er hatte in seinem Wohnzimmer einen “ Hausaltar“ mit dem Konterfei von EM eingerichtet. Crazy!
Stoner meint
Ernst Mosch ?
Leonardo meint
Erich Mielke?
JoSa meint
Ja – du hast ja recht, ein mit Wasserstoff angetriebenes Fahrzeug brennt viel umweltfreundlicher und vor allem viel schneller ab.
Stocki meint
EM for President!
Uwe meint
Aber Jeru!
Das siehst Du jetzt aber etwas zu eng:
Es gibt da nicht nur Tesla! Kennst Du
– Hyperloop
– SpaceX
– OpenAl
etwa nicht?
Mit dem Model 7Heaven kannst Du durch den Tunnel zur Startrampe direkt auf den Mars fliegen und buchen über OpenAlSkyTrail.
Stocki meint
Punkt 2 stimme ich voll zu. Nur zu 1 muss ich widersprechen. Der Gott heißt Elon Musk.