Die zunehmende Verbreitung von Elektroautos führt dazu, dass immer mehr Fahrschulen entsprechende Modelle einflotten oder über die Anschaffung eines Stromers nachdenken. Derzeit können Fahrschüler in Deutschland laut einer Umfrage aber nur bei wenigen Fahrschulen mit Elektroautos lernen.
Nur fünf Prozent der befragten Fahrschulen in Deutschland besitzen nach eigenen Angaben aktuell ein Elektroauto, wie aus einer repräsentativen Umfrage des Marktforschungsunternehmens Puls hervorgeht, die die Interessenvereinigung Moving in Auftrag gegeben hat. Bei einer Befragung zwei Jahre zuvor lag der Anteil bei drei Prozent.
Deutsche Fahrschulen setzen laut der Auswertung vor allem auf Diesel: Mehr als 70 Prozent der befragten Fahrschulen erklärten, bei der eigenen Flotte in Selbstzünder zu investieren.
„Was Elektroantriebe angeht, müssen wir noch nachbessern“, räumte der stellvertretende Vorsitzende der Bundesvereinigung der Fahrlehrerverbände Kurt Bartels ein. Die Branche sei der Thematik jedoch „mehr als aufgeschlossen“ in den Fahrschulen säßen zunehmend auch Anhänger der Klima-Bewegung Fridays for Future, die entsprechende Anforderungen und Fragen stellten.
Das Interesse ist der Umfrage zufolge zwar da, allerdings gaben nur fünf Prozent der ebenfalls dafür befragten Fahrschüler an, ihr bevorzugtes Fahrschulauto sei elektrisch. Rund einem Drittel der Befragten ist es egal, mehr als 30 Prozent wünschten sich einen Benziner. Dennoch können sich 80 Prozent vorstellen, ein Elektroauto während der Fahrausbildung zu nutzen.
Wer seine Führerscheinprüfung in einem Elektroauto besteht, darf derzeit kein Auto mit Schaltgetriebe fahren. Weil Fahrzeuge mit reinem Batterie-Antrieb automatisch schalten, wäre dafür eine zusätzliche praktische Prüfung notwendig. Verkehrsminister Andreas Scheuer (CSU) will die entsprechende Regelung laut der Nachrichtenagentur dpa anpassen, um die Verbreitung der alternativen Antriebe voranzutreiben.
Florian meint
Ich hätte mir vorgestellt, dass die meisten Fahrschulen Autos auf Diesel anwenden. Das ist normal. Ich würde mir noch mehr Elektroautos wünschen, aber ich bin sicher, dass sich der Zustand in einigen Jahren verändern wird. Danke für den Beitrag!
DamnSon meint
Totaler Quatsch Fahrschulen mit Elektroautos auszustatten, was ist denn der Unterschied zu einem Verbrennern vom reinen lernen her? Diesel Autos mit Schaltgetriebe werden lange Fahrschulautos bleiben, weil man das erlernen des Schaltgetriebes als Fahranfänger braucht, Diesel Autos leichter anzufahren sind und die Fahrschulautos natürlich Unmengen an Kilometer fahren. Man könnte vielleicht ein Elektroauto mal nach ungefähr 15 Fahrstunden fahren um mal zu sehen wie das ist, aber für die Fahrschule ist das nicht lukrativ.
HanneP meint
„aber für die Fahrschule ist das nicht lukrativ.“
Hmm das sieht eine ansässige Fahrschule hier anders, die haben sei 2014 einen 190km e-Golf und seit 2018 einen 300km e-Golf noch zusätzlich angeschafft. Die fahren jetzt mit beiden e-Golf. Laut Aussage des Inhabers, der auch auf EV Veranstaltungen Anwesenheit zeigt, spart er aufgrund der Topografie und der Rekuperation pro Woche einen kompletten Tag „tanken“. Für ihn rechnet sich das mit beiden EV’s.
Herbs meint
Aber hat der dann noch andere Autos, mit denen die Fahrschüler die Prüfung machen?
Ich kann mir nicht vorstellen, dass so viele nur einen Automatikschein machen wollen…
Anonym meint
Am meisten Sorgen macht mir schon wieder der letzte Satz…
Das unser hochverehrter Minister Andy B. Scheurt mit Doktortitel, den er aber nur in zwei Bundesländern tragen darf, eine entsprechende Regelung treffen will… Klingt schon jetzt nach FAIL
Hermann meint
Der Scheuer Andy führt seinen „kleinen D. „ nicht mehr.
Das ändert an seiner Qualifikation selbstverständlich nichts;)
Jürgen W. meint
Also Elektroautos sind echt uncool. Man kann sie beim Anfahren nicht abwürgen. Die rollen am Berg nicht rückwärts. Die parken selbst ein. Man braucht sich an der Tanke nicht mehr zu versauen. Meine Mutter ist 77 und will jetzt auch eins haben. Wenn insbesondere alle Älteren wüssten wie einfach Autofahren sein kann und welche Vorteile Elektroautos für sie haben, dann würden die bestimmt keine Verbrenner mehr fahren wollen. Aber das macht man ja hierzulande bewusst nicht so public. Es könnte sich ja rumsprechen.
Anonym meint
„Man braucht sich an der Tanke nicht mehr zu versauen.“
Gerade diese Aussage ist doch ein riesiger Fail, wenn man sich anschaut wie lange ein eAuto zum Laden (gerade an schlecht ausgebauter öffentlicher Ladeinfrastruktur mit niedirger Leistung) und ein Benzin/Diesel Auto an einer Tankstelle.
Der Zeitvorteil beim Verbrenner ist da nicht weg zu reden. Auch wenn man allein an der Tankstelle / Ladestation ist. Sollte man aber mal warten müssen, weil noch 1-2 Fahrer vor einem dran sind (und weiterfahren aufgrund der Restreichweite keine Option ist) dann potenziert sich dieser Vorteil sogar noch.
PK meint
Deswegen macht es wesentlich mehr Sinn, ein E-Auto nebenbei an vielen Orten laden zu können: Zuhause, am Arbeitsplatz, beim Einkaufen, etc.
Die Ladesäulen sind für die Leute, die so laden können nur notwendig, wenn sie mal weite Strecken fahren und nachladen müssen.
Für alle anderen hoffe ich, daß es nach und nach noch mehr Möglichkeiten gibt, nebenbei zu laden, z.B. an Laternen, in Parkhäusern, etc.
Dann braucht man ’ne Tanke nur, noch, wenn man am Samstag um 22:00 Uhr Chips braucht ;-)
Porsche 911 meint
Eine Automatik hab ich noch nie abgewürgt, am Berg bleibt mein Auto stehen und Einparken kann auch ein Verbrenner selbst ;)
Wer im Alter nicht mal mehr Automatik fahren kann, sollte eventuell kein Fahrzeug mehr bewegen.
Peter W meint
Ja, das Problem mit dem Schaltwagen sollte man abschaffen. Die wird es in einigen Jahren nicht mehr geben, da könnte man auf die Verpflichtung im Schaltwagen zu lernen verzichten.
Dass E-Autos automatisch schalten ist aber eine ganz neue Erkenntnis, da gibts, von ganz seltenen Ausnahmen abgesehen, nichts zu schalten. Die Verbrenner-Technik ist bei vielen schon in die Gene übergegangen.
Hermann meint
Haha, in wenigen Jahren Keine Schaltwagen mehr?
Fahrlehrer: „ wollen wir heute über die Kreuzung fahren, oder hoppeln wir wieder?“
Stocki meint
Was gibts da zu lachen?
Nach Herstellerdaten der Deutschen Automobil Treuhand (DAT) lief im vergangenen Jahr mit 47,5 Prozent knapp jeder zweite Neuwagen mit Automatik vom Band.
Etwa ein drittel der zugelassenen Fahrzeuge hat bereits Automatikgetriebe, und dieser Anteil wird sich durch die Zunahme von BEV massiv erhöhen.
Am Schaltgetriebe festzuhalten ist reine Nostalgie, genauso wie Dampflokomotiven.
Anonym meint
Das mag sein, aber die Leute, die HEUTE ihren Führerschein neu machen und damit schon HEUTE oder MORGEN selbstständig auf den Straßen unterwegs sein wollen / werden – werden eben zumeist noch ein Wagen mit Schaltung (als erstes Auto) bekommen.
Einfach weil diese auf dem Gebrauchtwagenmarkt viel weiter verbreitet sind! Kaum ein Fahranfänger kommt aus so gutem Hause, dass er direkt ein eAuto als ersten eigenen Wagen bekommt!
Außerdem wo ist das Problem, wenn man das kompliziertere lernt und dann das einfache nutzt. Wer seine Ausbildung in der Fahrschule mit einem Schalter macht, kann danach ohne große Umstellung auch mit einem Automatikwagen fahren. Andersrum ist es aber schon deutlich schwerer. Das Zusammenspiel von Kupplung und Gas will geübt sein.
Wie heißt es so schön im Volksmund: Besser haben und nicht brauchen und als brauchen und nicht haben.
Tut doch keinem weh mal 20 Fahrstunden (oder was ist der aktuelle Satz) mit einem Schalter durch die Gegend zu fahren. Was man die 40-60 JAHRE danach macht – bleibt ja jedem selbst überlassen,
OnlyAFoolUsesGoogleAndroid meint
„Am Schaltgetriebe festzuhalten ist reine Nostalgie, genauso wie Dampflokomotiven.“
Niemand wird gezwungen ein Schaltgetriebe zu nutzen. Was das mit Nostalgie zu tun hat erschließt sich mir nicht. Wer es mag kann es doch gern nutzen.
Stocki meint
@OnlyAFoolUsesGoogleAndroid
Natürlich kann jeder fahren was er will, ich fahre auch noch Schaltgetriebe. Die Anzahl der Hybrid- und reinen BEV nimmt aber in den nächsten Jahren stark zu, bei denen es keine Schaltgetriebe gibt.
In Verbindung mit der Bequemlichkeit der Menschen kommen dabei halt immer weniger Schaltgetriebe raus. Das finde ich nicht schlimm. Deshalb Nostalgie wenn man unbedingt am Schaltgetriebe festhalten will. Es gibt ja auch noch Wählscheibentelefone, Tonbänder, Rechenschieber und Röhrenfernseher. Alles kein Problem, aber ich meinte damit nur, daß es irgendwann einmal in einer Nische sein Dasein fristen wird. Das ist der Lauf der Dinge, mehr nicht.
Ich habe übrigens einen Link zu einem interessanten Artikel über die Zukunft von Automatikgetrieben eingestellt, der nur noch nicht freigeschaltet wurde (dauert bei ecomento ne Weile).
Stocki meint
Nachzulesen u.a. hier:
https://www.handelsblatt.com/unternehmen/industrie/auto-von-morgen/autotechnik-das-schaltgetriebe-wird-zum-auslaufmodell-warum-der-automatik-die-zukunft-gehoert/24936098.html?ticket=ST-12585302-1OCwFt9gPeJ0gadsz3cM-ap4
Herbs meint
Günstige Einstiegsautos sind aber nun mal Schalter. Und 18 jährige können sich meistens nur günstig leisten, wenn überhaupt…
Torsten meint
Es gibt keine Verpflichtung die Fahrprüfung mit einem Fahrzeug mit Schaltgetriebe zu absolvieren. Der Führerschein ist dann lediglich nur bei Fahrzeugen mit Automatik (oder eben ohne manuelle Gangwechsel gültig). Aber wenn man sowieso nur Elektro fahren möchte und unter der Annahme, dass sich manuelle Getriebe bald erledigt haben, ist das ja auch kein Problem. Ich sehe es eher problematisch, wenn junge Fahrer, die noch nie eine Kupplung bedient haben, plötzlich absolut legal ein solches Fahrzeug im normalen Straßenverkehr bewegen dürfen.
OnlyAFoolUsesGoogleAndroid meint
@Peter W: Wer nur Automatik oder halt E-Auto fahren will, dem steht auch heute schon frei einen Führerschein „für Automatik“ zu machen. Es wird niemand gezwungen. Man muss dann allerdings mit der Einschränkung leben, dass eben nur entsprechende Fahrzeuge geführt werden dürfen. Wer schon älter ist und das nötige Kleingeld hat oder reiche Eltern die einem gleich einen gebrauchten Tesla schenken, bitte gern. Die überwiegende Mehrheit der Fahranfänger wird sich jedoch als erstes einen alten Gebrauchten für unter 5k € holen und das wird kein E-Auto sein. Von daher ist es völlig in Ordnung, wenn erst mal auf einem Wagen mit Schaltgetriebe gelernt wird. Es wird auch niemandem schaden, wenn er das lernt und etwas gefordert wird. Der Umstieg anders herum ist ja recht problemlos.
Viktor K meint
Also, ich habe seinerzeit den Großteil meiner Fahrschulstunden auf Schaltern gemacht und dann die ein oder andere auf Automatik um auch dafür ein Gefühl zu bekommen. Eingefleischte Schalterfahrer neigen nämlich dazu mit dem linken Fuß an der Kreuzung ‚auskuppeln‘ zu wollen und landen dann mit beiden Füßen auf der Bremse – sehr zur Freude des Hintermanns.
Fazit: Man sollte auf alles vorbereitet sein, was einem unter den Hintern kommen kann und zwar bevor man auf die Allgemeinheit losgelassen wird.
… und nun wollen wir uns dem Elternführerschein zuwenden… :-)
Maik meint
Naja jeder wird die Fahrprüfung nur 1x in jungen Jahren absolvieren. Was in den darauffolgenden 40 Jahren passiert weiß keiner.
Wenn man Heute eine Prüfung mit Schalter ablegt darf man alles fahren.
Die Prüfung sollten demnach alle jungen Mensch schaffen.
Für Senioren die noch kein Fahrerlaubnis haben gibt es heute schon den Automatik-Führerschein.