Sony hatte nach der Vorstellung des elektrischen Konzeptwagens Vision-S im Jahr 2020 erklärt, keine Pläne für eine Serienfertigung der Limousine zu haben. Gerüchte, dass der Elektronikriese darüber nachdenkt, auch Autos herzustellen, hielten sich anschließend jedoch hartnäckig – wie es scheint, zu Recht.
Bei der US-Technikmesse CES stellte Sony Anfang 2022 bereits seinen zweiten Elektroauto-Prototyp vor: den knapp 4,9 Meter langen Vision-S 02. Die Japaner teilten zudem mit, im Frühjahr eine neue Mobilitäts-Tochterfirma zu gründen. Sie solle eine kommerzielle Markteinführung der Fahrzeuge prüfen. „Wir erkunden die Markteinführung von Sony-Elektroautos“, sagte CEO Kenichiro Yoshida auf einer Pressekonferenz. „Sony ist als kreatives Unterhaltungsunternehmen gut positioniert, um Mobilität neu zu definieren.“
Der erste Elektroauto-Prototyp von Sony trägt jetzt die Bezeichnung „Vision-S 01“. Das neue Modell Vision-S 02 ist ein ähnlich aussehendes, aber etwas höheres SUV mit Platz für sieben Personen. Die Basis stellt die gleiche Plattform wie beim Vision-S 01, der schon auf öffentlichen Straßen getestet wird. Technische Details zu seinem neuen Stromer hat Sony bisher nicht verraten.
Zum ebenfalls etwa 4,9 Meter langen Vision-S 01 hieß es bei der Vorstellung, dass die zugrundeliegende Plattform auf hohe Sicherheit, Konnektivität und Flexibilität ausgelegt ist. Der Prototyp wird von zwei E-Motoren für zusammen 400 kW (544 PS) angetrieben. Batteriegröße und Reichweite sind nicht bekannt. Der erweiterbar angelegte Funktionsumfang der Architektur umfasst neben Bild- und Sensortechnologien unter anderem Software aus den Bereichen künstliche Intelligenz, Telekommunikation und Cloud-Dienste. Für den Aufbau des Elektroautos hat sich Sony Unterstützung von den Autozulieferern Benteler, Bosch, Magna und ZF geholt.
Schon in den vergangenen zwei Jahren hatte sich mit Sonys Weiterentwicklung des ersten Vision-Prototyps angedeutet, dass es sich um mehr als ein reines Showcar für Elektrotechnik handelt. So wurde mit Vodafone an der Einbindung in den superschnellen 5G-Mobilfunk gearbeitet. Zuletzt ließen die Partner einen Sony-Prototyp im nordrhein-westfälischen Aldenhoven von Tokio aus steuern.
Elektroautos sind leichter zu bauen als Verbrenner-Fahrzeuge. Elektronik-Konzernen wie Sony kommt zudem zugute, dass sie Kompetenzen bei Software und Bedienführung haben und sich bei Chips und Batterietechnik auskennen. Ob Sony bei einem Einstieg in den Automobilbau auf Kooperationen mit etablierten Firmen setzen oder ihnen selbst Konkurrenz machen wird, bleibt abzuwarten.
M. meint
Ich wäre ja dafür, dass Sony zuerst mal den S 01 bringt, am besten auch in einer Singlemotor-Version mit 200 kW. In der Klasse der Limousinen sieht es mau aus, da könnte es neben Tesla Model 3 und BMW i4 schon noch andere Angebote geben.
SUVs gibt es für den Anfang doch genug.
Helga meint
Beim betrachten der Bilder muss ich etwas schmunzeln. Das Handy in der Hand macht Strafe plus ein Punkt, aber fast 2 Meter breite Bildschirme im Auto sind okay. Komische Welt.
Der Wagen sieht in Ordnung aus, würde sich sicher gut verkaufen. Auf Sony, nicht nur prüfen, sondern umsetzen. Denn merke: machen ist wollen, nur krasser.
wiesmaim meint
Das mit den durchgehenden Heckleuchten scheint sich auch durchzusetzen. Mag beim Bugatti noch gut aussehen, aber ansonsten ist mir das zuviel Star Wars
M2P_2023 meint
Leider ja, wissen die Götter wieso… :-( Noch schlimmer sind nur durchgehende Tagfahrleuchten vorne…)
Tobias meint
Was ist denn so schlimm daran?
Ich verstehe schon nicht warum es kein durchgehendes Leuchtenband seitlich gibt. Würde auch für bessere Erkennbarkeit von der Seite sorgen.
Mike meint
Schade, yet another SUV… Der Sedan sah so schick aus.
Moritz meint
Ja leider… Nur muss irgendwo der Akku hin. Sitzt der im Boden, was am meisten Sinn macht, wächst der Wagen mindestens 10cm in die Höhe und der SUV Look entsteht. Will man das vermeiden braucht es Aussparungen des Akkus für die Fußräume und der Akku brauch mehr Fläche was zu langen, breiten Autos wie dem Taycan oder E-tron GT mit viel Flächenfraß führt. Will man in der Stadt auch nicht haben. Schwierige Nummer das ganze.
Gerry meint
SUV muss wirklich nicht sein, ist einfach eine weitere Fehlentwicklung. Viele glauben halt noch immer dass es um „Schneller, Höher, Weiter…“ geht. ????
Geht aber auch anders, wie model 3, e-corsa, e208, zoe, ioniq u.s.w. zeigen. ????
Das Schlimme ist ja, dass die SUV-Kisten auch noch massenhaft gekauft werden…????.
andi_nün meint
Der ID.3 wird bei den Verkaufszahlen leider überall vom ID.4 überholt.
Hyundai behandelt den normalen Ioniq auch sehr stiefmütterlich. Extrem effizientes Auto, da würde sich noch einige rausholen lassen.
Und auch das Tesla Model 3 wird in den Märkten mit guter Model Y Verfügbarkeit bereits komplett vom Model Y überholt.
Gerry meint
…ja man hat täglich das Gefühl, dass die Menschheit immer dümmer wird…????????.
Und die SUV-Hersteller freuen sich ????
EdgarW meint
@andi_nün VW priorisiert die Autos mit höheren Margen, der ID.3 hat sehr viel längere Lieferzeiten als der ID.4. Den ID.3 Pure kann man seit Monaten gar nicht mehr bestellen, das Basismodell ID.3 Pure ohne „Perfomance“ mit IIRC 93 kW Antriebsleistung sollte dem Plan nach im November 2021 auf den Markt kommen, wurde aber auf unbekannt verschoben. Wie gesagt, der Pure Perfomrance mit 110 kW ist nicht mehr bestelbar. Beim ID.4 ist zwar der Pure ohne „Perfomance“ (109 kW) ebenfals nicht mehr bestellbar, der Pure Perfomance (125 kW) ist es jedoch weiterhin.
Wie die Zahlen sich wirklich entwickeln, werden wir sehen. Es ist aber auch so, dass unter den Top 10 BEV 2021 bis einschließlich November sich vor allem Klein- und Kleinstwagen (2., 4., 5.*, 6., 9., 10.*) wagen und Kompakte (3.) finden:
1. Tesla Model 3
2. VW e-Up
3. VW ID.3
4. Renault Zoe
5. Hyundai Kona
6. Smart Fortwo
7. Skoda Enyaq
8. VW ID.4
9. Fiat 500e
10. BMW i3
siehe zB der Artikel „SUV statt Kleinwagen“ von heute auf Zeit Online.
*) zur Einordnung, der Kona ist ein SUV oder CUV, aber mit Kleinwagenmaßen. Er hat weit weniger Innen- und Gepäckraum als ein VW Polo. Der BMW i3 wurde zwar immer wieder gern in die nähe des e-Golf gerückt, er bietet aber tatsächlich kaum mehr Platz, als ein VW e-Up.