Der Gründer und Chef von E-Works Mobility Dominik Ashkar hat ein elektrisches Antriebssystem für Nutzfahrzeuge entwickelt, das nachrüstbar für Bestandsmodelle ist. Vor Kurzem stellte das Münchner Start-up die Serienversion seines Retrofit-E-Transporters vor. Der Heero soll in seinem Segment in Sachen Leistung und Anhängelast Maßstäbe setzen.
Auf Basis des Mercedes-Benz Sprinter entwickelt, überhole das Fahrzeug alle herkömmlichen E-Varianten der führenden Hersteller, so E-Works Mobility. Der Heero sei mit 180 kW (245 PS) Leistung und 345 Nm Drehmoment der aktuell antriebsstärkste elektrische Transporter der Welt. Die Energie stellt eine 110-kWh-Batterie mit 16 Modulen bereit. Die Reichweite wird mit 400 Kilometer angegeben. Das Akkupaket lässt sich via CCS-Standard mit bis zu 100 kW in um die 30 Minuten von 20 bis 80 Prozent aufladen. Langsameres AC-Laden gelingt einphasig mit 2,7 kW und dreiphasig mit bis zu 22 kW.
„Unser Ziel ist es, ressourcenschonende, zukunftsfähige Nutzfahrzeuge zu bauen. Dazu gehört, bestehende Fahrzeuge umzurüsten und Unternehmen den Weg in die Elektromobilität zu vereinfachen“, so Ashkar. Sein Konzept habe er ursprünglich für Sportwagen entwickelt. „Doch der Impact war mir zu gering. Darum haben wir uns auf den Bereich fokussiert, der das größte Potential hat: Nutzfahrzeuge“, erklärte der frühere Leiter einer Kfz-Werkstatt.
Durch die bestehende Sonderregelung kann der Heero laut dem Anbieter bei Bedarf auf 4,25 Tonnen aufgelastet und trotzdem mit dem normalen Führerschein der Klasse B gefahren werden. Auch Steigungen mit Anhänger soll der E-Transporter problemlos meistern.
Die Antriebstechnik für den Heero inklusive Hardware und Software entwickelt das Team nach Angaben von E-Works Mobility am Standort Ismaning komplett selbst. Von der ersten Version bis zur Serienreife habe die Entwicklung etwa zweieinhalb Jahre gedauert. Das Unternehmen wirbt damit, auch Fahrzeugflotten von Verbrenner auf Elektroantrieb umrüsten zu können. Dazu gehört neben neuer Hardware und Software ein Design-Update. Der Preis dafür startet bei 76.980 Euro zum Kauf, alternativ wird eine Sale-&-Lease-Back-Option über eine Partnerbank angeboten.
Dirk meint
“ …110-kWh-Batterie… 400 Kilometer angegeben….mit bis zu 100 kW in um die 30 Minuten von 20 bis 80 Prozent aufladen.“
Ist das nicht ein biiiischen zu optimistisch? Also nur mal ganz grob überschlagen kann ich mit 100kW in 0.5h halt nur 50kWh rüberbringen, das wäre deutlich weniger als 60% der 110kWh (=66kWh). Und das wär ja auch nur, wenn die 100kW während des ganzen Ladevorgangs anliegen.
Da wär wohl HPC mit Richtung 150, 200kW zeitgemässer.
Und 400km kommt mir auch sehr wohlwollend vor, aber man fährt mit diesen Fahrzeugen ja auch nicht mit 130 auf der AB. Ist vermutlich innerstädtisch :-/
Schade…ansonsten her damit, das Handwerk wartet händeringend!