Das Start-up Einride hat sich auf autonom fahrende Elektro-Lkw spezialisiert. Die Schweden sind so von ihrem Konzept überzeugt, dass sie bei ihrem in Arbeit befindlichen Sattelschlepper „Pod“ die Kabine für den menschlichen Fahrer komplett weglassen. Kürzlich gab das Unternehmen bei einer Konferenz Neuigkeiten bekannt.
Einride kündigte die Erweiterung seines Hardware- und Softwareangebots um neue Produkte an, darunter ein Sattelauflieger mit eigenen Akkus für mehr Reichweite sowie neue Features und Funktionen für die digitale Plattform „Einride Saga“. Letzteres umfasst Erweiterungen durch neue Apps und eine neue Entwickler-Schnittstelle.
„Indem wir diese neuesten Produktangebote zusammen mit Saga anbieten und unser neuestes Design für elektrische Fracht-Hardware präsentieren, können wir ein noch größeres Potenzial erschließen, um Verladern bei der Umstellung auf den elektrischen Antrieb zu helfen und ihre Nachhaltigkeitsziele zu wettbewerbsfähigen Kosten zu erreichen“, sagte Gründer und CEO Robert Falck. „Wir haben es hier mit beinahe einem ganzen Sektor zu tun, der noch nicht elektrisch betrieben wird, und wir wollen den Wandel beschleunigen, indem wir proaktiv herausfinden, wie die Bedürfnisse der wachsenden elektrischen und autonomen Transportbranche in Zukunft aussehen werden, und die erforderlichen Lösungen entwickeln.“
Der von Saga unterstützte Sattelauflieger wurde für die Integration mit elektrischen und autonomen Einride-Fahrzeugen entwickelt, ist laut dem Unternehmen aber auch mit anderen E-Sattelzugmaschinen kompatibel. Mit Saga biete der Einride-Trailer auf künstlicher Intelligenz basierende Einblicke in die transportierte Ladung. Dazu gehörten Echtzeitdaten über wichtige Aspekte wie die Planung von Ladestrecken, Auslastung, Frachtüberwachung und vorsorgliche Wartung.
Der Auflieger verfügt über eigene Batterien, die mit kombiniert 320 kWh Speicherkapazität die Reichweite auf insgesamt bis zu 650 Kilometer pro Ladevorgang erhöhen sollen. Zur Reichweite des Pods ohne Auflieger macht das Unternehmen noch keine Angaben. Die Entwürfe für den Auflieger sollen nun ausgearbeitet werden und 2023 eine erste Pilotphase starten. Dabei dürften mit anderen Herstellern aufgebaute Trucks eingesetzt werden, das vollautonome Einride-Modell ist noch in der Entwicklungs- und Erprobungsphase.
Jakob Sperling meint
Mit ‚kombiniert 320 kWh‘ kommt kein LKW 650 km weit; bestenfalls die Hälfte, eher nur ein Drittel davon.
HaWe meint
Und 40-Tonner mit 1500 Liter Tank fahren 3500 km am Stück ohne stundenlanges nachladen. Ein riesiger Vorteil bei Just-in-time-Logistik und Überbrückung von langen Distanzen durch Sprithochpreis-Länder. Ehe elektisch betriebene Trucks das leisten können braucht’s noch 30 Jahre Entwicklung und wir schreiben das Jahr 2052.