Der finnische Energiekonzern Fortum hat die deutsche Fortum Batterie Recycling GmbH gegründet, um ein nachhaltiges Recycling von E-Fahrzeug-Batterien in Mitteleuropa aufzubauen. Der erste Standort liegt in Baden-Württemberg.
Mit dem in Deutschland gegründeten Unternehmen begegne man der steigenden Nachfrage der europäischen Automobil- und Batterieindustrie nach Batterierohstoffen, teilte Fortum mit. Das neue Zentrum, das Lithium-Ionen-Batterien nach dem Ende ihres Lebenszyklus sowie Abfälle aus der Batterieherstellung recyceln soll, wird voraussichtlich Ende 2022 den Betrieb im Industriecluster in Kirchardt, Baden-Württemberg, aufnehmen.
„Wir bringen unsere Kompetenzen und unsere fortschrittliche Batterie-Recyclingtechnologie in das Herz des europäischen Automobilmarktes, um Unternehmen aus der Automobil- und Batterieindustrie Dienstleistungen vor Ort zu bieten. Wir werden unsere kohlenstoffarme Recyclingtechnologie in Deutschland anbieten und dabei zusammen mit Automobil- und Batterieherstellern Synergien zwischen den Industrien nutzen“, so Kalle Saarimaa, Vice President Fortum Recycling and Waste.
In Baden-Württemberg sollen zunächst 20 Arbeitsplätze entstehen. „Die langfristige Bedeutung des Zentrums wird jedoch viel umfassender sein und sich aus der Verbindung mit unserer hydrometallurgischen Recyclinganlage in Finnland ergeben, wo ein großer Teil der europäischen E-Auto-Batterien, die ihr Lebensende erreichen, ab dem nächsten Jahr recycelt werden könnte“, erklärt Tero Holländer, Head of Business Line, Batteries bei Fortum.
Die gewonnene, sogenannte schwarze Masse der Batterien wird in der hydrometallurgischen Recyclinganlage von Fortum im finnischen Harjavalta aufbereitet, von wo aus sie wieder in die europäische Wertschöpfungskette für Batterien eingespeist werden kann. „Unsere einzigartige CO2-arme Komplettlösung zum Batterierecycling ermöglicht es, über 80 Prozent der Batterie zu recyceln, und 95 Prozent der wertvollen Metalle, die in der schwarzen Masse der Batterie enthalten sind, können wieder in den Kreislauf zurückgeführt werden“, so Holländer.
Michael meint
Ist absolut wichtig, aber warum baut man das nicht im strukturschwachen Osten oder wenigstens im Saarland?
Ökoman meint
Ach, muss doch nicht alles in Brandenburg stehen… In BW gibt es auch Automobilhersteller, die Batterien brauchen (werden). Bei der genannten Zahl von zu schaffenden Arbeitsplätzen ist das wohl nachrangig.
Anti-Brumm meint
Feine Sache, aber eine Frage bleibt offen:
„Unsere einzigartige CO2-arme Komplettlösung zum Batterierecycling ermöglicht es, über 80 Prozent der Batterie zu recyceln, und 95 Prozent der wertvollen Metalle, die in der schwarzen Masse der Batterie enthalten sind, können wieder in den Kreislauf zurückgeführt werden“
Aus welchen Bestandteilen bestehen die restlichen 20%? Kann das wenigstens thermisch verwertet werden oder ist das Sondermüll für die Deponie/Lagerung?