Schon in 90er-Jahren war der McLaren F1 der Supersportler schlechthin – bald feiert sein Nachfolger Premiere. Der McLaren P1 wird auf dem Autosalon in Genf präsentiert, nachdem auf dem Pariser Autosalon bereits eine seriennahe Studie vorgestellt wurde. Ab 2013 wollen die Engländer den McLaren P1 an den Mann bringen und so an die Tradition des Supersportlers F1 anknüpfen.
Verbrennungs- und Elektromotor sollen bis zu 916 PS auf die Hinterachse des Hybrid-Boliden bringen. Das maximale Drehmoment, dosiert vom Siebengang-Doppelkupplungsgetriebe, soll bei 900 Nm liegen. Davon steuert der Benziner 737 PS und 720 Nm bei, der E-Motor kommt auf 179 PS und 260 Nm. Der V8-Biturbo des P1 ist außerdem mit einem KERS-Hybrid-System verbunden, welches Motorsportfans aus der Formel 1 bekannt ist.
Der McLaren P1 hat drei Fahrmodi: nur mit Benzin, rein elektrisch oder im kombinierten Modus. Die rein elektrische Reichweite soll jedoch nur rund 10 Kilometer betragen. Außerdem kann per Knopfdruck ein elektrischer Boost ausgelöst werden. Die Batterieeinheit wiegt 96 Kilogramm und ist hinter den Passagieren quer eingebaut.
Laut McLaren soll das Hybrid-PS-Ungetüm trotz seiner enormen Leistung nur rund 8,4 Liter verbrauchen.
Karbon, Titan und Magnesium
Leichtbaumaterialien wie Karbon, Titan und Magnesium tragen Ihren Teil zu dem relativ niedrigen Verbrauch bei. Das Leistung-Masse-Verhältnis soll demnach auch deutlich über 600 PS pro Tonne betragen. Zum Vergleich: Der Bugatti Veyron mit 1001 PS kommt auf einen Wert von 535 PS pro 1.000 Kilogramm.
Dank einer ausgefeilte Aerodynamik soll der McLaren P1 trotz Leichtbau und strotzender PS-Kraft nicht die Bodenhaftung verlieren. Unterboden und Diffusor generieren zusammen mit einem riesigen Heckflügel einen Anpressdruck bis zu 600 Kilogramm – fast so viel wie das GT3-Modell, das ausschließlich auf Rennstrecken unterwegs ist.
Technik aus der Formel 1
Den relativ niedrigen cW-Wert von 0,34 erreicht McLaren bei diesen enormen Abtriebswerten nicht ohne Tricks. Dem McLaren P1 wurde deshalb ein beweglicher Heckflügel eingebaut. Auch hier hat er ein System der Formel 1 zum Vorbild: Ähnlich dem DRS-Systems lässt sich das zweigeteilte Leitwerk auf Knopfdruck flacher stellen. Das senkt den Luftwiderstand auf Geraden um 23 Prozent.
Um Supersportwagenfans die Wartezeit bis zur Premiere in Genf zu versüßen, hat McLaren neue Bilder des Wagens sowie der Cockpitanzeigen und des Innenraums veröffentlicht. Der Fahrer kann demnach im P1 zwischen einer Track- und Race-Anzeige wählen. So wird die Drehzahl mit Leuchtpunkten wie in einem F1-Cockpit von grün über rot bis blau oder mit klassischen Drehzahlangaben dargestellt. In der Race-Anzeige steht der gewählte Gang mittig und digital im Vordergrund, in der Trackanzeige erscheint dort die Tempoanzeige. Die Mittelkonsole scheint frei zu schweben, ansonsten sticht im Cockpit das großzügig eingesetzte Kohlefaserlaminat sofort ins Auge.