Für Audi beginnt die FIA-Langstrecken-Weltmeisterschaft (WEC) in dieser Saison sehr vielversprechend: Nach dem Doppelsieg bei den 12 Stunden von Sebring (USA), die jedoch nicht zur Meisterschaft zählen, konnten die beiden Audi R18 e-tron quattro die 6 Stunden von Silverstone dominieren und auch hier einen verdienten Doppelsieg einfahren.
Damit gewannen die Ingolstädter erstmals den begehrten Tourist-Trophy-Pokal, der traditionsgemäß seit 1905 vergeben wird. Für den Gewinner Allan McNish war es quasi ein Heimspiel – er kommt aus Schottland. Er teilte sich das Cockpit mit Tom Kristensen (Dänemark) und erstmals auch mit dem neuen Teamkollegen Loïc Duval aus Frankreich. Das Trio führt in der WEC-Fahrerwertung mit sieben Punkten Vorsprung.
Gleich dahinter, und mit 3,4 Sekunden Differenz äußerst knapp geschlagen: Der zweite Audi R18 e-tron quattro mit Marcel Fässler / André Lotterer / Benoît Tréluyer (CH/D/F). Der Hybrid mit der Startnummer 1 führte lange Zeit, bevor McNish trotz eines ‚Ausritts‘ beim Überrunden und eines extra Reifenwechsels die Führung übernehmen konnte und den knappen Vorsprung ins Ziel brachte.
Die Vorjahresweltmeister Fässler / Lotterer / Tréluyer mussten sich jedoch auch deshalb geschlagen geben, weil ihr Hybridsystem einen Defekt erlitt und keine Kraft mehr auf die Vorderräder abgeben konnte. Trotz eines zusätzlichen Tankstopps der Audis gelang ihnen der Sieg mit einer Runde Vorsprung vor dem besten Toyota, der das Rennen auf Platz drei beendete.
Bereits in drei Wochen steht das nächste Rennen an, im belgischen Spa-Francorchamps. Dort wird Audi erstmals drei R18 e-tron quattro ins Rennen schicken und spekuliert wohl auf eine Siegerehrung mit drei Audi-Teams auf dem Podest.
Der Audi R18 e-tron quattro kombiniert eine konventionell angetriebene Hinterachse mit einer elektrisch angetriebenen Vorderachse und ist der erste Rennwagen von Audi, der nicht mehr ausschließlich von einem Verbrennungsmotor angetrieben wird.