Dem Umweltbundesamt nach sind Elektroautos nicht viel leiser als Fahrzeuge mit Verbrennungsmotor. Irren sich also hunderttausende Menschen, die bereits in einem Elektroauto gefahren sind und von der so überraschend lautlosen neuen Art der Fortbewegung angetan waren?
Nicht ganz, denn eine aktuelle Studie des Umweltbundesamtes hat zum Ergebnis, dass der Lärmpegel von Elektroautos mit steigendem Tempo zunimmt und bei höheren Geschwindigkeiten mit dem von herkömmlichen PKW vergleichbar ist.
Verantwortlich dafür ist das Abrollgeräusch der Reifen auf der Fahrbahn, das mit steigendem Tempo immer weiter zunimmt und die Geräuschentwicklung eines Elektroautos zu der anderer, regulär angetriebener Fahrzeuge aufschließen lässt.
So würde selbst bei einer Million Elektroautos auf deutschen Straßen (das bis 2020 angestrebte Ziel der Bundesregierung) der Lärm am Straßenrand nur um 0,1 Dezibel sinken – ein laut der Behörde „völlig unbedeutender Effekt“.
Bei schweren Nutzfahrzeugen kommt die Studie dagegen zu einem ganz anderen Ergebnis: Deren Antriebsgeräusch ist nämlich bis etwa 50 km/h der dominierende Lärmfaktor. Aufgrund des ständigen Anfahrens sowie Abbremsens von Bussen und Lastwagen in der Innenstadt könnten Elektroantriebe daher hier für eine merkliche Lärmsenkung sorgen.
Mopeds und Motorräder mit Elektroantrieb haben laut Umweltbundesamt das größte Potential zur Geräuschdämmung: „…fast so leise wie Fahrräder“ seien diese alternativ angetriebenen Zweiräder, da bei ihnen das Antriebsgeräusch gegenüber dem Abrollgeräusch unabhängig von der Geschwindigkeit stets den meisten Lärm verursache.
Eine Senkung der Fahrgeräusche von PKW, Zweirädern und Bussen würde zumindest die Hälfte der Deutschen sehr freuen, denn diese fühlen sich laut der Studie durch den Krach auf den Straßen gestört.