Transportiert im Airbus von Stuttgart nach Hamburg, geparkt im eigens dafür errichteten Mega-Zelt, präsentiert im Anschluss an ein Mercedes-Auto-Ballett, musikalisch begleitet von R&B-Star Alicia Keys und beklatscht von rund 750 Gästen – die CO2-ärmste Premiere eines Automobils war die spektakuläre Vorstellung der neuen Mercedes S-Klasse sicher nicht. Das sollte sie aber auch nicht sein, ruhen doch große Hoffnungen auf der umfangreich überarbeiteten Version der traditionsstarken Oberklasse-Limousine.
Mercedes muss aufholen
Denn der Stern schwächelt: Die Gewinne sind gesunken, Vorstand Zetsche ist angeschlagen (Vertragsverlängerung nur um drei anstatt der üblichen fünf Jahre) und BMW weit vorne was die Profitabilität und Innovationsfähigkeit angeht. Die neue S-Klasse soll es also mal wieder richten und die Krone des Automobilbaus und der Oberklasse wieder nach Stuttgart zurückholen. Besonders die Vereinigten Staaten sowie der Boom-Mark Asien und dessen Vorliebe für Chauffeurdienstleistungen stehen dieses Mal im Fokus von Mercedes. Aus diesem Grund stellte auch erstmals die Langversion die Basis für die Entwicklung der neuen S-Klasse dar – die um rund 10 Zentimeter kompaktere Standardversion wurde erst im zweiten Schritt konzipiert.
S 500 Plug-In Hybrid: Verbrauch mit 3 vor dem Komma
Der „wahre Inbegriff einer modernen Luxuslimousine“, „First-Class nach dem Vorbild eines Business-Jets“, „Wellness-Oase“ und ausgestattet mit einer „Sicherheitsausstattung auf bisher unerreichtem Niveau“ soll das neue Spitzenmodell der Schwaben sein. Trotz aller Superlative und pompöser Premierenfeier – auch an den Verbrauchs- und Emissionswerten der S-Klasse wurde gefeilt: Bei der bald auf den Markt kommenden Hybrid-Version S 500 Plug-in Hybrid soll beim Verbrauch doch tatsächlich eine drei vor dem Komma stehen. Berechnet nach dem in der Praxis so gut wie nie erreichbaren Normverbrauchzyklus natürlich. Doch auch nach Aufschlag der obligatorischen 50 Prozent auf diesen Wert wäre der Verbauch für ein Auto dieser Leistungsklasse, Größe und Schwere sehr beeindruckend.
V6-Benzin-Hybrid von Beginn an
Vom Start weg wird allerdings erst einmal nur ein 306 PS leistender V6-Benzin-Hybrid das Angebot an alternativen Antrieben abdecken, flankiert wird dieser von einem regulären V6-Diesel mit 258 PS sowie V6- und V8-Benzinern mit je 258 PS und 455 PS. Auf die von einem Elektromotor mit 27 PS unterstütze V6-Benzin-Hybrid-Version soll, neben dem S 500 Plug-In Hybrid, auch ein Diesel-Hybrid mit 204 PS und ebenfalls 27 PS Elektromotor folgen. Natürlich ist auch eine extrasportliche AMG-Version der S-Klasse geplant.
Die Preise in Deutschland für eine regulär angetriebene Version der neuen Mercedes-Benz S-Klasse beginnen bei 79.789,50 Euro für den S 350 BlueTEC und bei 85.204,00 Euro für den S 400 Hybrid (jeweils mit kurzem Radstand).
Weitere Informationen zur neuen S-Klasse gibt es auf www.mercedes-benz.de