Über 600 PS für ein Elektroauto, braucht man das? Der Unternehmensverbund Quimera und Technologiedienstleister Altran sagen ja und planen Anfang 2014 einen AEGT EVO2 getauften Elektro-Rennboliden fertigzustellen. Gemeinsam mit fünf weiteren Projekten soll die elektrifizierte Rennflunder die mögliche Zukunft elektrischer und nicht-fossiler Mobilität aufzeigen.
Auch wenn die hier gezeigten Computergrafiken noch etwas an Computerspiel-Animationen erinnern, der AEGT EVO2 wird wohl tatsächlich auf die Rennstrecke gebracht. Der Original-AEGT, ein 700+ PS-Monster, bildet die Basis für den EVO2 und dreht bereits seit einiger Zeit erfolgreich Testrunden – er musste dabei auf knapp 456 PS gedrosselt werden, damit die momentan eingesetzten Reifen nicht explodieren.
Die Leistung der nächsten AEGT-Evolutionsstufe wird um knapp 100 PS zum aktuellen AEGT gesenkt werden, dafür wird aber auch Gewicht eingespart: Rund 250 kg leichter soll der EVO2 werden.
Unterm Strich erhält der AEGT EVO2 damit nahezu das Leistungsgewicht des Über-Supersportwagen Bugatti Veyron. Beim Drehmoment hat der schnelle Franzose mit Straßenzulassung aber das Nachsehen gegenüber dem AEGT EVO2. Genaue Zahlen hat Quimera zwar noch nicht bekannt gegeben, aber die aktuelle Version des AEGT kommt auf 1200 Nm Spitze – dank Elektroantrieb stets unmittelbar und in voller Höhe abrufbereit.
In unter vier Sekunden von 0-160 km/h
Die in den Bildern zu sehende Optik soll bis zum Produktionsstart noch etwas entschärft und der der fertige Rennwagen laut Quimera einem GT-Rennwagen ähneln. Die finalen Leistungsdaten des AEGT EVO2 sollen dabei phänomenal werden: Eine Beschleunigung in unter vier Sekunden von 0-160 km/h sowie eine Höchstgeschwindigkeit von über 300 km/h werden erwartet.
Quimera und Altran sind bekannt dafür, angekündigte Projekte schnell in die Praxis umzusetzen, schon Anfang nächsten Jahres ist daher mit einem ersten Prototyp des AEGT EVO2 zu rechnen. Erklärtes Ziel des Projekts ist dabei nicht primär die Gründung einer neuen Elektro-Rennserie ähnlich der Formel E, sondern das Aufzeigen des Potentials von Elektromobilität sowie praxisnahe Denkanstöße für die großen Automobilhersteller.
Wenn Elektroautos mit Straßenzulassung in Zukunft leichtere Batterien mit mehr Energiedichte vorweisen und komfortabel sowie schneller aufgeladen als Verbrenner betankt werden können, ist diese Entwicklung demnach wohl zu einem großen Teil dem Motorsport zu verdanken.
ekim meint
Ein Elektrorenner mit Schaltung und 1200 Nm aus dem Stand? Wahnsinn! Kein Wunder, dass da die Reifen kaputt gehen.