Jedes Quartal teilt der Elektroautohersteller Tesla Motors mit, wie viele Fahrzeuge verkauft wurden. Üblich sind in der Automobilbranche eigentlich monatliche Veröffentlichungen, Tesla scheint aber auch hier nicht den klassischen Weg gehen zu wollen.
Seit Jahresbeginn hat der Aktienkurs des kalifornischen Elektroauto-Start-ups enorm zugelegt, nicht nur Interessenten und Fans von Stromern, sondern auch die internationale Investmentgemeinde wartet daher mittlerweile vier mal im Jahr gespannt auf die neuesten Zahlen aus den USA.
1.830 Model S pro Monat
Gestern war es dann wieder soweit und Tesla Motors teilte mit, dass innerhalb der letzten drei Monate weltweit über 5.500 Einheiten der Elektrolimousine Model S verkauft werden konnten. Das entspricht ungefähr 1.830 Model S pro Monat. Im vorangegangenen Quartal waren es noch 5.150 Model S.
Richtig aussagekräftig ist diese Zahl leider nicht, denn in den letzten Monaten fanden mehrere Marktneueinführungen – z.B. Deutschland und Norwegen – statt. Eigentlich hätte dies zu deutlich erhöhten Verkaufszahlen führen sollen, Tesla musste jedoch im nordamerikanischen Heimatmarkt beim Vertrieb auf die Bremse drücken, damit ausreichend Fahrzeuge für Europa zur Verfügung standen.
Batterien werden bald knapp
Im Rahmen der Veröffentlichung der Quartalszahlen teilte Tesla-Geschäftsführer Elon Musk zudem mit, dass die immer größer werdende Nachfrage nach den Elektroautos des Unternehmens bald für Kapazitätsprobleme sorgen könnte.
Zwar weitete Tesla erst vor Kurzem seine Batteriekooperation mit Panasonic aus, doch dies soll mittelfristig nicht den steigenden Bedarf Teslas an Batterien decken können:
„Wenn wir jährlich 500.000 Fahrzeuge in der Fabrikanlage NUMMI (Fremont, California, Anm. d. Red.) produzieren, dann benötigen wir auch eine angemessene Speicherzellen-Kapazität, die möglicherweise größer ausfällt als die gesamte derzeitige Lithium-Ionen-Produktion weltweit.“
so Musk. Eine dafür geeignete Fabrikanlage müsste wohl eine Art „Mega-Fabrik“ sein, ergänzte er.
Auch zum spätestens 2017 erwarteten Elektrauto-Einstiegsmodell von Tesla Motors äußerte sich Musk. So müssten nicht nur die produzierten Batteriestückzahlen größer, sondern auch die Batteriepreise um einiges günstiger als bisher werden. Davon würde dann auch die Premium-Elektrolimousine Model S profitieren.
Aktienkurs rauscht in die Tiefe
Der Quartalsumsatz von Tesla lag mit 431 Millionen Dollar fast neunmal so hoch wie im Vorjahreszeitraum. Die Kalifornier schafften es allerdings nicht aus den roten Zahlen, der Verlust von 111 Millionen konnte jedoch auf 38 Millionen Dollar eingedämmt werden.
Nach Bekanntgabe der aktuellen Zahlen rauschte der Aktienkurs von Tesla bis zu 12 Prozent in die Tiefe. Seit Jahresbeginn hat sich der Wert der Tesla-Aktie fast verfünffacht, die Erwartungen waren daher schlicht zu hoch und mussten früher oder später zwangsläufig zu Enttäuschungen bei den Anlegern führen.
Da Tesla langfristig plant und die Aktie ohnehin als sehr volatil eingestuft wird, sollte der momentane Kursverlust jedoch nicht für allzu große Kopfschmerzen bei dem kalifornischen Elektroautohersteller sorgen. So verkündigte Musk auch das Ziel, im laufenden Quartal knapp 6000 Wagen ausliefern zu wollen, was die Auslieferungen in diesem Jahr auf insgesamt 21.500 steigern würde.
Mercedes B-Klasse: „Tolles Auto“
Angesprochen auf die Kooperation mit dem deutschen Automobilhersteller Daimler und die 2014 auf den Markt kommende B-Klasse Electric Drive ließ Musk verlauten, dass er das kompakte Elektroauto der Schwaben für ein „tolles Auto“ und das „verlockendste erschwingliche Elektroauto auf dem Markt“ halte.