Thomas Weber, Vorstandsmitglied der Daimler AG und verantwortlich für Konzernforschung und Entwicklung bei Mercedes-Benz, glaubt fest daran, dass die kommende B-Klasse Electric Drive dem Wettbewerb mehr als gewachsen ist.
In einem Exklusiv-Interview mit der Automobilwoche sprach Weber über die großen Pläne der Stuttgarter mit der elektrifizierten B-Klasse.
Alltagstauglich, sportlich und wettbewerbsfähiger Preis
So soll die Elektro-B-Klasse bei Daimler das bisher nur aus dem smart fortwo electric drive bestehende Angebot an E-Autos ausbauen und in allen wichtigen Punkten mindestens so gut sein wie der kürzlich offiziell vorgestellte BMW i3.
Laut Weber soll besonders die Verbindung von Alltagstauglichkeit und Sportlichkeit Kaufinteressenten von der B-Klasse Electric Drive überzeugen. So soll diese eine, im Alltag auch tatsächlich erreichbare, Reichweite von 200 Kilometern bieten und in nur drei Stunden vollständig aufgeladen werden können.
Eine Beschleunigung von 0-100 km/h in 7,9 Sekunden und eine Höchstgeschwindigkeit von 160 km/h sollen dabei auch sportlich ambitionierte Fahrer ansprechen. Den endgültigen Preis für die kommende elektrische B-Klasse wollte der Entwicklungsvorstand noch nicht verraten – „wettbewerbsfähig“ solle dieser aber auf jeden Fall sein.
Eine Zweistufen-Energierückgewinnung in Verbindung mit Schaltwippen am Lenkrad soll zudem ein neues, überaus komfortables Fahrgefühl ermöglichen: Bremsen ohne das Bremspedal mit den Füßen betätigen zu müssen. Ein Range Extender zur Vergrößerung der Reichweite ist laut Weber derzeit nicht geplant, Daimler hält den Hybridantrieb hier als mögliche Option für effizienter.
Markteinführung in Europa erst Ende 2014
Während die Markteinführung in Europa erst für Herbst 2014 eingeplant ist, wird die Mercedes-Benz B-Klasse Electric Drive ihr USA-Debüt bereits im Frühjahr nächsten Jahres feiern. Denn laut Weber sei ein Auto wie die B-Klasse auf dem US-Markt derzeit einmalig und die Nachfrage dementsprechend hoch. Sie soll dort exklusiv mit Elektroantrieb und als Multifunktions-Fahrzeug vermarktet werden und durch die erhöhte Karosserie sowie die 18-Zoll-Bereifung auch Fans kompakter SUVs ansprechen.
Modelle deutscher Premiumhersteller gelten in den USA als ultimatives Statussymbol. So könnte die B-Klasse – hierzulande von vielen als zu altbacken und langweilig verschmäht – in den USA mit einer wettbewerbsfähigen Preisgestaltung tatsächlich auf eine große Nachfrage stoßen.
Hilarius meint
Ein Elektroauto darf auch wie ein Auto aussehen und muss sich nicht in futuristische Karosserien wie bei Nissan oder Renault zwängen.
BMW hat viel in sein i-Elektrokonzept investiert und auch schöne Fahrzeuge kreiert.
Aber den Weg den u.a. Mercedes und Volkswagen jetzt beschreiten, vorhandene Plattformen für den Elektroantrieb zu optimieren, dürfte für mich als Endverbraucher im Kaufpreis und bei der Wartung von Vorteil sein.
Die elektrische B-Klasse und der E-Golf sind jedenfalls meine erste Wahl.
ecomento.de meint
Da haben Sie recht, denn je größer die Auswahl für verschiedene Geschmäcker, desto stärker wird wohl auch das zukünftige Interesse an Elektroautos ausfallen.
Und die bewährten Komponenten rund um die neue Technik dürften tatsächlich in Zukunft für schnellere und umfangreichere Preissenkungen sorgen als bei manch anderen Neuentwicklungen.
VG
ecomento.de
W.Schäfers meint
Endlich kommt nach BMW, die ein sehr eigenständiges und gutes Produkt mit dem i3 auf den Markt gebracht haben ein weiterer deutscher Hersteller mit zeitgemäßen Technik-Standards auf den Markt.
Jedoch hätte nicht Herbst 2014, sondern Herbst 2010 für die Einführung in Europa auf dem Lastenheft stehen müssen. Auch hier wurde mal wieder tief bei der Entwicklung geschlafen und eine Fremdtechnologie von Tesla eingekauft. Eine Schwache Vorstellung von ihnen, Daimler – Benz. Dennoch bin ich froh dass es eine Elektrische B-Klasse in 2014 geben wird. Besser spät, als gar nicht. Tesla sei dank.
ecomento.de meint
Ende 2014 ist tatsächlich etwas spät – vor allem da das Auto ja bereits Anfang nächsten Jahres aufgrund des USA-Starts verkaufsfertig sein sollte. Eventuell wird die Europa-Markteinführung ja vorgezogen, wenn der Verkauf der B-Klasse in den USA erfolgreich anläuft.
VG
ecomento.de