Der erste Porsche der Welt war ein Elektroauto – und galt lange als verschollen. Bis er Ende 2013 in einem österreichischen Lager entdeckt wurde, wo er seit 1902 gestanden hatte. Das dem Zeitgeist entsprechend noch sehr an eine Kutsche erinnernde erste Fahrzeug von Ferdinand Porsche war als eines der ersten Fahrzeuge in Österreich im Juni 1898 zugelassen worden.
Der „Egger Lohner C.2“ wird auch „P1“ genannt, weil sein Erbauer das Kürzel für „Porsche Nummer 1“ in alle wichtigen Bauteile geschlagen hatte. Der Akku des 1350 Kilogramm schweren Stromers war 500 Kilogramm schwer, der Motor wog 130 Kilogramm. Der Elektromotor, der bei einem ersten Test selbst nach mehr als 100 Jahren immer noch funktionierte, leistete 3 PS, kurzfristig sogar bis zu 5 PS. Der P1 erreichte eine Spitzengeschwindigkeit von 35 km/h. Ein „Controller“ (ja, schon damals gab es Anglizismen) bot zwölf Fahrstufen – sechs vor, zwei zurück, vier Bremsstufen. Beachtlich für damalige Maßstäbe war die Reichweite: Der Wagen kam knapp 80 Kilometer weit.
Einen großen Auftritt mit seinem ersten Auto hatte Ferdinand Porsche im September 1899. Auf der Internationalen Motorwagen-Ausstellung in Berlin nahm er an einer 40 Kilometer langen „Preiswettfahrt für Elektromobile“ teil und kam mit seinem Auto und drei Schiedsrichtern an Bord mit satten 18 Minuten Vorsprung vor den anderen Teilnehmern ins Ziel. Mehr als die Hälfte der Mitstreiter kam erst gar nicht dort an.
Es ist nicht ausdenken, wie unsere Mobilität heute aussehen würde, wenn Porsche auch weiterhin nur Elektroautos gebaut hätte. Doch die Entwicklung von Autos ging damals so rasant voran, dass Fahrzeuge sehr schnell auf dem Abstellgleis landeten: Bereits 1902 wurde das Gefährt eingelagert, Ferdinand Porsche widmete sich den Nachfolgemodellen, unter anderem einem Hybridauto, der Lohner-Porsche-Mixte. Doch damals setzten sich letztendlich reine Verbrenner durch.
In Zukunft wird das unrestaurierte Original des P1 im Porsche-Museum in Stuttgart-Zuffenhausen zu sehen sein.
W.Schäfers meint
Endlich und rechtzeitig wurde der verschollene Egger Lohner C.2 wieder aufgefunden und beschert dem vAuwehkonzern dank Lohner und Porsche die werbewirksame E-Mobil Kompetenz. Und das seit mehr als 100 Jahren. ;-)
Herzlichen Glückwunsch zu dieser“ wieder aufgefundenen“ Steilvorlage. – Macht was draus und liefert endlich im Jetzt.
Preiswert, gut und auf neuen, leichten Plattformen. Mit Toyota Qualität und Tesla Pioniergeist gespickt. Das ist doch nicht unmöglich, oder vielleicht doch?