Lange Ladezeiten, unterschiedliche Bezahlsysteme und mehrere verschiedene Ladestecker machen das Tanken eines Elektroautos nicht gerade einfach. Doch zumindest das Stecker-Durcheinander wird uns bald erspart bleiben.
Künftig gibt es europaweit nur noch ein einheitliches System für strombetriebene Fahrzeuge. Darauf einigten sich Unterhändler des Europaparlaments, der EU-Kommission und der EU-Staaten, teilte der Ministerrat in Brüssel mit. Entsprechende Pläne hatte die Kommission im Vorfeld bereits bekanntgegeben. Zum neuen EU-Standard wird demnach der in Deutschland bereits verwendete Typ-2-Stecker, nach seinem Hersteller auch Mennekes-Stecker genannt.
Für die Autobauer bedeutet dies endlich Planungssicherheit. Und auch die künftigen Besitzer eines Elektroautos profitieren von der Entscheidung. Für sie bedeutete die Stecker-Vielfalt bisher ein großes Problem im Alltagsgebrauch. Wann der Mennekes-Stecker verpflichtend werden soll, ist bisher leider noch nicht bekannt.
Außerhalb der EU allerdings bleibt das Stecker-Chaos noch bestehen. So gibt es etwa in Japan und in den USA einen anderen Typ, zudem sind die verschiedenen Anschlüsse untereinander nicht kompatibel. Mehrere Hersteller arbeiten aber bereits am induktiven Laden, das komplett ohne Ladekabel auskommt.
Zudem einigte sich die EU beim Aufbau von Tankstellen und Ladestationen für alternative Antriebe. Bis Ende 2020 sollen demnach genügend Ladestationen zur Verfügung gestellt werden, damit Elektroautos zumindest in Städten und stadtnahen Gebieten problemlos nachladen können. Konkrete Zahlenvorgaben gibt es bisher aber nicht.