Eine drastische Preissenkung und viele Auszeichnungen konnten den Opel Ampera anscheinend nicht mehr retten. Opel-Chef Karl-Thomas Neumann bestätigte jetzt per Twitter Gerüchte, dass der innovative Stromer eingestellt werden soll, kündigte aber auch ein neues Elektromobil an: „Nach Auslauf der aktuellen Ampera-Generation werden wir ein Nachfolgeprodukt im Elektroauto-Segment auf den Markt bringen“. Neumann fügte hinzu, dass man bei Opel „Elektromobilität als wichtigen Teil der Mobilität“ sehe und weiter daran arbeiten werde, „Elektroautos erschwinglicher zu machen“. Ob es sich bei dem neuen Modell um einen reinen Stromer oder einen Hybriden handelt, ist noch offen.
Nach Auslauf der aktuellen Ampera-Generation werden wir ein Nachfolgeprodukt im Elektroauto-Segment auf den Markt bringen. 3/3 /KTN
— Karl-Thomas Neumann (@KT_Neumann) 23. Juli 2014
Ein Sprecher des Herstellers hatte schon zuvor das Aus für den Ampera durchscheinen lassen und gleichzeitig erklärt, das nächste Elektroauto von Opel und Vauxhall werde Teil einer großen Modell-Offensive sein. Bis 2018 will Opel insgesamt 27 neue Modelle auf den Markt bringen. Das neue Elektroauto soll deutlich kleiner und günstiger als der 38.300 Euro teure Ampera werden. Neumann dazu über Twitter: „Planen ein neues Einstiegsmodell! Kein Billigmodell, sondern ein echter Opel: Qualität, Innovation, deutsche Ingenieurskunst!“
Planen ein neues Einstiegsmodell! Kein Billigmodell, sondern ein echter @Opel (Qualität, Innovation, deutsche Ingenieurskunst)! 2/2 /KTN
— Karl-Thomas Neumann (@KT_Neumann) 23. Juli 2014
Der Ampera wurde erstmals 2009 auf dem Genfer Automobilsalon vorgestellt und ab Ende 2011 produziert. Im Jahr seiner Markteinführung 2012 gewann das Elektroauto mit Range-Extender den renommierten „Car of the Year“ Preis. Der nahezu baugleiche Chevrolet Volt hingegen – im Jahr 2012 der meist verkaufte Plug-in-Hybrid in den USA – wird offenbar weiter gebaut und soll Angaben aus Industriekreisen zufolge ab Ende 2015 in einer aufgefrischten Version auf den Markt kommen.
Ladenhüter Ampera
Trotz aller seiner Vorzüge – 80 Kilometer elektrische Reichweite, sparsamer Range-Extender – konnte sich der Ampera auf dem europäischen Markt nicht behaupten: Europaweit wurden bis Ende Mai nur 332 Fahrzeuge neu zugelassen – viele davon nur als Händlerzulassung. In Deutschland kauften im selben Zeitraum nur 46 Kunden den Opel-Stromer. 2012 waren hierzulande immerhin noch 828 Ampera bestellt worden.
Insgesamt wurden vom Ampera im vergangenen Jahr 3184 Stück verkauft, die meisten davon in Ländern mit hohen staatlichen Kaufanreizen für Elektromobilität wie den Niederlanden und Norwegen. Ursprünglich allerdings hatte sich Opel zum Ziel gesetzt, bis 2012 europaweit auf mindestens 12.000 Einheiten zu kommen.