Nachdem beim Pedelec-Test der Stiftung Warentest im vergangenen Jahr nur zwei der 16 geprüften E-Bikes das Testurteil „Gut“ geschafft haben und neun gar durchgefallen waren, gibt es beim aktuellen Test – Hauptsächlich „Seniorenbikes“ mit tiefem Einstieg – keine mangelhaften Räder mehr. Aber einige Schwachstellen bleiben.
Der Grund für die besseren Noten seien Stiftung Warentest zufolge nicht geringere Anforderungen, sondern bessere Fahrräder. Zentrale Schwachstellen des letzten Tests seien abgestellt. Mehrere untersuchte Modelle der aktuellen E-Bike-Generation in der Preisklasse um 2500 Euro haben nun etwa dickere und stabilere Lenker. Alle sind nun mit bissigen hydraulischen Bremsen ausgestattet. Und kein einziges Elektrofahrrad mehr überschreitet bei der Prüfung auf Funkstörung die Grenzwerte. Zudem sind die Akkus leistungsstärker geworden: Lag die Reichweite im Vortest zwischen 25 und 80 Kilometer, sind es nun unter gleichen Bedingungen 60 bis 100 Kilometer.
Einige Schwächen bleiben
Aber auch diesmal zeigte einige Elektroräder Schwächen. Vier trugen im Dauertest Schäden davon, aber von keinem ging ein unmittelbares Risiko für den Fahrer aus. Bei einem Elektrofahrrad riss das Sattelrohr, quasi ein Totalschaden: Der Rahmen muss ausgetauscht werden.
Drei der geprüften Modelle neigten im Praxistest zum Flattern und schaukelten sich auf – vor allem mit viel Gepäck hintendrauf: Lenker und Rahmen schlackern dann schwer kontrollierbar hin und her. Je höher das Tempo, desto stärker und erst recht, wenn es bergab geht. Flatterfreie Räder mit tiefem Durchstieg sind für Konstrukteure eine Herausforderung: Ein einziges Rahmenrohr trägt bei dieser meistverkauften Produktgruppe unter den E-Bikes das gesamte Gewicht von Fahrrad, Fahrer und Gepäck. Es muss Biege- und Torsionskräften widerstehen, die beim klassischen Herrenrahmen auch vom Oberrohr aufgenommen werden. Die Aufgabe ist aber lösbar: Vier Räder neigen kaum zum Flattern und bleiben selbst mit einigem Gepäck auf dem Träger und bei hohem Tempo – bis etwa 30 km/h – stabil und spurtreu.