Ab in die Presse und dann in den Schmelzofen: Diese Form von Recycling mag bei Autos aus Stahl mit Verbrennungsmotoren funktionieren, und das auch noch relativ umweltverträglich. Aber wie läuft das Recycling von Elektroautos ab?
Ein BMW i3 etwa wäre „für die Deponie viel zu schade, da in ihm viele seltene und teure Materialien stecken – und eine simple Entsorgung dem ökologischen Grundgedanken der Wiederverwertung widerspricht“, schreibt die WirtschaftsWoche und widmet sich in einem lesenswerten Artikel der Frage, wie man Leichtbau-Materialien wie Carbon oder leistungsstarke Batterien recyceln kann.
„Vor allem die in den Batterien verwendeten Metalle sind bei ihrer Gewinnung und Verarbeitung mit Treibhausgas- und Schadstoffemissionen verbunden“, sagt Julius Jöhrens vom Institut für Energie- und Umweltforschung (IFEU) in Heidelberg, er untersucht seit längerem die Umweltverträglichkeit von Elektroautos. „Deshalb und auch aus ökonomischen Gründen ist es wichtig, baldmöglichst effiziente Recyclingverfahren für ausgediente Batterien zu entwickeln und zu etablieren.“
Der Ansatz des Nachhaltigkeits-Forschungsprojekts: „Ein ressourceneffizientes Mobilitätskonzept ist erst mit einem integrierten Recycling der verwendeten Rohstoffe vollständig“, so die WirtschaftsWoche. Im Falle der Batterien für Elektroautos seien dies einer IFEU-Studie zufolge insbesondere Lithium, Nickel, Kupfer, Aluminium und Kobalt.
Lithium etwa könne in so hoher Qualität wiedergewonnen werden, dass es in neuen Batterien wiederverwendet werden kann. Das gelte auch für die wichtigen Nickel- und Kobaltsalze. Die in den Batterien vorhandenen Materialien seien aber nicht die einzigen Rohstoffe, die bei Elektroautos wichtiger werden als bei Fahrzeugen mit Verbrennungsmotor. „Der Kupferbedarf für Kabel und Motorwicklungen spielt künftig eine Rolle“, sagt Umweltforscher Jöhrens.
Recycling von Carbon steckt in Kinderschuhen
Aber nicht nur in den Antriebskomponenten stecken hochwertige und teure Materialien: So besteht etwa die Karosserie des BMW i3 aus sehr leichten kohlefaserverstärkten Kunststoffen. Das Recycling dieser Kohlefasern stecke – ähnlich wie bei den Lithium-Ionen-Akkus – noch in den Kinderschuhen.
Die große Herausforderung beim CFK-Recycling bestehe darin, die Fasern freizulegen, ohne sie zu schädigen. Die wiedergewonnenen Carbon-Kurzfasern können allerdings nicht mehr für Kohlefaser-Matten in Verbundwerkstoffen verwendet werden – wohl aber in der Kunststoffindustrie.