Das von der Bundesregierung geplante Elektroautogesetz reiche nicht aus, um Elektromobilität entscheidend voranzubringen, meint der Automobilexperte Professor Willi Diez im Gespräch mit der Heidenheimer Zeitung. „Notwendig wäre es aus meiner Sicht, verbesserte Abschreibungsmöglichkeiten für Elektrofahrzeuge einzuführen, um vor allem Unternehmen und anderen gewerblichen Nutzern einen Anreiz zu geben, mehr Elektrofahrzeuge in ihre Flotte aufzunehmen“, so Diez. „Hier steckt ein größeres Potenzial als bei den privaten Nutzern.“
Eine Förderung über Öffnung der Busspuren findet auch er „problematisch“. Denn: „Was ist, wenn wir wirklich einmal viele Elektrofahrzeuge auf der Straße haben? Dann blockieren diese die Busspur und man muss die Regelung wieder zurücknehmen.“ Dem Vorschlag fehle die „längerfristige Perspektive“.
Als großes Vorbild sieht Diez natürlich Norwegen, wo Elektroautos „echte Verkaufsschlager“ sind und die Förderung „aus einer Kombination von finanziellen Anreizen und Benutzervorteilen“ besteht. Einen kleinen Seitenhieb verpasst er den etablierten Herstellern, angesichts der Tatsache, dass Tesla mit einer riesigen Batteriefabrik die Elektroauto-Technik erschwinglicher machen will: „Ich frage mich, warum die europäischen Hersteller und Zulieferer eine solche Batteriefabrik nicht gemeinsam in Europa aufbauen können.“