Elektroautos schaffen dank intelligentem Energiemanagement deutlich mehr Kilometer: Zu diesem Schluss kommt ein Forschungsprojekt unter Führung der BMW Group. Die aus dem Projekt gewonnenen wissenschaftlichen Erkenntnisse geben die Grundlage für integrierte Systeme zur Steigerung der Reichweite von Elektrofahrzeugen – von denen manche bereits im Einsatz sind.
Im Mittelpunkt stehen dabei intelligente Systeme für das Energiemanagement sowie die Vernetzung von elektrisch angetriebenen Fahrzeugen. Sie sollen künftig noch intensiver als bisher energierelevante Informationen für eine vorausschauende Optimierung der Betriebs- und Fahrstrategie nutzen. In dem von Unternehmen der Automobilindustrie gemeinsam mit Forschungsinstituten und der sächsischen Landeshauptstadt Dresden betriebenen Projekt wurden die Grundlagen für die Entwicklung eines Effizienzassistenten geschaffen, der es auch ungeübten Fahrern eines Elektroautos ermöglicht, die Reichweite um knapp 15 Prozent zu erhöhen.
Im Forschungsprojekt „EFA 2014″“ wurden innovative Technologien für möglichst energieeffizientes Fahren identifiziert und erarbeitet. Intelligente Vernetzung kann dabei das Antriebssystem, Wärmemanagement oder den Fahrer mit umfassenden energierelevanten Informationen versorgen. So lassen sich Daten über die geplante Fahrstrecke und die Verkehrslage nutzen, um die Betriebsstrategie, aber auch das Fahrverhalten auf die Erzielung einer möglichst hohen Reichweite auszurichten.
Manche Technologien sind bereits im Einsatz
Das Konzept für einen Effizienzassistenten, der den Fahrer besonders umfassend im Sinne einer reichweitenoptimierten Mobilität unterstützt, baut auf heute bereits in BMW i Modellen eingesetzten Systemen zur intelligenten Vernetzung auf. Mit dem in Modellen wie dem Elektroauto BMW i3 und dem Plug-in-Hybrid-Sportler BMW i8 verfügbaren Reichweitenassistenten für das Navigationssystem Professional werden energierelevante Daten wie das Streckenprofil und Echtzeit-Verkehrsinformationen bei der Ermittlung der Reichweite bereits berücksichtigt. Auf Wunsch kann bei der Zielführung auch eine besonders energieeffiziente ECO Route gewählt werden. Der mit dem Fahrerlebnisschalter aktivierbare ECO PRO Modus sorgt zudem für eine auf maximale Reichweite ausgerichtete Betriebsstrategie für das Antriebssystem sowie für elektrisch betriebene Komfortfunktionen.
Intelligentes Fahren dank Verbindung zur Ampelsteuerung
Mittelfristig lassen sich mit den im Rahmen von „EFA 2014“ erarbeiteten Konzepten zusätzliche Potenziale im Bereich des intelligenten Energiemanagements erschließen. Ein Beispiel dafür ist beispielsweise die Übermittlung von Daten der zentralen Ampelsteuerung der Stadt Dresden an Elektrofahrzeuge. So ließen sich Betriebsstrategie und Fahrgeschwindigkeit auf das Ausnutzen einer !Grünen Welle! ausnutzen. Außerdem wurde das Fahrzeug in die Lage versetzt, das Verzögern bei der Annäherung an eine Kreuzung so effizient wie möglich zu gestalten, und den Betriebsmodus elektrischer Verbraucher während des Stillstands je nach Dauer der Rotphase zu variieren.
Weitere Beiträge zur Effizienzsteigerung können durch innovative Technologien in den Bereichen Fahrzeugbeleuchtung und Thermomanagement erzielt werden. Beispiele dafür sind energieeffiziente LED-Scheinwerfer, die schon heute für einige BMW Modelle verfügbar sind, oder ein im Rahmen des Forschungsprojekts entwickelter elektrisch geregelter Bremswiderstand, der bedarfsgerecht die im Bremssystem erzeugte Wärme zur Klimatisierung der Batterie und des Innenraums nutzt.
Auch Benziner waren Teil der Forschung
Mit den jetzt zur Reichweitensteigerung bei Elektroautos vorgestellten Konzepten kommt ein insgesamt über vier Jahre angelegtes Forschungsvorhaben zum Abschluss. In einer ersten Phase des Projekts „Energieeffizientes Fahren 2014“ wurden Technologien konzipiert, die bei herkömmlich angetriebenen Fahrzeugen zu einer Verbrauchsreduzierung um rund zehn Prozent führen können.
Zu den an der zweiten Phase von „EFA 2014“ beteiligten Partnern gehören neben der BMW Group die Unternehmen Bosch, Continental AG, Daimler, ELMOS Semiconductor, Hella, Infineon Technologies, Valeo, metaio und REO AG sowie das Forschungsinstitut für Kraftfahrwesen und Fahrzeugmotoren Stuttgart (FKFS), das Forschungszentrum Informatik (FZI), das Zentrum für Angewandte Energieforschung (ZAE) Bayern, die Technische Universität Dresden und die Stadt Dresden.
Tesla-Fan meint
Schön, das man daran forscht, aber eine größerer Akku würde AUCH deutlich mehr Reichweite schaffen.
Warum hat der i3 nur 22kWh Akku an Bord und der Tesla 60 bzw. 85kWh? Alleine dadurch könnte man die Reichweite vom i3 verdrei- bis vervierfachen, man könnte auch unterschiedliche Akkugrößen als Option anbieten, dann könnte jeder nach seinem Bedarf auswählen.
Aber man tut es nicht… :(
BMW i3-Fan meint
Keine Stadt hat mehr als 130 km Durchmesser. Darum reicht für ein City-Auto eine Reichweite von 130-160 km aus (bis zu 190 km bei sparsamer Fahrweise). Deshalb ist eine 22kWh Batterie o.k., sonst würde sich auch der Preis schnell ver-3-bis 4-fachen. Nicht jeder will für ein City-Auto 100.000€ hinlegen !
Gegenfrage: warum wiegt der Tesla so viel und warum verbraucht er fast das doppelte wie der BMW i3 ?