In der letzten Woche haben wir darüber berichtet, dass sich die Auslieferung von Teslas neuestem Elektroauto – dem SUV-Crossover Model X – um etwa sechs Monate verzögern wird. Aufgrund einiger Nachfragen hier ein paar Details zu der Verspätung:
Ursprünglich angekündigt für 2013, dann auf Ende 2014 und im Anschluss erneut auf Anfang 2015 verschoben, plant Tesla sein drittes Elektroauto nach Roadster und Model S nun endgültig im dritten Quartal 2015 auf den Markt zu bringen. Tesla-Chef Elon Musk gab dies im Rahmen der Verkündung der aktuellen Quartalszahlen des Elektroauto-Pioniers bekannt und nannte auch gleich Gründe für diese Entscheidung:
„Wir verzichten lieber auf Umsatz, als ein Produkt auf den Markt zu bringen, das die Käufer nicht begeistert. Das schadet zwar kurzfristig, wird sich aber langfristig rentieren.“
Erst kürzlich hatte das US-Verbraucher-Magazin Consumer Reports das Model S – trotz bestehenbleibender Kaufempfehlung für die Elektroauto-Limousine – bei der Verlässlichkeit nur mit „durchschnittlich“ bewertet. Um nicht als One-Hit-Wonder in die Automobilgeschichte einzugehen, möchten die Kalifornier daher auch bei ihrem zweiten Großserienmodell alles richtig machen.

Tesla hat bereits mehr als 20.000 Vorbestellungen für das Model X erhalten, das preislich wohl etwas über dem Model S liegen wird. Während Allradantrieb und eine Reichweite von mindestens 400 Kilometern bereits beim Model S erfolgreich in Serie angeboten werden, bereiten die spektakulären „Falcon Wing“-Türen sowie die hintere Sitzreihe des Elektro-SUVs den Tesla-Entwicklern noch Schwierigkeiten.
Darüber hinaus ist die Fertigungsstraße für den neuen Stromer noch nicht hundertprozentig einsatzbereit und auch einige Ausstattungsdetails müssen wohl noch finalisiert werden. Elon Musk verriet in gewohnt Gerüchte fördernder Manier, dass das Model X über Eigenschaften verfügen soll, die es „da draußen nicht wirklich gibt, die bislang noch nicht in einer wirklich nützlichen Ausführung existieren.“
Weiter erklärte Musk, dass die 2012 gestartete Serienfertigung des Model S sehr lehrreich für alle Beteiligten sei und man die dabei gemachten Erfahrungen nun bei der Produktion des Model X gewinnbringend einsetzen könne. „Wir haben gelernt, dass bei der Fertigung manche Probleme nur bei einem Hundertstel (der produzierten Einheiten, Anm. d. Red.) auftreten, man das aber erst feststellt, wenn man hundert Einheiten von etwas hergestellt hat“, so Musk. „Man denkt, das Fahrzeug sei in Ordnung, aber irgendeines von den Hundert ist beeinträchtigt – man weiß nur nicht unbedingt, welches davon.“