Wissenschaftler des Ifeu-Instituts für Energie- und Umweltforschung Heidelberg beschäftigen sich seit Jahren mit der Frage, wie umweltfreundlich alternative Antriebe wirklich sind. Sie haben die Umweltwirkung herkömmlicher Autos analysiert und sie mit den ökologischen Folgen von Elektro- und Hybridautos verglichen, über den gesamten Lebensweg hinweg: von der Produktion des Wagens über seine Nutzung bis zur Entsorgung. Ihre Ergebnisse hat Spiegel Online vorgestellt.
Demnach weist ein vermeintlich dreckiger Diesel-Pkw derzeit sogar eine etwas bessere Klimabilanz auf als ein Elektroauto – sofern letzteres mit Strom aus dem deutschen Drittelmix anstatt sauberem Ökostrom geladen wird. Am schlechtesten schneidet mit Abstand der herkömmliche Benziner ab.
Ökostrom wichtig für die Umweltbilanz
Die Umweltbilanz eines Elektroautos fällt demnach nur dann positiv gegenüber anderen Antrieben aus, wenn konsequent mit Ökostrom geladen wird. Dann fallen der Ifeu-Studie zufolge auf die gesamte Lebenszeit gerechnet bei einem Elektroauto im Schnitt 65 g/km CO2 an. Beim Diesel sind es aktuell 196 g/km CO2, beim Benziner sogar 244 g/km CO2. Plug-in-Hybride liegen bei 114 g/km CO2, sofern sie mit Ökostrom geladen werden – wenn nicht, sind sie noch dreckiger als ein Diesel. Mit dem Umweltrechner unter www.emobil-umwelt.de lässt sich aufs Gramm genau ermitteln, wie klimafreundlich die jeweiligen Modelle sind.
Entscheidend für die Umweltwirkung ist also, in welchem Umfang die Autos Strom aus erneuerbaren Quellen tanken. Lädt ein Elektroauto dauerhaft herkömmlichen Drittelmix-Strom in seine Akkus, so steigt die CO2-Bilanz auf 196 g/km CO2 – und damit auf den Wert eines „dreckigen“ Diesels.
Stefan meint
Das wäre doch ein Ansatz für die Förderung der Elektromobilität in Deutschland! Wenn Frau Dr. Merkel schon keinesfalls den Fahrzeugkauf für Privatleute fördern will, könnte sie jedem Halter eines reinen E-Fahrzeuges den zertifizierten Ökostrom erstatten, ok 50% davon. Über die KfW organisiert und geprüft, gültige Zulassung, jährlichen Nachweis des Strombezugs (brächte auch SmartMeter voran). Ach so, dazu braucht es den Willen und E-Motionen für eine echte Energiewende und echte Elektromobilität. Man wird ja noch träumen dürfen ;-)
Jeff meint
Ich weiß nicht, was Ihr Euch aufregt. Diese Studien gabs schon öfter, weltweit, und die machen alle Sinn. Kommt der Strom fürs Elektroauto nicht aus sauberen Quellen, ists mit der Energiebilanz dahin. Und: „Was auch immer vergessen wird bei der Berechnung der Schadstoffe bei Fossilverbrennern: Herstellung und Vertrieb, Förderung, Transport etc produziert alles Schadstoffe.“ Nun, schaut Euch doch die Studie mal genauer an: Das ist bereits alles miteinberechnet, aber dafür müsste man mal mehr lesen, als nur den Anreisser… „Interessengruppen“ und „Autolobby“ – ich kanns nicht mehr hören…
Starkstrompilot meint
so ein langweiliger Unsinn. Glaub keiner Statistik, die du nicht selbst hinbeschissen hast. Diese Analyse ist mit so vielen Randbedingungen verbunden, dass sich das doch so mal kurz gar nicht vergleichen lässt.
Wer hat denn diesen Unfug wieder bezahlt? Ein Diesel produziert Stickoxide auf der Nasenhöhe unserer Kinder. Was soll daran sauberer sein. Den Treibstoff, den ein Stinker verbraucht, benötigt zur Herstellung genau so viel Strom wie ein Elektroauto zum Fahren der gleichen Strecke. Also auch wenn der Strom fossil hergestellt sein sollte, wobei der Wirkungsgrad im Kraftwerk immer noch doppelt so hoch ist wie im Automotor, ist das immer noch sauberer, weil amn sich den Umweg über den Sprit sparen kann. Ist bei Wasserstoff übrigens dasselbe.
Diese Vollpfosten mit ihren hingelogenen Studien gehen einem langsam aber sicher ziemlich auf die Nerven.
Euer Starkstrompilot
Rüdiger Schäfer meint
Richtig, Starkstrompilot. Was auch immer vergessen wird bei der Berechnung der Schadstoffe bei Fossilverbrennern: Herstellung und Vertrieb, Förderung, Transport etc produziert alles Schadstoffe.
Natürlich entstehen auch beim E-Mobil Schadstoffe, das ist klar, zum Nulltarif gibts nichts, das ist alles Augenauswischerei. Jedes Lebewesen, das atmet, produziert „Schadstoffe“.
Ich schätze, dass hinter solchen „Studien“ massive Interessengruppen stehen. Man bedenke, dass die deutsche Autolobby wohl eine der einflussreichsten der Welt ist.