Per Ladesäulenverordung will die deutsche Regierung einen Standard für Elektroauto-Ladesäulen festschreiben, berichtet das Handelsblatt. Die Verordnung orientiere sich an den Standards, auf die sich die europäischen Autobauer bereits vor längerer Zeit verständigt hatten. Man wolle mit den Vorgaben den Ausbau von Ladeeinrichtungen beschleunigen und Rechtssicherheit schaffen, heißt es der Zeitung zufolge im Bundeswirtschaftsministerium.
Die Supercharger des Elektroauto-Pioniers Tesla wären somit nicht EU-konform, meldet das Handelsblatt weiter. Tesla müsste seine Schnelllader, die auch an deutschen Autobahnen in immer größerer Zahl zur Verfügung stehen, nachrüsten und sie auf den deutschen bzw. europäischen Standard bringen.
Zach Hans meint
Auch ich würde TESLA und NISSAN raten, hier eine Klage auf Bestandsschutz zu erwägen. Bis dato hat es kein europäischer Autobauer geschafft, ein vernünftiges Elektrofahrzeug auf den Markt zu bringen. Von den Ladesäulen ganz zu schweigen. Einfach nur alles peinlich. Dafür wurde aber das Elektromobilitätsgesetz beschlossen. Über dieses Gesetz lacht die ganze Welt. Mehr ist den Deutschen aber auch nicht zuzutrauen weil ihnen die Vorstellungskraft fehlt, dass man auch rein elektrisch fahren kann. Der deutsche Michl halt.
Meinen Tesla gebe ich jedenfalls nicht mehr her und die europäischen Autobauern können mich mal gerne haben.
smartadvisor meint
Da sollten es Tesla und Nissan mal auf ein Klage ankommen lassen. Deutschland hat 10 Jahre geschlafen und versucht nun per Gesetz der eigenen Industrie Vorteile zu verschaffen. Für die Deutschen Einphasenlader langt eine normale Schukosteckdose, wenn die Hersteller ein anderes Ladesystem wollen, als die Marktpioniere und Weltmarktführer, dann sollen sie es selbst aufbauen. Minimalstandart könnte die normale CEE Kraftstromdose sein, alles andere machen die Hersteller selbst.
Vielleicht schaut das Schlußlicht Deutschland auch mal nach Norwegen, wie man Elektromobilität wirklich macht, diese Bundesregierung ist bei dem Thema doch ein Kasperletheater, das glaubt die Maut und die Elektromobiltät neu erfinden zu müssen, die woanders schon Jahrzehnte funktioniert, peinlich und beschämend!
Karsten Jung meint
Ich habe Grundsätzlich auch nichts gegen eine Standardisierung, aber wenn eine Ladesäule, wie die Tesla Supercharger extra von einer Firma für die eigenen Autos gebaut wird, finde ich es mehr als frech, wenn die Regierung jetzt verlangt, das sie auch einen CCS Anschluss braucht, damit die Regierung selber oder die deutschen Autobauer keine Ladesäulen bauen müssen.
Lasst doch die anderen für uns bauen, scheint das Motto zu sein.
Wenn Tesla jetzt wirklich CCS Stecker an neue Supercharger bauen muss, sollten sie 3€ pro kWh verlangen.
Dr.M. meint
Haha, ich lach mich tot, da kommen die in Berlin endlich mal aus dem Quark und setzen einen Ladesäulen-Standard fest, was schon vor Jahrenden hätte passieren sollen und müssen – und rein zufällig entsprechen die schnellsten, mit am häufigsten vorhandenen und dann auch noch kostenlosen Ladesäulen von Tesla nicht dem Standard….
Ein Schelm, wer da – ähnlich wie beim in der EU nun durchgedrückten Ladesteckerstandard Typ 2 – an Protektionismus denkt, CHAdeMO wurde nicht berücksichtigt – und Typ 2 kostet dann auch noch Aufpreis bei den allermeisten deutschen E-Auto Herstellern (von denen es ja bekanntlich MASSEN gibt.
Wobei sich mir die Frage stellt: Wie kann es jemandem untersagt werden, seine eigenen Ladesäulen zu betreiben, wenn er sie selbst bezahlt und unterhält – und nicht die viele andere erst einmal Steuergeld abgreift und dann noch nicht einmal ein funktionierendes Bezahlsystem hinbekommt?
ecomento.de meint
Standardisierung hat Vor- und Nachteile, in diesem Fall würde aber wohl tatsächlich ein Vorreiter der E-Mobilität dafür bestraft, die Antriebstechnologie populär und die dafür notwendige Infrastruktur vorangetrieben zu haben…
VG
TL | ecomento.de
Tesla-Fan meint
Ich weiss nicht, ob es da eine Art Bestands-Schutz oder ähnliches gibt.
Das Model S hat eine Typ 2 Ladedose und der Stecker am Supercharger ist ein Typ 2. Insofern alles gut.
Tesla nutzt zum Schnelladen den DC-mid-Modus (mit 135kW anstelle der vorgeschlagenen 70kW), der es aber leider nicht in die EU-Spezifikation geschafft hat. Protekionismus oder man scheut die Kosten für die notwendige AC-DC Umschaltbox im Auto.
http://www.mennekes.de/uploads/media/MENNEKES_Medieninformation_-_Ladesteckvorrichtungen_Typ_2_für_AC_und_DC_Ladung_02.pdf
Man könnte auch Autos mit kleinem Akku (20kWh) am Supercharger laden Gleichspannung ist Gleichspannung ;) , der Supercharger würde aber massiv die Ladeleistung zurück regeln (müssen) damit die kleinen Akku am Leben bleiben. Ein so kleiner Akku würde der Supercharger somit auch 20-30min für 80% SOC blockieren. Macht eigentlich keinen Sinn…
Wir werden sehen.
Markus Adam meint
Tesla unterfällt dieser Standarisierung nicht, da dass Supercharger-Netzwerk nicht öffentlich ist, sondern nur für Fahrer des Model S bestimmt ist.
Außerdem gilt der Standard nur für zukünftige Ladesäulen, für aktuell installierte Ladesäulen gilt Bestandsschutz.
Und last But not least: Selbst wenn diese Pflicht für Tesla bestehen würde – jeder e-Golf oder i3 würde bei 120kW Ladeleistung wohl einfach verglühen.
Karsten Jung meint
Leider ist Tesla nicht ausgeschlossen, denn:
Im Entwurf ist „öffentlich zugänglich“ definiert als „kann von jedem erreicht werden“.
An die Supercharger kann jeder ran fahren und ist laut Definition also öffentlich zugänglich.
Tom meint
Ich sehe es auch grundsätzlich so, dass ein gemeinsamer Standard zu begrüßen ist, aber so etwas kann doch nicht einseitig zulasten der Firma gehen, die das ganze Thema am konsequentesten (und auf eigene Kosten und Risiko) vorangetrieben hat!
Laut aktueller Datenlage auf supercharge.info hat Tesla allein in Deutschland 179 Schnelladepunkte (ganz Europa: 659), die ihrer Bezeichnung im Gegensatz zu den max. 50kW CCS Säulen (oft sogar weniger) auch verdienen. Und wie viele CCS Ladepunkte gibt es derzeit gleich noch in DE? Mit 50, 30, noch weniger kW Leistung? Habe zuletzt etwas von 100 insgesamt gelesen, konnte kein übersichtliches und vollständig anmutendes Verzeichnis finden. Und dann wagt es unsere liebe Regierung, so etwas zu formulieren? Ich würde mich an deren Stelle in Grund und Boden schämen. Es dürfte jetzt tatsächlich die ganze Welt über uns lachen.