Im Interview mit Automotive News Europe, aus dem Teslamag zitiert, spricht Tesla Vize-Präsident Jerome Guillen über die Unterschiede zwischen dem europäischen Markt und dem Heimatmarkt USA. Demnach sei es „um einiges leichter, einen Shop in den Vereinigten Staaten zu eröffnen als in Europa“, da es viele „verschiedene Regeln in verschiedenen Ländern“ gebe und deshalb viele unterschiedliche Netzwerke aufgebaut werden müssen, so Guillen.
In einigen Ländern Europas sei man mit der aktuellen Situation bereits jetzt „sehr zufrieden“. In anderen Ländern allerdings gebe es noch einiges zu tun. Laut Guillen liegt Teslas Fokus auf jenen Ländern, wo man auch die höchste Nachfrage verbuchen konnte. „Norwegen war hier ein guter Startpunkt. Die Niederlande, Schweiz, Belgien, Dänemark und Schweden sind ebenfalls Länder, wo wir sehr gute Absätze haben. Diese Länder haben bereits eine sehr gute Infrastruktur dank unserer Supercharger.“ Tesla will auch weiterhin neue Stores, Service Center und Supercharger eröffnen.
Öffentliche Ladenetzwerke hält Guillen zwar für notwendig, allerdings nicht zwingend ausschlaggebend für den Erfolg von Elektroautos wie oft angenommen. „Ich glaube 98 Prozent der Aufladungen erfolgen Zuhause. Wir müssen uns klar machen, dass die meisten Leute nur Strecken fahren, die in der Umgebung ihres Wohnorts sind“, erklärt Guillen. Aber „das Schöne an Elektromobilität“ sei ja ohnehin, dass die Autos „über Nacht laden und am Morgen ein vollgeladenes Elektroauto bereit steht“.
Ein viel wichtigerer Erfolgsfaktor sei, potenziellen Käufern Testfahrten zu ermöglichen. Denn so lasse sich beweisen, dass ein Elektroauto eine vollwertige Alternative zum herkömmlichen Verbrenner sein kann. „Wir können Ihnen beschreiben wie es ist ein Elektroauto zu haben. Am Ende des Tages jedoch müssen Sie Ihre eigene Erfahrung damit machen“, sagt Guillen.
„Die Leute müssen fühlen, wie geschmeidig ein Elektroauto zu fahren und wie leise es ist, und dass es keine Probleme mit dem Aufladen des Fahrzeugs gibt oder mit der Reichweite. Den Menschen machen solche Dinge nervös und ich kann das auch nachvollziehen, aber es gibt gar keinen Grund dafür“, sagt Guillen und fügt hinzu: „Das größte Hindernis ist denke ich die Unkenntnis“.
newchie meint
Folgende Erkenntnisse nach fast 3 Jahren Nissan Leaf mit demnächst 50.000 km.
– Kostenersparnis Benzin zum Vorgängerfahrzeug: 8000€.
– Wartungskosten, 105€ + 250€ (Austausch von Flüssigkeiten nach 2 Jahren).
– Defekte = 0
– Liegen geblieben = 0
– Steuer = 0€
– ca 80% PV Strom (Eigenverbrauch)
– Soh (Batt. Kapazität) nach 45.000km = 94,7
Fazit: sofort wieder.
Zum Tesla S.
Ja, ein Oberklassefahrzeug ist nie günstig, kann es auch nicht sein.
Jedoch auf 200.000km spart man rund 20.000 Lit. Benzin also rund 30 – 35.000 €. Diese sollte man bei einer Vollkostenrechnung berücksichtigen.
Deutlich günstiger geht es inzwischen mit einem gebrauchten Nissan Leaf oder Renault ZOE. Im Autoscout24 findet man bereits einige Gebrauchtwagenangebote.
PS.: Bei Kauf eines Gebrauchten den Sog (Status of health) ausweisen lassen.
ecomento.de meint
Vielen Dank für die Details zu Ihren Erfahrungen mit dem Nissan LEAF!
Wir würden uns sehr freuen, wenn Sie uns (und unseren Lesern!) das Ganze als kurzen Testbericht zur Verfügung stellen würden – dauert nur wenige Minuten (z.B. via Kopieren und Einfügen Ihres Kommentars):
https://ecomento.de/tests-und-fahrberichte/nissan-leaf-2013/#Testbericht-schreiben
VG
TL | ecomento.de
Smartadvisor meint
Unkenntnis und schlechte Information ist sicher ein wichtiger Punkt, aber ich sehe hauptsächlich ein Werte-Problem. Nur wenige Leute können sich kein größeres Auto als einen Dacia o.ä. leisten. Viele geben für die Kücheneinrichtung, das Bad oder die sonderausstattung des SUV einen deutlichen Mehrpreis aus, obwohl sich das nie „rechnet“.
Wenn sich die, die es sich finanziell leisten können, ein etwas kleineres Elektro-Zweitauto kaufen würden, dann wäre die Millionenmarke schon bald geknackt. Aber es ist uns einfach nicht so viel wert, wie der Eindruck, den der dicke deutsche Schlitten auf den Nachbarn macht. Auch unsere Vorbilder in Wirtschaft und Politik fahren noch nicht elektrisch, und ein Ausländer darf es keinsfalls sein – siehe bei Frau Regionaldirektorin Nicola Schelling!
Carsten meint
Und da schließe ich mich den anderen an die Autos sind zu teuer und ich vermissen da ein van oder ein Kombi für Familien wen da richtig dran gearbeitet würde wurde sich auch einiges ändern ich zum Beispiel weiß noch nicht einmal wo hier bei mir ein Tesla Händler wäre bzw ein Vertrags Partner
5vor12 meint
Also auch hier ganz klare Unkenntnis der Materie wie oben erwähnt. Auf der Webseite von Tesla findest du in deutscher Sprache sämtliche Infos, wo was in der Nähe ist. Ein Kombi ist überflüssig, denn in das Model S geht viel mehr als in einen Kombi durch die 2 Kofferräume, ein Van ist schon längst in Planung und geht jetzt in Produktion. Der Preis ist in dem Sektor absolut gerechtfertigt und er finanziert kommende Produktionen mit, d.h. das Geld ist allemal gut angelegt! Hier ist halt nicht „Geiz ist geil“-Mentalität angesagt, sondern die pure Freude an so einem innovativen Fahrzeug.
Starkstrompilot meint
Die deutschen Elektroautos sind zu teuer. Der einzige vom Preis-Leistungverhältnis akzeptable ist die B-Klasse. i3 und VWs sind viel zu teuer. Für einen i3 bekommt man 2 Renault Zoes bei gleichen Fähigkeiten und braucht dann immer noch teuren Gleichstrom, um schnellladen zu können. Zoe und Leaf kosten ungefähr wie voll ausgestattete Verbrenner gleicher Größe wie Clio oder ähnliches.
Das Model S ist das günstigste Fahrzeug seiner Klasse, aber Oberklasse muss man sich halt leisten können und wollen.
Aber einfach zu sagen, E-Autos seien pauschal noch zu teuer, greift nicht.
Herr Guillen sieht völlig korrekt, dass man mit Ladestation zuhause nur selten auswärts laden muss. Deshalb geht Tesla auch nicht davon aus, dass man jeden Kilometer am Supercharger lädt. Es entspricht nur ein paar Prozent der gesamten Laufleistung. Deshalb verschenken sie es, um sich das Abrechnungssystem zu sparen.
Auch hier denken die deutschen und alle Ladesäulenbetreiber falsch. Man wird mit den Ladesäulen kein großes Geld verdienen, außer sie stehen vor Wohnhäusern wie in Amsterdam oder sind in Straßenlaternen eingebaut. Mit dem Vertreiben der Ladeweile kann man mehr Geld verdienen, aber nicht mit dem Strom.
Euer Starkstrompilot
Dr.M. meint
@Starkstrompilot:
Richtig, sorry, stimmt, ich muss das präzisieren, Für das Gebotene ich das Model S nicht zu teuer, aber es ist und bleibt halt für Viele zu viel Geld für ein Auto, egal ob nun Verbrenner oder nicht. Mal sehen was mit dem Model 3 dann so kommt. Dann wird es sicher spannend – technisch und preislich.
Für das Gebotene zu teuer sind vor allem die deutschen E-Autos, das stimmt. Der Golf und auch der i3 sind für die gebotene Reichweite viel zu teuer, auch wenn es technisch sicher keine schlechten Autos sind. Aber gerade der i3 liegt (mit Range Extender – obwohl es ja dann eigentlich kein reines E-Auto mehr ist, um auf annhähernd die gleiche Reichweite wie das Model S 60 zu kommen und etwa identischer Ausstattung) im gleichen Preisbereich wie mindestens das Model S 60.
Und das Chaos in DE mit der Abrechnerei für die Ladesäulen – richtig, da ist es sicher auch finanziell weniger Aufwand, einfach den Strom kostenfrei abzugeben. Und diese Infrastruktur zahlt ja auch Tesla selber, nicht etwa die Stromversorger. Das muss man ja in den Fahrzeugpreis reinrechnen. Und von dem Steckerchaos wollen wir ja gar nicht erst anfangen….
Dies als Nachtrag und zur Klarstellung :-)
Starkstrompilot meint
@Dr M: Wo du recht hast, ist beim Ruf der Elektroautos. Sobald man sich als Elektrofahrer also als Starkstrompilot outet, ist man gleich der Bonz. Denn alles, was die Leute über E-Autos wissen, ist dass es sehr teuer ist. Hier fehlt noch einiges an Aufklärung. Bei Elektroauto denken die meisten auch an lebensgefährliche Flugzeugkanzeln, in denen man liegend auf Profilhöhe der Benziner um die Welt fährt. Insofern hat Herr Guillen auch recht: Die breite Masse hat einfach noch keine Ahnung, dass es mittlerweile auch andere Fahrzeuge gibt. Dazu kommt das Ladekartenchaos, das Steckerchaos, die Reichweitenangst. Letzteres existiert übrigens auch bei Stinkern. Schon mal in der Pampa gestanden und keine Tanke weit und breit?
Ein Schelm wer bei dem ganzen Durcheinander nicht an Absicht denkt.
Dr.M. meint
Also ich sehe nicht in der Unkenntnis das grösste Problem – die Fahrzeuge sind schlicht und ergreifend noch zu teuer für Otto Normalverbraucher.
5vor12 meint
„Otto-Normal“ rechnet falsch und sieht nur den Anfangspreis. Wenn ich alles zusammenrechne, was mich in den Jahren ein Benziner kostet, dann komme ich auf den selben Preis, jedoch „auf Raten“ (da soll sich keiner was vormachen!), bezahlt in Form von Steuer, Benzin, Inspektionen, wesentlich mehr Verschleissteile, die repariert und gewartet werden müssen und und und. Es ist eine Milchmädchenrechnung zu sagen, dass z.B. der Tesla zu teuer ist. Das stimmt definitiv nicht und das haben auch schon viele rechnerisch bewiesen, die sich damit genauer beschäftigt haben. Und: es ist das einzige Langstreckentaugliche Auto, ohne Reichweitenängste aufkommen zulassen! Der Zoe kommt gerade mal 150km weit, der BMW 175km – das taugt allemal für Einkaufsfahrten oder mal kurz in der Nähe was erledigen. Das ist nicht zukunftstauglich. Die B-Klasse? zu schwer, kleine Reichweite. Die Ladeleistung zu langsam, Ladesäulen gibt es nur wenige und die sind meistens durch Benziner zugeparkt. Und was ist mit Urlaubsfahrten? Perfekt kostenfrei durch die Supercharger für Tesla abgedeckt, die wie Pilze aus dem Boden schießen! Kostenfrei reisen, auf lange Strecke – DAS bietet kein anderer. Da taugt dann der Zoe, i3 und wie sie alle heißen höchstens als Zweitwagen – aber wer einmal so ein Auto fährt, wird keinen Benziner mehr wollen, also doch Milchmädchenrechnung… ;-)