Ein Vorzeigeprojekt in Sachen Elektromobilität: Mit acht Elektroautos im Einsatz hat die Stadtverwaltung Fellbach ihren Fahrzeugpool fast vollständig auf elektromobile Fahrzeuge umgestellt. Im Vorfeld haben Wissenschaftler des Fraunhofer IAO im Rahmen des Projekts „elektromobilisiert.de“ verschiedene Szenarien zur schrittweisen Elektromobilisierung der Fuhrparkflotte simuliert und hinsichtlich der Kosten und Umweltauswirkungen bewertet.
Ist eine Umstellung auf Elektroautos für einen Fuhrpark möglich – und wenn ja, lohnt sie sich? Das fragte sich Ende 2012 die Stadtverwaltung Fellbach. Den Fahrzeugpool aus neun Fahrzeugen stellten Wissenschaftler des Fraunhofer IAO und des kooperierenden IAT der Universität Stuttgart daher auf den Prüfstand: Wie gut sind die Fahrzeuge ausgelastet? Welche Strecken legen die Mitarbeiter der Stadtverwaltung durchschnittlich zurück? Parallel zur Analyse startete ein Feldversuch mit Elektroautos. Mit Testfahrzeugen des Fraunhofer IAO sammelten die Fellbacher ihre Erfahrungen mit den Stromern, Informationen zu den zurückgelegten Strecken ermittelte eine vom Fraunhofer IAO entwickelte Software.
98 Prozent der Fahrtstrecken sind kürzer als 100 Kilometer
Die Analysen zeigten, dass der Fahrzeugpool durch begleitende Maßnahmen im Flottenmanagement um zwei Fahrzeuge verkleinert und auf Elektroantrieb umgestellt werden kann. Denn in 98 Prozent der Fälle legten die Fahrzeuge am Tag Strecken von deutlich weniger als 100 Kilometern zurück. Damit können die Dienstfahrten problemlos mit Elektrofahrzeugen bewältigt werden, zumal diese in der Regel in den Nachstunden nicht gebraucht werden und somit genügend Zeit haben, um in der Rathaustiefgarage vollständig geladen zu werden. So besitzt die Stadt Fellbach beste Voraussetzungen für eine optimale Nutzung von E-Mobilen.
Die Stadtverwaltung Fellbach hat nun sieben VW e-up! im Fahrzeugpool im Einsatz, zusätzlich wurde ein größeres elektrisches Spezialfahrzeug für die Botenmeisterei beschafft. Anfang 2015 soll außerdem eine erste öffentlich zugängliche Ladesäule für Elektroautos im Umfeld des Rathauses installiert werden, weitere sollen folgen. Auch wirtschaftlich profitiert die Stadtverwaltung von der Umstellung: Durch die Fuhrparkverkleinerung wurden die Fixkosten gesenkt, die verbleibenden Fahrzeuge sind gut ausgelastet und die Betriebskosten sind niedriger.
„elektromobilisiert.de“ analysiert Fahrzeugflotten individuell
Unter der Marke „elektromobilisiert.de“ können Behörden, Kommunen und Firmen ihre Flotten professionell hinsichtlich der Einsatzmöglichkeiten von Elektroautos untersuchen lassen, einschließlich eines praktischen Fahrzeugeinsatzes mit dem institutseigenen Elektro-Testfuhrpark. Eine eigens entwickelte Software wertet die Fahrtenbücher aus und ermittelt die Elektrifizierungspotenziale des bestehenden Fahrzeugpools der Teststädte, unter Berücksichtigung der Reichweiten und Ladezeiten.
jep meint
„zusätzlich wurde ein größeres Elektroauto für die Botenmeisterei beschafft“
Welches soll das denn sein? Und was ist die Bedeutung von größer?
Gruß
Jep
ecomento.de meint
Es handelt sich wohl um ein elektrisches „Spezialfahrzeug“, mehr konnten wir leider nicht herausfinden…
VG
TL | ecomento.de