Die Zukunft der Elektromobilität und großes Entwicklungspotential liegt Experten zufolge in ihrer gewerblichen Nutzung, etwa für Kurier- und Paketdienste. Das belegt eine aktuelle Studie des Öko-Instituts und des Verbandes der Elektrotechnik (VDE) für das Bundeswirtschaftsministerium. Der Studie zufolge können Elektroautos schon heute in gewerblichen Fuhrparks wirtschaftlich betrieben werden und weisen gegenüber konventionellen Antrieben mit zunehmender Kilometerleistung umso größere Kostenvorteile auf.
„Die Studie zeigt, dass Elektrofahrzeuge sich bald schon wirtschaftlich lohnen. Dies ist ein ganz wichtiges Signal, nicht nur für Unternehmen, sondern zunehmend auch für private Fahrer. Und es zeigt, wir haben in Deutschland in den vergangenen Jahren eine solide Basis für eine gute Entwicklung der Elektromobilität geschaffen“, sagte Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel dem Handelsblatt.
Grundsätzlich habe die gewerbliche Nutzung von Elektrofahrzeugen gegenüber der privaten Nutzung Vorteile. Gewerblich genutzte Fahrzeuge erreichen hohe Jahresfahrleistungen und sie werden durch die Möglichkeit der steuerlichen Abschreibung schneller wirtschaftlich attraktiv. Außerdem können Unternehmen oft günstigere Stromtarife nutzen als Privatpersonen.
Aktuell müsse ein mittelgroßes Elektroauto auf eine jährliche Laufleistung von mindestens 30.000 Kilometer kommen, um günstiger als ein vergleichbarer Diesel zu sein, so die Studienautoren. Vor allem aufgrund sinkender Batteriepreise dürfte diese Schwelle bis 2020 allerdings je nach Szenario auf 30.000 bis unter 10.000 Kilometer sinken. „Wenn sich alle Rahmenbedingungen positiv entwickeln, könnten bis zu 700.000 batterieelektrische Pkw und leichte Nutzfahrzeuge in gewerblichen Fuhrparks bis zum Jahr 2020 wirtschaftlich betrieben werden“, fasst Florian Hacker, Senior Researcher mit dem Schwerpunkt nachhaltige Mobilität und Projektleiter am Öko-Institut, zusammen.