Jerôme Guillen ist Vize-Chef von Tesla. Die Kollegen der WirtschaftsWoche konnten ihn auf dem vergangenen Auto-Salon in Genf treffen. Dabei stellte er sich den Fragen der Zeitung. Seine wichtigsten Antworten:
Zu einer möglichen Kooperation mit Apple: „Einige Apple-Angestellte fahren Tesla, daher kennen wir sie sehr gut. Was auch immer sie planen, wir haben keine Einsicht. Apple ist ein sehr verschlossenes Unternehmen. Ich weiß auch nur, was in der Zeitung steht.“
Zum Elektroauto-SUV Model X: „Wir werden die finale Version, die sich deutlich von dem bereits gezeigten Concept Car unterscheiden wird, im dritten Quartal zeigen, wenn wir auch die Auslieferungen starten“.
Zu den Wachstumsplänen in China: „Wir können nicht so schnell wachsen, wie wir wollen – sondern nur so schnell, wie wir Autos bauen können … Es ist ein schwieriger Markt, nicht nur wegen der ganzen Vorgaben der Regierung“.
Zu den Batteriepreisen: „Mit der Gigafactory wollen wir in weniger als fünf Jahren die Preise um 30 Prozent reduzieren“.
Zur Brennstoffzelle: „Ihr Smartphone, Ihr Computer, Satelliten im Weltall – alle haben elektrische Batterien. Wenn die Brennstoffzelle so gut wäre, wäre sie in Ihrem Smartphone“.
Zum eigenen Ladenetz, den Supercharger-Ladepunkten: „Als wir angefangen haben, unsere Autos zu verkaufen, gab es überhaupt keine Schnellladestationen. Jetzt wollen wir es unseren Kunden ermöglichen, auch lange Strecken elektrisch zu fahren. Wir mussten eine Entscheidung treffen: Wir machen es selbst und sehr schnell – wir haben jetzt schon 2000 Ladestationen für Tesla rund um die Welt – oder wir warten auf einen Standard, was lange dauern kann und übrigens immer noch nicht geschehen ist … Strom ist nicht so teuer und wir nutzen für die Ladestationen dieselbe Technologie und Bauteile, die im Auto stecken. Wir haben in der Produktion also keine Extrakosten.“
Zum Händler-Netz in Deutschland: „Wir brauchen lokale Präsenz, die wir in Deutschland auch immer weiter ausbauen. Ebenso in Frankreich. Im Moment konzentrieren wir uns darauf, mehr eigene Niederlassungen aufzubauen, keine Händler. Elektro-Autos sind sehr erklärungsintensiv, daher ziehen wir eigene Standorte vor. Langfristig können wir uns vorstellen, auch Händler aufzubauen“.
Paul meint
Erst wenn die Preise akzeptabel werden und die Tanken per Steckdose von zu Hause erfolgen kann und langstreckentauglich ist, sowie staatliche Anreize erfolgen werden die Fahrzeuge von der Masse nachgefragt was wiederum zu Preissenkungen führen kann. Technischer Fortschritt ist erfolgreich wenn er zu einer Kostenminimierung führt.