Tesla hat die Basisversion seines Model S überarbeitet. Statt des bisher erhältlichen Modells mit 60-kWh-Batterie ist das günstigste Fahrzeug nun die Allradversion Model S 70D mit 70-kWh-Batterie, 246 kW / 334 PS und maximal 442 Kilometer Reichweite. Mit seinen beiden Elektromotoren gelingt dem Model S der Sprint auf 100 km/h in 5,4 Sekunden, die Höchstgeschwindigkeit liegt bei 225 km/h.
Das neue Einstiegsmodell, das ab Juni ausgeliefert wird, hat sich allerdings im Vergleich zum ausgemusterten 60-kWh-Model S um knapp 8000 Euro verteuert und kostet mindestens 75.800 Euro. Dafür bekommt der Kunde jedoch einen größeren Akku und somit mehr Reichweite sowie bessere Performance dank dem serienmäßigen Allradantrieb. Den bisher knapp 2000 Euro teuren Supercharger-Anschluss hat das Model S 70D nun serienmäßig an Bord. An den von Tesla vor allem entlang der Autobahnen installierten Schnellladestationen können Tesla-Besitzer kostenlos Strom tanken – aktuell gibt es in Deutschland knapp drei Dutzend davon.
Überdies gibt es ab sofort mit „Ocean Blue“, „Obsidian Black“ und „Warm Silver“ für alle Varianten des Model S drei neue Außenfarben zu bestellen.
Neben dem Model S 70D bietet Tesla seine Elektrolimousine weiterhin auch mit dem größeren, 85-kWh-Akku an, der theoretisch bis zu 502 Kilometer Reichweite bietet. Drei Versionen davon stehen zur Auswahl: Das Model S 85 mit Hinterradantrieb, das Model S 85D mit Allradantrieb sowie die 700-PS-Allrad-Topversion P 85D. Für alle Modelle gilt eine Garantie über acht Jahre mit unbegrenzter Laufleistung auf Batterie und Antriebseinheit.
Till Weishaupt meint
Was genau hat es für einen Sinn für Tesla den Grundpreis und die Grundausstattung (Batterie, Garantie, Supercharger, Reichweite) für das Model S zu erhöhen? Da ist doch kaum noch ein Unterschied im Praktischen zwischen 60 (390km) 70 (442km) und 85 (480/502km). Ich kann mir nicht vorstellen, dass es so viele Kunden gibt, die genau weniger als 85 kWh und mehr als 60 kWh als Batteriekapazität benötigen.
Vor den ersten Auslieferungen hat Tesla die 40 kWh-Batterie aus dem Sortiment genommen, wegen der Nachfrage. Deswegen auch die 60er Variante?
Was den Verbrauch angeht… Ja die Herstellerangaben sind eher utopisch, aber für den Vergleich kann man das gut anwenden. Also:
[40 kWh: 40000 Wh / 270 km = 148,1 Wh/km (Heckantrieb)]
60 kWh: 60000 Wh / 390 km = 153,8 Wh/km (Heckantrieb)
70 kWh: 70000 Wh / 442 km = 158,4 Wh/km (Allrad)
85 kWh: 85000 Wh / 502 km = 169,3 Wh/km (Heck oder Allrad)
85 kWh: 85000 Wh / 480 km = 177,1 Wh/km (Allrad, Performance)
Das 40er hab ich zur Theorie dazu genommen. Die 270 km kommen aus den prognostizierten 160 Meilen (eher 250 km) mit einem Korrekturfaktor von 1,046 (502 km NEFZ / 480 km ehem. EPA) Allerdings waren die, die ausgeliefert wurden, umprogrammierte 60er, also müssten die genau so viel verbrauchen wie das 60er.
Das 60er Model S ist eigentlich das wirschaftlichste. Wozu also das 70er?
Redaktion meint
Das dürfte vor allem mit den nahenden nächsten Modellen zu tun haben. Das Model X wird zwar unterschiedlich zum Model S eingepreist werden, am Ende müssen die Preise aber stimmig sein, da erstmals ein direkter Vergleich zwischen zwei Baureihen möglich sein wird.
Vor allem aber wird damit wohl bewusst der Abstand zum Model 3 jetzt schon vergrößert. Model S und 3 werden so komplett verschiedene Angebote darstellen und damit auch möglichst wenige Überschneidungen bei der Zielgruppe aufweisen. Ohne das Model 3 hätte man möglicherweise ein deutlich günstigeres Model S im Angebot belassen.
Hauptsächlich Marketing/Vertriebs-Strategie also, zumindest unserer Vermutung nach…
VG
TL | ecomento.de