Im Interview mit der Süddeutschen Zeitung verrät BMW-Entwicklungsvorstand Klaus Fröhlich, welche Antriebe der Hersteller für zukunftsfähig hält. 48-Volt-Bordnetze oder elektrische Turbos sind demnach für BMW uninteressant. Stattdessen basteln die Münchner mehr am Downsizing und wollen die gesamte Flotte stärker elektrifizieren.
48-Volt-Bordnetze scheiden demnach deshalb aus den Überlegungen aus, da „die Kosten für die zweite Spannungslage relativ hoch und allein durch die geringe CO2-Ersparnis schwer begründbar“ seien. Stattdessen setze man lieber auf vollwertige Plug-in-Hybride, die in Sachen elektrische Reichweite „wesentlich mehr bieten“.
Mittelfristig sollen bei BMW Power-Hybride gebaut werden, bei denen die Leistung des Elektromotors deutlich höher ist, als die des Verbrenners. Im SZ-Interview spricht Fröhlich von einem „idealen Zeitfenster jenseits von 2020, um die elektrische Leistung höher zu ziehen“. Ein solcher Power-E-Drive mit bis zu 200 kW elektrischer Leistung, bei dem der Verbrenner zum Range-Extender mutiert, müsse „aber zur Entwicklung der Batterietechnologie passen“. Die elektrische Leistung wolle man bei BMW „zusammen mit dem Zellfortschritt“ steigern, da es aktuell „keinen Sinn“ mache „ständig 600 oder 700 kg Batteriezellen zu beschleunigen und zu verzögern“.
Die Brennstoffzellen-Kooperation mit Toyota laufe „sehr gut“. Allerdings gebe es „immer noch einige Herausforderungen bei den Kosten und der Funktion“. Wasserstoffautos seien bei BMW immer noch „Forschungsthema“, ein marktreifer Wasserstoff-BMW sei „eher 2025“ zu erwarten.
Für Fans der aufregenden Studie Mini Superleggera hat Fröhlich eine gute Nachricht: „Wir prüfen derzeit, ob wir die Emotionalität der Studie auch in Serie bringen können“.