Bis 2020 könnte es weitaus mehr Offshore-Windparks geben als bislang von der Bundesregierung geplant. Das geht der WirtschaftsWoche zufolge aus internen Überlegungen aus dem Bundesverkehrsministerium hervor, dessen Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrografie die Genehmigung der Windparks verantwortet.
„Ein Ausbau der Offshore-Windenergie auf 7,7 Gigawatt bis 2020 macht Sinn“, heißt es dem Magazin zufolge in hochrangigen Regierungskreisen. Im Koalitionsvertrag von 2013 haben CDU und SPD demnach nur mit 6,5 Gigawatt gerechnet. Der Zuwachs entspreche der Leistung eines Atomkraftwerks.
Bislang ging die Bundesregierung davon aus, dass in Nord- und Ostsee bis 2020 pro Jahr im Schnitt zwei Windparks ihren Betrieb aufnehmen sollen. Diese Zahl könnte sich erhöhen. „Voraussetzung dafür ist allerdings, dass genug Windparks genehmigungsfähig werden“, sagt ein Beteiligter der WirtschaftsWoche zufolge. Der möglich Zuwachs sei auch darauf zurückzuführen, dass die beiden ersten Windparks Alpha Ventus in der Nordsee und Baltic 1 in der Ostsee mehr Strom produzieren, als prognostiziert.
Die Branche begrüße demnach die neuen Überlegungen. Sollte der Ausbaubedarf über die geplanten 6,5 Gigawatt hinausgehen, müsse aber „spätestens im kommenden Jahr eine Entscheidung erfolgen“, sagt Ronny Meyer, Geschäftsführer der Windenergieagentur in Bremerhaven.