Der ökologische Verkehrsclub VCD hat zum 26. Mal seine Auto-Umweltliste präsentiert. Auf Platz eins des Gesamt-Rankings findet sich ein alter Bekannter, der Lexus CT 200h, mit 8,08 Punkten. Bereits im vergangenen Jahr kam der Hybrid auf Platz eins. Auf Platz zwei, mit insgesamt 8,05 von zehn erreichbaren Punkten ein Diesel, der neu aufgelegte Peugeot 208 Active BlueHDi 100 Stop & Start. Er ist der Newcomer auf dem Siegertreppchen und in der Klasse der sogenannten Kleinwagen, in der auch VW Polo oder Opel Corsa zu Hause sind, der Beste. Die technisch gleichen Erdgas-Drillinge Volkswagen eco up!, Seat Mii Ecofuel und Škoda Citigo CNG Green tec kommen mit 8,03 Punkten auf Platz drei des umfangreichen Ökorankings.
Allein die Bestplatzierten der VCD Auto-Umweltliste verdeutlichen: eine dominierende Technologie gibt es derzeit nicht. Die Pkw der Top Ten werden allgemein betrachtet bei Kraftstoffverbrauch, CO2-Ausstoß, Schadstoffemissionen sowie Lärm etwas besser. Den Prozess der systematischen Verbesserung begrüßt der VCD, sieht jedoch die Gefahr, dass die Fortschritte im Bereich Umwelttechnik immer mehr abflachen, wenn neue politische Impulse ausbleiben. Das gilt auch für Elektroautos, die aus methodischen Gründen in einer gesonderten Liste vollständig aufgeführt werden. VCD-Bundesvorsitzender Michael Ziesak:
„Erst vergangene Woche hat das Umweltbundesamt deutlich gemacht, dass der Verkehr zu viele Klimagase emittiert und der schwierigste Bereich beim Klimaschutz bleibt. Die Bundesregierung muss handeln und Klimaschutz endlich konsequent umsetzen. Gerade der Gesetzgeber ist es, der Anreize schaffen kann, u. a. durch eine ambitionierte Grenzwertfortschreibung auf europäischer Ebene, damit Autohersteller den CO2-Ausstoß weiter mindern und dies auch im realen Betrieb. Auf das Engagement der Bundesregierung kommt es hier und jetzt besonders an. Für die bevorstehenden Verhandlungen liefert die VCD Auto-Umweltliste hilfreiche Fakten. Verbrauchern wiederum raten wir, beim Autokauf genau hinzuschauen.“
In der Kategorie Klimabester – hier wird der Fokus auf den Ausstoß des Treibhausgases CO2 gelegt – kommen mehr Fahrzeuge hinzu, die einen CO2-Wert unter 80 Gramm CO2 pro Kilometer schaffen. Den ersten Platz belegt unverändert der Toyota Yaris Hybrid. Das Fahrzeug emittiert 75g CO2/km. Auf Platz zwei mit 79g CO2/km gleich fünf Pkw, der Peugeot 208, die Erdgas-Drillinge aus dem VW Konzern sowie der Toyota Auris Hybrid. Gerd Lottsiepen, verkehrspolitischer Sprecher des VCD:
„Die Bestenlisten zeigen, dass der Flottengrenzwert von 95g CO2/km, der ab 2020 gilt, heute schon von 71 Fahrzeugen erreicht wird. Die Hersteller sollten nun aufhören zu jammern und sich einem neuen, ambitionierten Grenzwert für 2025 nicht entgegen stellen. Darüber hinaus kommt es darauf an, ehrliche Verbrauchs- und Emissionstests einzuführen, damit sich die Verbraucher auf die Angaben verlassen können.“
Zusammengefasst: In den klassischen Kategorien der VCD Auto-Umweltliste siegen in der Kompaktklasse der Lexus CT 200h, bei den Familienautos der Peugeot 308 1.6 Blue HDi 120 STOP&START und bei den Siebensitzern der Toyota Prius+ Hybrid.
„Die VCD Auto-Umweltliste ist ein ökologischer Mehrkampf. Jedes Auto, das eine gute Platzierung erreicht, schneidet in den Disziplinen Kraftstoffverbrauch, CO2-Ausstoß, Schadstoffemissionen und Lärm gut ab“
betont Gerd Lottsiepen.
Lärm und umstrittenes Kältemittel fließen in Gesamtwertung ein
Neben dem wichtigsten Wert, dem CO2-Ausstoß, fließt der Lärmwert von Pkw zu 20 Prozent in die Gesamtwertung des Ökorankings ein. Denn Lärm macht krank und gilt als die am meisten vernachlässigte Emission des Verkehrs. Bei den Schadstoffemissionen hat sich Dank der Abgasreinigungstechnologie in den letzten 20 Jahren am meisten bewegt. Doch die Probleme sind auch hier noch nicht vollständig gelöst, ultrafeine Partikel aus direkteinspritzenden Benzinern sind ein bisher kaum diskutiertes Gesundheitsrisiko. In der Bewertung des VCD findet dies Beachtung.
Zudem wird ausführlich auf das neue Kältemittel R1234yf eingegangen, das entzündlich und im Brandfall äußerst gefährlich ist. Für beide Problemfelder sind zwar noch keine vorbildlichen Fahrzeuge auf dem Markt, aber eine Lösung zeichnet sich ab, auch Dank des beharrlichen Kampfes des VCD und weiterer Umweltverbände.
Problem: Deutsche Hersteller kennen Hybrid nur bei Premium
Hybridautos überzeugen im Querschnitt aller wichtigen Umweltkriterien. Jedoch bleibt das Problem: Deutsche Hersteller setzen die Technologie überwiegend im Premiumsegment ein, was sich noch stärker bei den Plug-in-Hybriden zeigt. Gerd Lottsiepen: „Die Konzentration einiger deutscher Autohersteller auf das Premiumsegment ist falsch. Es braucht auch Umwelttechnik in den kleineren Fahrzeugen. Vor allem bei den Hybriden haben die deutschen Autohersteller weiterhin Nachholbedarf.“
Aus methodischen Gründen werden Elektroautos weiterhin nicht in das allgemeine Ranking aufgenommen. Aber erstmals gibt es für batterieelektrische Autos ein Ranking des Stromverbrauchs. Spitzenreiter ist hierbei der Volkswagen e-up!, vor den baugleichen Mitsubishi EV, Peugeot iOn, Citroën C-Zero sowie dem VW e-Golf.
newchie meint
Dumm, dümmer, Deutsch.
Unser Tesla S und Nissan Leaf fahren weitestgehend PV Strom vom eigenen Dach (Aufladung nur am Tag). Die Supercharger werden mit Wasserstrom betrieben.
VCD, ADAC usw. labern nur noch Quatsch.
Solche Kasperle !
In 10 Jahren nähen wir die Hemden für China!!
Starkstrompilot meint
Jetzt mal ehrlich, wen interessiert denn diese geschmierte Stinkerliste. Hybriden sind teuer und schwer, Diesel sind Stinker, egal welche Euro-Norm. Alles wahrscheinlich nach NEFZ? Das ist doch grober Unfug, dass der VCD sich nicht schämt.
Und Elektroautos auch noch in eine extra Liste und immer schön den deutschen Strommix draufgerechnet. So ein Oberkrampf. Jetzt ist eine umweltfreundliche Technik schuld, dass die Energie aus einer schmutzigen Quelle hergestellt wird. Obwohl man es besser könnte. Schweizer Elektroautos sind also sauberer als Deutsche. Klingt ziemlich bescheuert? Ist es auch.
Jeder, der ein Elektroauto fährt, achtet auch darauf, aus welcher Quelle der Strom kommt. Das können sich die Benzinhirne vom VCD und Andere nur nicht vorstellen. Die leeren sich den Siff, den man unter hanebüchenen Umständen gefördert, raffiniert und dann um die halbe Welt geschippert hat, einfach in den Tank und gut ist. Was soll man bei der Vorgeschichte noch ökologisch fahren. Der Hauptschaden ist eh schon angerichtet.
Und diese Fahrzeuge stehen in der Liste ganz oben? Hallo, Aufwachen.