Jochen Rudat, neuer Tesla-Chef in Deutschland und somit Nachfolger von Phillip Schröder, blickt sehr optimistisch in die Zukunft: „Wir sehen (die) Entwicklung der E-Mobilität extrem euphorisch. Die Zulassungszahlen steigen, ein Newcomer wie Tesla lässt in den Zulassungszahlen schon mal einen deutschen Premiumwettbewerber hinter sich. Die Technik und Tesla entwickeln sich in die richtige Richtung und auch der Weg war richtig: mit dem Roadster Begeisterung schaffen, mit dem Model S das Volumen hochfahren bei bereits tieferem Preis und mit dem Model 3 die Technologie quasi allen zugänglich zu machen.“, sagte er im Interview mit kfz-betrieb und ergänzte „Viele Marken sind inzwischen mit Elektroautos unterwegs, haben Serienfahrzeuge, sind in der Testphase oder experimentieren mit Studien. Der Durchbruch ist näher als viele denken.“
Auf die Frage, warum Tesla auf Händler verzichtet und ob das US-Unternehmen mit ihnen nicht schneller in die Fläche wachsen würde, antwortet Rudat: „Wir handhaben natürlich zahlreiche Dinge anders. Der Hauptaspekt ist hier sicher die Glaubwürdigkeit. Ich denke nicht, dass es passend wäre, unsere Modelle neben klassischen Fabrikaten mit Verbrennungsmotoren zu präsentieren. Daneben nimmt der zentrale Vertrieb über derzeit vier Stores in Deutschland einen Kostenblock heraus, was wir an den Kunden weitergeben können. Mit Händlern könnten wir sicher viel schneller wachsen. Aber langfristig ist ein organisches Wachstum für uns besser, um das Markenbild zu schärfen.“
Aktuell von besonderem Interesse sind natürlich Informationen zum neuen Model X: „Das SUV ist im letzten Quartal 2015 in der US-Auslieferung, nach Europa kommt es dann im ersten Quartal 2016. Der Prototyp war ja schon früher zu sehen, jetzt gehen wir auch in Europa auf das Serienfahrzeug zu. Da ist Tesla wieder ein bisschen anders und zeigt das Serienmodell grundsätzlich nicht vor Beginn der Kundenauslieferung. Der Gesamtplan ist, über die 500.000 Einheiten mit dem SUV und dem Model 3 und dann weiteren Derivaten auf die Million zu kommen. Aber da sprechen wir über eine langfristige Betrachtung.“
Doch Rudat schaut bereits weiter voraus zum Model 3: „Die Designstudie wird schon Anfang 2016 zu sehen sein, der Produktionsstart steht für 2017 in der Planung. Die Vision ist eine Halbierung des Preises vom Model S – und das vor der Betrachtung der Vorteile durch das Elektrofahrzeug. Das heißt, im Vergleich mit anderen Kompakten kommt das Model 3 in Sachen Unterhalt, Service, Steuer dem Käufer nochmals deutlich günstiger.“