Viele Kommunen klagen über Klamme Kassen. Dormagen hat anscheinend einen Weg gefunden, der nicht nur das Stadtsäckel, sondern auch die Umwelt schont – und gleichzeitig den Bürgern ein nachhaltiges Mobilitätskonzept bietet: Die Stadt will bis zu 30 Elektroautos anschaffen, diese als Dienstfahrzeuge einflotten, aber auch per Carsharing mit den Bürgern teilen. Im Rathaus verspricht man sich dadurch eine Verringerung der Mobilitätskosten um zehn bis 15 Prozent, wie Kämmerin Tanja Gaspers im Gespräch mit NGZ-Online vorrechnet.
„Zurzeit ist es so, dass viele Dienstfahrten bei der Stadtverwaltung mit Privatautos erledigt werden. Den Mitarbeitern werden die Kosten erstattet“, erläutert Gaspers. Das angedachte Carsharing-System sieht demnach den umgekehrten Weg vor: dass die städtischen Bediensteten die Elektroautos gegen Entgelt auch privat nutzen dürfen.
Es sei zudem geplant, die stationsgebundenen Fahrzeuge allen Bürgern zur Verfügung zu stellen, heißt es in einem Informationsschreiben für die Kommunal-Politiker. Denn so könne die Auslastung der Fahrzeuge gesteigert und eine deutlich höhere Wirtschaftlichkeit erreicht werden, sagt die Kämmerin der Zeitung.
Der Sharing-Vorschlag sieht auch die Anschaffung von Pedelecs vor. Ob die Stadt die neuen Fahrzeuge selbst kaufen oder leasen würde, sei noch offen und hänge auch von Fördermöglichkeiten ab. Die Organisation des Fahrzeugverleihs könne die Stadt jedoch nicht leisten, das solle ein externes Unternehmen übernehmen.
BUND NATURSCHUTZ Manfred Millmann meint
Man darf gespannt sein, wann die kommunalen Fahrzeuge in Dormagen unter Strom stehen. Solange es schick ist, nichtssagende Absichtserklaerungen abzugeben, bleibe ich skeptisch. Bis 2020 wird es soweit sein.