Hybrid- und Elektroautos stoßen auch in Deutschland auf immer mehr Interesse, gekauft werden elektrifizierte Pkw bisher allerdings nur in geringen Stückzahlen. Von dem erklärten Ziel der Bundesregierung, bis 2020 mindestens eine Million Elektroautos auf deutsche Straßen zu bringen, ist man noch weit entfernt. Bereits im letzten Jahr stellte Bundeskanzlerin Angela Merkel der hiesigen Autoindustrie eine baldige Förderoffensive in Aussicht, umgesetzt wurde bislang jedoch nur wenig.
Nach Informationen der Süddeutschen Zeitung erhöht das Bundeskanzleramt jetzt den Druck auf die Bundesministerien, um möglichst schnell ein Förderprogramm auf die Beine zu stellen. Am 18. Januar sollen sich demnach Vertreter des Verkehrs-, Wirtschafts-, Umwelt- und Finanzministerums zusammensetzen, um über in Frage kommende Förderinstrumente und deren Finanzierung zu diskutieren. Bereits im Februar sollen dann erste Maßnahmen wie Abschreibungsmodelle oder Kaufanreize festgelegt und der Kanzlerin vorgelegt werden. Die Elektromobilität in Deutschland soll so „signifikant“ vorangebracht werden.
Maßgeblich verantwortlich für die neue Bewegung sollen die Bemühungen der Nationalen Plattform Elektromobilität (NPE) sein, schreibt die SZ. Der Vorsitzende des aus Repräsentanten von Industrie, Wissenschaft, Politik, Gewerkschaften und Verbänden bestehenden Beratungsgremiums der Bundesregierung Henning Kagermann habe demnach darauf gedrängt, die bereits seit Monaten in den Schubladen der Ministerien liegenden Konzepte endlich zu realisieren.
Wie die Maßnahmen mit einem Finanzbedarf „von deutlich mehr als zwei Milliarden Euro für die kommenden Jahre“ finanziert werden sollen, sei allerdings noch „völlig offen“. Eine Steuererhöhung sei einem Sprecher des Bundesfinanzministeriums nach ausgeschlossen. Sowohl die Automobilindustrie wie auch das Finanzministerium hätten sich zudem bereits gegen mögliche Finanzierungsmodelle wie eine Erhöhung der Energiesteuer oder Strafgebühren für Käufer umweltschädlicher Fahrzeuge ausgesprochen.
kritGeist meint
„Automobilindustrie wie auch das Finanzministerium hätten sich zudem bereits gegen mögliche Finanzierungsmodelle wie eine Erhöhung der Energiesteuer oder Strafgebühren für Käufer umweltschädlicher Fahrzeuge ausgesprochen. …“
Schön, dass die Lobby weiterhin Gesetze macht, wenigstens auf die ist Verlass, wenn nicht schon auf unsere kompetenten Politiker. Es werden dann wieder halbherzige geschlossene Ideen & Gesetze definiert, zum Vorteil der Industrie, Dienstwagen-Fahrern & den Gutverdienern, zum Nachteil der echten Wähler & (Klein-) Bürgern. Aber besser irgendeine Richtung als gar keine von Merkel, vielleicht wird sie endlich ein sinnvolles Geschenk hinterlassen, wenn sie sich endlich verabschiedet.