Für die meisten Autofahrer dürften Teslas Elektroautos bereits ziemlich „grün“ und damit gut fürs Gewissen sein. Das erklärte Ziel der Kalifornier, die Welt durch den Verzicht auf fossile Brennstoffe zu einem besseren Ort zu machen, ging einigen Kunden aber noch nicht weit genug. Schon länger kritisierten vegane Tesla-Fahrer die Verwendung von Leder als Bezug für Sitze, Lenkrad und andere Bereiche ihrer Stromer – und wurden jetzt erhört.
Ab sofort bietet Tesla sein Elektroauto-SUV Model X auf Wunsch auch mit synthetischem statt Echtleder an. Die tierfreie Verkleidung der Sitzpolster und des Lenkrads kann vorerst allerdings nur in der Farbe „Ultra White“ geordert werden. Für die Elektroauto-Limousine Model S gibt es zudem weiterhin nur Stoff als Alternative zu Leder im Innenraum.

Premiumhersteller wie BMW, Mercedes-Benz, Lexus und Ferrari bieten schon länger für einige ihrer Fahrzeuge Lederimitate an. Tesla schien dennoch lange Zeit kein allzu großes Interesse an einer veganen Innenausstattung zu haben. Als sich aber immer mehr Käufer und potentielle Kunden nach einer tierfreundlichen Alternative zu Leder erkundigten, versuchte Tesla zunächst, diesen mit der Einführung eines optionalen Stoffbezugs entgegenzukommen. Auf Anfrage konnte zudem das Lenkrad mit synthetischem Leder bezogen werden.
Tierschutzaktivisten gaben sich damit jedoch nicht zufrieden – die hochpreisigen Ausstattungen gab es nach wie vor nur mit Echtleder – und machten weiter Druck. Mitte letzten Jahres forderte dann die Tierrechtsorganisation PETA Tesla auf einem Aktionärstreffen dazu auf, ganz auf den Einsatz tierischer Produkte in seinen Elektroautos zu verzichten. Schließlich werbe das Unternehmen aktiv mit seinem besonders umweltfreundlichen Image, so PETA.
Nach monatelangem Hin und Her hat der Elektroautobauer jetzt den Forderungen der Tierfreunde zumindest teilweise nachgegeben: Das Model X ist als erster Tesla „100 % lederfrei“ mit einer Voll-Synthetik-Lederausstattung erhältlich. PETA hat bereits angekündigt, Gleichgesinnte künftig auf Teslas Model X hinzuweisen, da die Sitzbezüge endlich genauso umweltfreundlich wie der Antrieb seien.
pillenpepi meint
es stellt sich die frage: tierisch, oder nicht natürlich?
M meint
da es anscheinend eine große Käuferschaft dafür gibt, ist es sicherlich sinnvoll. Wenn jemand vegan lebt, muss er für sein Auto nun auch keine toten Tiere tolerieren.
Mit „Umweltschutz“ muss das nicht unbedingt was zu tun haben, denn nur weil man auf tierische Produkte verzichtet, heisst das nicht, dass die Synthetikprodukte umweltschonend(er!) hergestellt wurden.
Umweltschutz und Vegan ist nicht zwangsläufig dasselbe.
Andilectric meint
Gut, dass Tesla nun reagiert. Hier wäre Sturheit fehl am Platz gewesen. Es wäre interessant zu erfahren, wie die anderen Hersteller damit umgehen. Eigentlich sollten Leaf, Zoe und Co. auch strikt „vegan“ eingerichtet sein, finde ich. Glaube nur BMW legt beim i3 noch eine „vegane“ Version auf, oder?
ecomento.de meint
Hier ein etwas älterer Artikel zum i3:
https://ecomento.de/2014/07/29/recycling-beim-autobau-plastikflaschen-zu-sitzbezuegen/
Die meisten Premiumhersteller nutzen allerdings für die Verkleidung und andere Komponenten nach wie vor Leder. Auch beim BMW i3 ist das unseres Wissens nach so.
VG
TL | ecomento.de
Andilectric meint
Danke für die Info! Hatte folgendes wohl im Kopf. Das Leder im i3 wird auf natürlich bzw. „ökologische“ Art gegerbt (glaube mit Blättern o.ä.):
http://www.bmw.com/com/de/newvehicles/i/i3/2013/showroom/design.html
Ist aber dann immer noch tierisches Leder.