Seit der Einführung der Elektroauto-Limousine Model S vor etwa vier Jahren denkt Hersteller Tesla darüber nach, den Aufbau eines eigenen App-Ökosystems ähnlich dem von Apple voranzutreiben. Das Ziel: Software von Drittanbietern soll zukünftig barrierefrei auf das zentrale 17-Zoll-Touchscreen in den E-Autos der Kalifornier zugreifen und so diverse neue Funktionalitäten bieten können.
Das Vorhaben hat bis heute allerdings noch nicht richtig an Fahrt aufgenommen – und wird neusten Berichten nach möglicherweise nie realisiert. Tesla-Chef Elon Musk erklärte im Rahmen einer Asienreise, dass sein Unternehmen zuletzt „etwas mehr darüber nachgedacht“ habe. Momentan sehe es danach aus, dass man wohl keine eigene Umgebung für Apps anbieten, sondern auf Mirroring von Smartphones setzen werde.
„Nachdem wir etwas mehr darüber nachgedacht haben, sind wir zu dem Schluss gekommen, dass das logische Vorgehen bei Apps ist, Apps von iPhones oder Android-Telefonen auf das zentrale Display zu spiegeln, anstatt zu versuchen, unser eigenes App-Ökosystem einzuführen. Darauf wird also in Zukunft wahrscheinlich unser Fokus liegen, es zu ermöglichen, Apps von einem Telefon aus auf den zentralen Bildschirm zu projizieren.“
Teslas Umdenken könnte mit Sicherheitsbedenken hinsichtlich eines Direktzugriffs von Drittanbietern auf die Softwareumgebung seiner Elektroautos zu tun haben. Der kalifornische Hersteller arbeitet intensiv an der Weiterentwicklung des Tesla Autopilot, der in wenigen Jahren umfassendes autonomes Fahren ermöglichen soll. Ein durch Zugriff aus der Ferne fremdgelenkter Tesla dürfte die Horrorvision schlechthin für das junge Unternehmen darstellen.
Das Projizieren von Daten und digitalen Inhalten von Smartphones auf Fahrzeugdisplays gilt dagegen als verhältnismäßig sicher – und wird bereits von zahlreichen Herstellern eingesetzt. Bei Tesla sollen entsprechende Schnittstellen laut Elon Musk ab „Mitte dieses Jahres“ verfügbar sein.