Als Hybrid, Plug-in-Hybrid und reines Elektroauto: Hyundais Ioniq wird es als ersten Pkw überhaupt mit gleich drei verschiedenen E-Antriebs-Technologien geben. Die Leistungsdaten der Hybridversion hatte Hyundai bereits frühzeitig bekanntgegeben, hinsichtlich der teil- und vollelektrischen Ausführungen hüllten sich die Sükoreaner bisher aber noch in Schweigen. Im Vorfeld des Genfer Auto-Salons (3. – 13. März 2016) wurden jetzt Informationen zu allen drei Varianten des Ioniq veröffentlicht.
Hyundai will mit dem Ioniq „grüne Mobilität“ erschwinglich für jeden machen, bei Design und Fahrverhalten sollen dennoch „keine Kompromisse“ eingegangen worden sein. Zudem verspricht der Hersteller „die neuesten Konnektivitäts- und Sicherheits-Technologien“ sowie einen sehr guten cw-Wert von 0,24.
Wer den Ioniq mit Hybrid- oder Plug-in-Hybridantrieb bestellt, erhält einen 1,6-Liter-Vierzylinder-Benzinmotor mit 105 PS und 147 Nm. Als Hybrid verfügt der Ioniq über eine 1,56-kWh-Batterie sowie einen Elektromotor mit 32 kW (43,5 PS) und 170 Nm Leistung. Im Zusammenspiel stellen die beiden Aggregate eine Systemleistung von 103,6 kW (141 PS) und 265 Nm bereit. Die Höchstgeschwindigkeit liegt laut Hersteller bei 185 km/h, die CO2-Emissionen bei 79 g/km.
Käufern des Ioniq mit Plug-in-Hybridantrieb verspricht Hyundai „mehr als geschätzte 50 Kilometer“ rein elektrische Reichweite, bevor der Verbrennungsmotor übernimmt. Die Energie stammt bei diesem Modell aus einem 8,9-kWh-Akku, die E-Maschine leistet 45 kW (61 PS). Unterm Strich sollen damit im Idealfall nur 32 Gramm CO2 je Kilometer ausgestoßen werden.
Der rein elektrisch angetriebene Ioniq Electric zieht seine Kraft aus einer 28-kWh-Batterie und bietet Hyundai zufolge „eine geschätzte Reichweite von über 250 Kilometern“ mit einer vollen Batterieladung. Der Elektromotor leistet 88 kW (120 PS), das unmittelbar anliegende Drehmoment beträgt 295 Nm. Die Höchstgeschwindigkeit liegt bei 165 km/h.
Eigentlich hatte Hyundai vor kurzem noch eine höhere Reichweite als bei Nissans Kompakt-Stromer LEAF in Aussicht gestellt. Dieser bietet nach einem Facelift im letzten Jahr jedoch ebenfalls 250 Norm-Kilometer. Im Alltag und unter extremen Wetterbedingungen können die von den Herstellern angegebenen Reichweiten bekanntlich deutlich nachlassen. Wie hoch die E-Reichweiten des Ioniq tatsächlich ausfallen werden, ist daher noch offen.
Viele Interessenten der Elektroauto-Version des Ioniq hatten mit mehr Reichweite gerechnet, da E-Autos der neuesten Generation in der Regel mit mindestens 300 Elektro-Kilometern angekündigt werden. Ein Preisniveau deutlich unter dem der Konkurrenz von Nissan, Kia und Volkswagen könnte dem Hyundai-Stromer dennoch den gewünschten Erfolg bescheren. Den Grundpreis sowie einige weitere Details bleibt uns Hyundai aber noch schuldig. Mehr Informationen soll es bei der offiziellen Vorstellung in Genf geben.
Harald Kossow meint
Auch ich halte 250 km mit einer 28 kWh Batterie für nicht realistisch. Wenn ich den Real-Verbrauch der am Markt erhältlichen E-Autos ansehe, liegen die alle so bei 14 bis 20 kW/100km. Dann können da keine 250 km rauskommen! Im Sommer 190, im Winter 130, rate ich mal. Leider indiskutabel, vor allen, weil der Bolt/das Model III es mit echten 320 km gerade vormachen (wollen).
Mal den Hebst abwarten, wenn der Hyundai Elektric dann wirklich erhältlich ist.
pillenpepi meint
nissan leaf: 30kwh, 250km norm.
die farce ist die europäische normreichweite. in wahrheit müsste man die amerikanische hernehmen, die ist nicht so utopisch und „gelogen“.
Realist1 meint
Richtig die NEFZ ist völlig realitätsfern soll ja auch in ab 2017 in der EU durch die realitätsnähere WLTP ersetzt werden. Letztlich bleibt aber auch das eine Schönwetterreichweite genauso wie die amerikanische EPA-Norm. Gerade bei Elektroautos sind die bei kühlen regnerische Wetter deutlichgeringer, weil die ja nicht die Abwärme nutzen können. Um ein realistisches Bild zu erhalten bräuchte man eigentlich in Europa eine Zweite Norm für den Winter.
Schlaumeier meint
Ein neuer Mitspieler bei reinen ELektrofahrzeugen – das ist gut.
Von den technischen Daten her leider eher Durchschnitt bis enttäuschend.
Ernesto meint
Sehe ich das richtig in dem Video, die E- Version hat keinen Schaltknauf? Dort sind Tasten für die Wahl oder? Genial, das ist sehr schön…
GhostRiderLion meint
Mal abgesehen von den Ganzen Vergleichen und Daten finde ich es fantastisch, dass wieder ein „neuer“ Hersteller in der Welt der Elektromobilität mitmischt!!!
Denn Konkurenz belebt das Geschäft und somit auch den Kampf um Marktanteile!!!
Und dieser Kampf wird von sich aus immer höhere Reichweiten etc. zur Folge haben!!!
Weiter so, das gefällt ;-) ;-) ;-)
Ernesto meint
250km NEFZ Reichweite, Somit wars das für mich! :-( Echt enttäuschend! Mit Realen 300km hatte ich mindestens gerechnet. Habe mir wirklich viel von dem Wagen verprochen aber mit der kleinen Reichweite ist das doch wieder ein Rückschlag für die E- Mobilität! Nichts für die Allgemeinheit!
Dann schauen wir mal gespannt auf den 31.März 16 was dann so kommt :-)
Realist1 meint
Nun ja für viele die das Elektroauto nur als Zweitwagen für ihre Kurzstrecken im Alltag nutzen reicht das aber . Und wenn sich mal die Daten vom Chevi Bolt ansieht dann wiegt die 60 kwh-Batterie
immerhin 435 Kilo , mit einer 30 Kwh-Batterie wären das mehr als 200 kg weniger. Gerade im Stadtverkehr für das dann wieder zu höherem Verbrauch. Und auch von den Kosten , macht das ca. 5000 Euro mehr aus für die größere Batterie.
Dr.M. meint
Es kommt natürlich immer auf die persönlichen Fahrgewohnheiten an, aber 250 NEFZ- km sind für mich zu wenig.
Vor allem für ein Auto, das gerade erst auf den Markt kommt und in Anbetracht der Konkurrenz aus Zoe Leaf – und von Teslas Model 3 nicht zu reden.
Vor zwei Jahren mag das noch o.k. gewesen sein, aber sogar BMW hat ja beim i3 nach anfänglicher Verweigerung endlich kapiert, dass die 170 NEFZ- km nicht reichen, jetzt soll ja nachgerüstet werden.
Sogar der Leaf hat 30 kWh, der Bolt soll 60 kWh bekommen,das wird eng, denn auch wenn man über den Preis sicher was machen kann.
Aber unter 300 km echte Reichweite und guter AC und DC Lademöglichkeiten ist das für mich nichts -egal wie der Preis ist.
Zumindest optional sollte ein größerer Akku angeboten werden.
Martin meint
Volle Zustimmung!! Vielleicht hat Hyundai ja ein Einsehen und bietet optional eine größere Batterie an.
Norbert E meint
Hat „nicht kapiert“ in diesem Sinn mit Widerwilligkeit und Sturheit oder mit Entwicklungstand zu tun?
Was fahren Sie denn jetzt, wenn sie Überlegungen hegen sich evtl. einen Hyundai zu kaufen?
Dr.M. meint
Zumindest keinen i3 :-)
GastUSer meint
Bei der rein elektrischen Version hatte ich eigentlich mit einer größeren Batterie als 28 KWh gerechnet, wenn jedoch die Reichweite bei echten 250 km liegt, ist das wiederum akzeptabel. Ein „Verbrauch“ von 11 – 12 KW pro 100 km wäre für diese Fahrzeugklasse wirklich sensationell. Der Chevrolet Bolt kommt nach Herstellerangaben mit einer 60 KWh Batterie ca 300 km weit (20 kW pro 100 km -> fast das doppelte). Wenn das wirklich so ist, hat Hyundai sehr viel richtig mit diesem Fahrzeug gemacht: Guter CW Wert (0,24), kleine Batterie -> günstiger in der Herstellung und weniger Gewicht -> Dadurch jedoch gute Reichweite und Familientauglich.
Wenn der Preis auch noch paßt (ca. 25.000 Euro), dann wird dieses Fahrzeug ein großer Erfolg.
Martin meint
Die 28kWh sind Brutto. Da geht noch ein ca 25-30% grosser Puffer am oberen und unteren Bereich ab. Dann sind wir bei 21kWh nutzbarer Kapazitaet bei 25% Puffer. Bei 250km Reichweite waere das ein Verbrauch von ca 8,3kWh/100km.
Diesen Wert halte ich fuer utopisch.
Ich denke die 250km werden NEFZ Reichweite werden und das Real die 170km Reichweite uebrig bleiben wie anfangs in den Geruechten zu lesen war.
Ein solches Auto duerfte nicht mehr als 15-16000 Euro kosten, damit es entsprechend Tesla Model 3, Opel Ampera-e, neuer eGolf, etc eingepreist ist und auch eine ausreichende Kaeufergruppe findet.
Dazu muss der Ioniq noch Serienmaessig mit 22kW AC laden koennen oder CCS50 kW mit AC11kW sonst wird er sich nicht behaupten koennen.
Marco meint
„Die 28kWh sind Brutto.“
Woher weißt Du das? Was ich bisher gelesen habe, scheint Hyundai dazu zu tendieren, immer die Netto-Kapazität anzugeben, was ich auch für sehr vorbildlich hielte, falls das stimmt. Dann wäre nämlich Brutto die Batterie u. U. sogar größer, als die des neuen LEAF.
Wenn der cW Wert auch wirklich so gut ist und die Reichweite damit um die 200km „in echt“ läge, wäre das das perfekte Auto für mich (natürlich abhängig vom Preis, der Wiederverkaufswert wird nämlich in einigen Jahren dann doch sehr niedrig sein, wenn jeder immer nur wegen der Reichweite jammert…)
„Da geht noch ein ca 25-30% grosser Puffer am oberen und unteren Bereich ab. Dann sind wir bei 21kWh nutzbarer Kapazitaet bei 25% Puffer.“
Ist das nicht etwas übertrieben? Was ich so finden kann ist:
i3: 18,8 kWh netto bei 21,6 kWh brutto (13% Puffer)
LEAF: ~21kWh zu 24kWh brutto (12,5% Puffer)
ZOE: ~22kWh nutzbar bei 26,5kWh brutto (17% Puffer).
Ich weiß nicht, ob diese Werte wirklich stimmen, aber das wäre dann eher so um die 15% an Puffer.
Gruß
Marco
Andilectric meint
Danke für das Update! Interessant ist, dass Hyundai – je nach Antriebsart – so unterschiedliche Anbauteile (Grill, Felgen, Rückleuchten etc.) verwendet. Finde ich super; da weiß man gleich mit welcher Version man es zu tun hat. Die Reichweitenangabe klingt versöhnlicher als die befürchteten 170 Km. Wichtig wäre, dass die Praxisreichweit nicht allzu weit weg ist von den jetzt angesetzten 250 Km. Ich fürchte ich wiederhole mich, aber ich finde noch keine Infos zu den Abmessungen des Ioniq… Sollten ja bekannt sein, da das Auto in Korea schon erhältlich ist.
ecomento.de meint
Wir haben da leider auch noch keine Infos, Hyundai veröffentlicht nur nach und nach mehr Informationen. Das funktioniert allerdings bisher ganz gut, das Interesse am Ioniq scheint ziemlich hoch zu sein!
VG
TL | ecomento.de
Martin meint
Zu Abmessungen, einfach mal googlen…
Länge 4,47m, Breite 1,82m, Höhe 1,45m
Deine Einschätzung zur Batterie kann ich leider nicht teilen. 28kwh bedeuten 250 km NEFZ, der Leaf hat ja bei einer größeren Batterie (30kwh) ebenfalls 250 km NEFZ, real bleiben im Sommer so ca. 170km und im Winter nochmals deutlich weniger über. M.E. zu wenig in Anbetracht der dieses Jahr angekündigten Updates der anderen Hersteller bzw. der bevorstehenden Neuerscheinungen mit deutlich größerer Reichweite (Opel Bolt, Nissan Leaf 2, Tesla Modell 3 etc.). Wobei beim Bolt gemunkelt wird, dass der Kunde eine Option erhält: 40 oder 60 kwh Batterie, wobei für die 40 kwh Batterie ein Preis von 27.000 Euro im Raum steht. Das wäre eine echte Kapfansage! Ich hatte auf den Ioniq gehofft und verstehe nicht, dass man eine etwas höherpreisige Varaiante mit 40-45 kwh-Batterie anbietet. Spätestens 2017 nach den Updates muss Hyundai ohnehin nachziehen, wollen sie dann nicht komplett im Abseits stehen. Schade um das Fahrzeug. Hätte mir gefallen, aber ein Umstieg von einer Zoe mit 24kwh-Batterie auf einen Ioniq mit 28 kwh-Batterie ist mich sinnfrei. Und bitte nicht mit dem „Totschlagargument“ kommen, wer braucht sowas. Danach könnte man fast alles, was im Laufe der Jahre Einzug in ein Fahrzeug gehalten hat, in Frage stellen nach dem Motto: brauch ich nicht…
Aber das muss jeder selbst wissen. Aber die Masse der Autokäufer kann mit einer Reichweite von real ca. 170km nicht zum Umstieg auf Elektromobilität bewegen.
Abschließend noch ein Wort zu Lademöglichkeiten des Hyundai. Es soll wohl in Europa ein CCS-Anschluss geben zum Laden mit Gleichstrom (DC). Das Laden mit Wechslstrom (AC) ist wohl noch nicht ganz klar, aber es steht zu befürchten, dass dies nur 1-phasig ist, was natürlich verheerend wäre…
ecomento.de meint
Danke for die Infos! Gibt es die Abmessungen auch bereits von offizieller Seite? Beim Ioniq gab es zuletzt viele Meldungen, die nur auf Spekulationen beruhten…
VG
TL | ecomento.de
Martin meint
Die Abmessungen habe ich durch googlen auf ausländischen Seiten gefunden, z.B. http://english.yonhapnews.co.kr/news/2016/02/18/0200000000AEN20160218006100320.html
Wo diese Infos herstammen, kann ich natürlich nicht sagen, gleichwohl erscheinen mir die Maße einigermaßen realistisch.
ecomento.de meint
Alles klar, danke! Wir warten allerdings lieber noch auf offizielle Angaben für unsere News…
VG
TL | ecomento.de
Andilectric meint
Danke auch von meiner Seite! Hab lang gesucht, aber offenbar auf den falschen Seiten:) Die Werte erscheinen mir auch glaubhaft.
Mirco meint
Ich denke, dass aufgrund der Größe nicht viel mehr Platz bei Ioniq ist, um Akkupack in dieser Größe unterzubringen. GMs Bolt hat mit dem SUV-Design viel mehr Platz.
Außerdem spielt der Preis sicherlich auch eine wichtige Rolle. Je höher die Kapazität des Akkus desto höher auch der Preis – und man sollte auch das Zusatzgewicht nicht vergessen. Ich schätze, dass Hyundai-Marketingabteilung Ioniq Electric gegen Nissa Leaf aufstellen will.
Vielleicht bringt ja Hyundai noch einen Konkurenten zu GMs Bolt – dann mit einem Akkupack der nächsten Generation.
Martin meint
Die Differenzierung finde ich auch gut. Leider empfinde ich die Optik der Front beim BEV im Gegensatz zum Hybrid und Plugin-Hybrid als die hässlichste… Aber das ist ja bekanntlich Geschmackssache!
Andilectric meint
Hihi, dacht mir auch zuerst, die E-Version ist de hässlichste:) Aber ich denk mir grad, es liegt evtl. an der weißen Farbe der Karosserie. Da hebt sich die glatte Kühlermaske kaum ab. Wenn die Karosse schwarz oder rot ist, sieht das Auto gleich besser aus – glaub ich:) Die Rückleuchtengrafik gefällt mir bei der E-Version dagegen besser als bei den andren beiden.