Wenigstens ist es kein nerviges Piepsen: Die Wirtschaftskommission für Europa der Vereinten Nationen (UNECE) hat ihren Vorschlag für ein künstliches Geräusch vorgestellt, mit dem Fußgänger und Radfahrer vor herannahenden Elektroautos gewarnt werden sollen. Dieses soll bei bis zu 20 km/h bzw. beim Rückwärtsfahren ertönen. Bei höherer Geschwindigkeit sind Wind- sowie Abrollgeräusche ohnehin leicht zu vernehmen und machen ein Frühwarnsystem überflüssig, so die UNECE. Künftig soll das Acoustic Vehicle Alerting System (AVAS) in allen Elektroautos verbaut werden – und sich so anhören:
Warnton für Fußgänger: So sollen Elektroautos zukünftig klingen
Bild: Nissan
Bariton65 meint
1. Ist es Unsinn, ein künstliches Fahrgeräusch an die Art des Antriebs zu koppeln statt an die objektive Lautstärke des Fahrzeugs. Heute sind – aus gutem Grund – auch Benziner schon so leise unterwegs, dass sie kaum noch zu hören sind. (Wieso müssen eigentlich Fahrräder kein künstliches Geräusch haben? Ich empfehle schweres Schnaufen!)
2. Wird dadurch ein positiver Aspekt elektrischen Fahrens abgeschafft, nämlich die für alle Beteiligten wohltuende Geräuschlosigkeit. Anwohner von täglich „bestauten“ Straßen werden sich bedanken.
3. Wird damit erfolgreich verhindert, dass alle Verkehrsteilnehmer sich an geräuschlose Fahrzeuge gewöhnen. Stattdessen verordnet amn, dass alle künftig mit einer eigentlich überflüssigen Geräuschkulisse leben müssen.
Eine bessere Alternative wäre eine 2-stufige Hupe, die bei leichtem Druck nur mit halber Lautstärke warnt. Dann müßte man nicht in Wohngebieten gleich alle Anwohner erschrecken, nur weil irgendein Triefel mitten auf der Straße spazieren geht.
Smartadvisor meint
Wenn in einer Spielstraße 10 Elektrofahrzeuge mit diesem Geräusch losfahren, möchte ich die hören, die dort wohnen ;-)
Aber bereits bei den Solarmobilrennen in den 80er Jahren warnten einige Schlauberger vor den „Elektroautos mit ihrer heimtückischen Lautlosigkeit“.
Das Thema bekommt sicher noch viel Aufmerksamkeit :-(
Nic Megert meint
Und welcher Fußgänger sollte dies hören können?
Die einen 45% haben einen Kopfhörer auf und die restlichen 55% das Handy am Ohr!
Einfach komplett Sinn frei das ganze!
Harald Kossow meint
Wenn mein nächstes Elektro-Auto so einen Sound haben muß, sind auf mir völlig unerklärliche Art und Weise die Kabel zu dem Lautsprecher durchgegammelt. Ja, daß kann passieren, auch bei einem Neuwagen… ;-)
Nein, wirklich, das meinen die nicht Ernst, oder? Ich kaufe mir doch kein leises Auto, damit irgendwelche bekifften Bürotrottel da einen Lautsprecher mit Sound einbauen, damit der wieder laut wird!
Das ist mit Sicherheit die Verbrenner-Lobby, die einfach keine anderen Möglichkeiten mehr hat, den Elektro-Auto-Fans ihr Auto madig zu machen.
Winfried meint
Erinnert mich alles ein bisschen an Raumschiff Enterprise. Vielleicht ein bisschen mehr Warp-Antrieb. :-)
Michael Riedl meint
So ein Unsinn!
Folgerichtig müsste man das jetzt auch in alle Fahrräder einbauen.
ElectricEngineer meint
Ich musste gerade kurz auf den Kalender schauen um festzustellen ob heute schon der 1. April ist! Wie lächerlich ist das denn bitte.
Wieso entscheidet eigentlich eine Wirtschaftskommission über einen vermeintlichen Sicherheitsaspekt eines PKW?
Und wie läuft so ein Entscheidungsprozess ab?
Ich stelle mir jetzt eine Gruppe hochbezahlter Wirtschafsvertreter vor, die sich in einem Konferenzraum stundenlang mehrere Geräuschvorschläge anhören und diese anhand von Qualitätskriterien beurteilen… ?
Jürgen W. meint
Dann müssen aber auch sämtliche großen Mercedes BMW und Audi mit diesen Geräuschen ausgestattet werden. Die hört man nämlich bei Schrittgeschwindigkeit ebenso wenig. Warum hat das noch niemand gemerkt. Ganz einfach, weil’s lächerlich ist.
onesecond meint
Künstliche Geräusche sind absolut überflüssig, es sind schon eine Menge Elektroautos unterwegs, ohne dass es Probleme gegeben hätte.
Starkstrompilot meint
Haben die mal bei Renault angeklopft? Da wird ziemlich genau dieses Geräusch seit Jahren verbaut. Zum Gluck kann man das ausmachen.
Wenn mein Auto zu leise ist, sind die anderen zu laut.
Unsere gesamte Vorstellung von Straßenverkehr wird sich ändern und dabei wird sich der Gesamtlärm deutlich absenken.
Wie viel Kommissionen, in denen Leute sitzen, die trotz fehlender Erfahrung etwas entscheiden dürfen, gibt’s denn noch?
Vielleicht sollten sie sich mal lieber um Imagekampagnen kümmern und unsinnige, falsche und auch einfach nur verlogene Berichte bekämpfen, denn was in den öffentlichen Medien so an Quatsch kursiert, kann nur als Absicht eingestuft werden, diese Technologie so lange wie möglich zu verhindern.
David Spörri meint
Meine ZOE hat ja ein solches Geräusch. Habs eigentlich immer aus, denn Fussgänger reagieren NULL auf das Geräusch. Ist kein ‚Motor‘ => null Reflex. Alle zu vertieft in ihre Welt.
Ausserdem sind die allermeisten heutzutage mit Kopfhörern unterwegs. Die sinds sich schon gewöhnt, nichts akkustisch mitzubekommen.
Bin froh noch in ner Zeit/Gegend (Schweiz) zu leben, in der das Geräusch noch nicht Zwang ist. Finde es sehr unnötig. Braucht seine Gewöhnungszeit, natürlich.
GhostRiderLion meint
Wenn es keine „wichtigeren“ Themen für die Wirtschaftskommission (UNECE) gibt als die Geräusche von Elektroautos dann könnte man diese Kommission doch eigentlich auch auflösen und das so gesparte Geld in die Elektromobilität stecken, mein Vorschlag ;-)
Sicher sehe auch ich ein „erhöhtes“ Unfallrisiko wenn die Fahrzeuge immer leiser werden.
ABER die Menschen müssen sich eben wieder „umgewöhnen“ und nicht „nur“ nach Gehör durch die Welt latschen.
Die überwiegende Mehrheit der Menschen halte ich für vorsichtig und umsichtig im Strassenverkehr und der Rest wird auch nicht durch das minimale erzeugte Geräusch gerettet werden, da die eh mit Knopf im Ohr umherirren! ;-)