Ab diesem Sommer soll es in Deutschland bis zu 4000 Euro Prämie für den Kauf eines Elektroautos geben. Ist das der Durchbruch von Elektromobilität in Deutschland? „Mehr als ein Drittel aller Deutschen sehen in 20 Jahren mehr Elektroautos als Autos mit Verbrennungsmotor auf Deutschlands Straßen“, sagt Robert Hienz, Geschäftsführer von Eon Energie Deutschland. Dies entspräche mehr als 20 Millionen Elektrofahrzeugen im Jahr 2036. Das belegt eine aktuelle Umfrage von TNS Emnid im Auftrag des Energieversorgers.
Sowohl Männer als auch Frauen glauben gleichermaßen an die Zukunft der Elektromobilität: 34 Prozent der befragten Männer und 35 Prozent der Frauen sind der Meinung, dass in 20 Jahren Elektroautos in der Mehrheit sein werden. Beachtlich sind jedoch die regionalen Unterschiede: Über die Hälfte der Hamburger – nämlich 52 Prozent – ist der Ansicht, dass das E-Auto das klassische Automobil in 20 Jahren ablösen wird. Weitaus weniger überzeugt von Elektromobilität sind dagegen die Thüringer mit nur 21 Prozent sowie die Menschen in Sachsen-Anhalt (26 Prozent) und im Saarland (26 Prozent).
Dr.-Ing. Klaus D. Beccu meint
Es sei noch erwähnt, dass die Zukunft (ab 2020) in den FCV-Autos liegt : Toyota Mirai und die Modelle von Hyundai, Honda und auch AUDI – eventuell noch Mercedes und BMW, wenn sie sich mit neuen Modellen etwas beeilen. In den nächsten Jahren wird der Ausbau von H2-Tankstellen stark zunehmen – derzeit in Europa: 180. Die Vorteile von FCV [Fuel Cell Vehicle] liegen auf der Hand: schnelle Betankung wie für die von manchen Leuten geächteten Benzin-Stinker, hohe Reichweiten, lange Lebensdauer, günstige Kosten. DIe BEVs werden ihren Platz für Kurzstrecken beibehalten.
Dr.-Ing. Klaus D. Beccu meint
DIe Elektroautos werden sicherlich durch die Prämie einen gewissen Aufschwung erleben, sagen wir mal: von derzeit 0,5 % auf 5% im Jahre 2020-25 in der BRD. Alles andere ist reiner Zweckoptimismus. Auch dieser Aufschwung ist an weitere Entwicklungen im Batterie-Sektor gebunden: >200 Wh/kg und mehr als 5000 tiefe Zyklen für Li-Ion Zellen mit max. 15% Kapazitätsverlust – und Kosten unter 100 € /kWh – alles Werte, die derzeit als nahezu unerreichbar gelten. DIe Leute kaufen jedoch so ein Auto, ohne die wichtigen Batterie-Probleme zu kennen. Sie werden sich wundern, vor allem wenn das e-weiterhin ca. 30’000 Euro kostet (Prämie eingerechnet).
stefan meint
Die Franzosen, Holländer und Briten sind jetzt nicht unbedingt so viel reicher, als die Deutschen. Aber sie haben ein Tempolimit auf den Autobahnen und zeigen, dass man sehr wohl preiswerte Elektroautos (Renault ZOE, Nissan LEAF) und günstige Ladeboxen (TNM) bauen und verkaufen kann. Weniger nach Deutschland, aber wer will schon in den Deutschen Leidmarkt um zu leiden ;-)
Privat bekommt man auf dem Gebrauchtmarkt inzwischen für rund 10.000 Euro die Autos, die bei unseren Nachbarn schon vor Jahren gefördert wurden. Klar, die Elektromobilität kommt, auch ohne Hersteller und Händler in Deutschland.
Starkstrompilot meint
Das elektrische Auto ist eine reine Preisfrage. So lange sich die Stinker allerdings noch im Lobbyistenparadies befinden, ist eine neutrale Bewertung kaum möglich.
Wie jeder technische Wandel, braucht auch dieser seine Zeit, bis es auch der letzte sture Nixblicker kapiert hat.
Wie lange dauerte es bis das Mobiltelefon allgegenwärtig wurde?
Andilectric meint
Und heute baut man sogar Ampeln in den Boden, damit die Smarties, oder wie man diese Abhängigen nennt, nicht blind auf die Straße laufen:)
Die E-Autos kommen definitiv. Die Zweifler wird es noch lange geben, aber die werden sicher bald weniger. Spätestens wenn Sie mal ein richtig tolles E-Auto getestet haben und feststellen, dass sie es sich leisten können. Wenn man das dann auch noch an jeder Ecke günstig laden kann, ist das Ding geritzt.
Als nächster Schritt wird aber hoffentlich der Verbrenner so teuer, dass er unrentabel wird. Diesel-Privilegien abzuschaffen wäre hier eine der Ideen.