In Wuppertal wurde eine Wasserstoff-Tankstelle eröffnet, die zum Modell für ganz Deutschland werden soll. Die Wasserstoff-Station in Wuppertal ist die erste dieser Art in Nordrhein-Westfalen und das Ergebnis eines zehnjährigen Findungsprozesses der Clean Energy Partnership, einer Forschungsgemeinschaft von etlichen Unternehmen der Wasserstoffwirtschaft.
Zunächst 100, bald aber bis zu 400 solcher Tankstellen sollen bis 2023 bundesweit entstehen. Vor allem bei der Diskussion, wie Deutschland seine Klimaziele erreichen kann, spielt Wasserstoff, kurz H2, eine große Rolle. Es ist eine der Möglichkeiten, das Kraftstoffangebot im Verkehrssektor klimafreundlich zu erweitern. Denn mithilfe von Wasserstoff, der mit erneuerbarer Energie erzeugt wurde, lassen sich klimaschädliche CO2-Emissionen deutlich senken.
Der Betrieb eines Brennstoffzellenfahrzeugs, das mit Wasserstoff fährt, verursacht weder CO2 noch umweltschädliche und gesundheitsgefährdende Stickoxide (NOx) oder Feinstaub-Emissionen. Brennstoffzellen-Autos sind zwar lokal emissionsfrei unterwegs. Komplett sauber ist der Wuppertaler Wasserstoff allerdings noch nicht. Der Anteil an grünem Wasserstoff aus erneuerbaren Energien liege bei etwa 50 Prozent. „Perspektivisch“, so das Handelsblatt, „denke man darüber nach, den Wasserstoff komplett aus regenerativen Quellen herzustellen“.
Damit Wasserstoff-Mobilität zur Erfolgsgeschichte bei der Energiewende im Straßenverkehr wird, sind allerdings genügend Brennstoffzellen-Fahrzeuge sowie eine entsprechende Infrastruktur gleichermaßen nötig. In der Vergangenheit galt dieses Henne-Ei-Dilemma als eines der Hindernisse bei der Einführung von Wasserstoff als Kraftstoff. Ohne genügend H2-Fahrzeuge auf der Straße keine Tankstellen. Und umgekehrt: Ohne Wasserstoff-Tankstellen auch keine Fahrzeuge.
Erste Wasserstoff-Stationen gibt es in Deutschland bereits zwar schon seit mehreren Jahren. Hier standen jedoch anfänglich Forschung und Entwicklung im Vordergrund des Betriebs. Insgesamt sind derzeit 20 Wasserstoff-Tankstellen in Deutschland fertiggestellt, gefördert durch den Bund über das Nationale Innovationsprogramm Wasserstoff- und Brennstoffzellentechnologie (NIP). Der Bund hat sich auch an der Errichtung der Wasserstoff-Station an der Wuppertaler Schmiedestraße mit Fördermitteln in Höhe von 670.000 Euro beteiligt und trägt damit zum 50-Stationen-Programm der Clean Energy Partnership bei.
Station in Wuppertal ist ein Modell für ganz Deutschland
Seit der Errichtung der ersten H2-Stationen ist die Wasserstofftechnik gewaltig vorangekommen, wie die vom Technologiekonzern Linde errichtete Station in Wuppertal zeigt. Sie bestehen mittlerweile überwiegend aus standardisierten Komponenten für die Lagerung, Kompression und Betankung. Platzsparend und flexibel können sie an die Grundlayouts der bestehenden Tankstelle vor Ort eingepasst werden.
Die neue Station dient als ein Modell für den geplanten H2-Ausbau weiterer vorhandener Tankstellen. Der Autofahrer kann die Zapfpistole einer Wasserstoff-Anlage ebenso leicht bedienen wie die für Benzin oder Diesel. Rund vier Minuten bei einem Druck von bis zu 700 Bar – und das Brennstoffzellen-Fahrzeug ist problemlos betankt.
„Hier können bis zu 3500 Kilometer pro Stunde vertankt werden“, sagte Mathias Kranz von Linde dem Handelsblatt zufolge. Zum Start sei genug Wasserstoff für etwa 30 Fahrzeuge am Tag vorhanden, bei mehr Bedarf können die Tanks erweitert werden. „Dass es schnell dazu kommt, ist aber unwahrscheinlich“, so die Zeitung. Denn aktuell seien in Deutschland „gerade einmal 210 Fahrzeuge mit Wasserstoffantrieb zugelassen“.
orinoco meint
Perspektivisch bedeutet Wasserstoff aus Ökostrom: 80% Verlust und nur 20% kommen im Vortrieb an. Das wird natürlich nicht dazu geschrieben.
Und was die Tankstelle ingesamt gekostet hat schreiben sie auch nicht dazu. 2 Millionen EUR werden an anderer Stelle genannt. Dafür baut Tesla 10 Supercharger mit je 8 „Zapfsäulen“.
Und wieviele FC-Autos werden in Serie hergestellt? Eines. Von Toyota. Dass es in Deutschland gar nicht zu kaufen geben wird, sondern nur Leasing.
Tolle Aussichten …
Markus Doll meint
das 80% Verlust Argument bei Wasserstoff aus Windenergie zieht so lange bis man bedenkt, dass die Windkraftanlagen zum GRÖSSTEN Teil leer laufen da sie wegen Überkapazität nicht ins Netz speisen können.
Eine Strom Pufferung mit Wasserstoff ist somit bereits im normalbetrieb notwendig.
Also wird der Wasserstoff aus zu 100% nicht gebrauchtem Strom aus bestehenden Anlagen hergestellt.
Befürworter von Akku (Batterie) Fahrzeugen sollten bitte daran denken, dass die seltenen Erden zur Herstellung der Akkumulatoren nur noch im beschränktem Rahmen zur Verfügung stehen.
Das Betreiben eines LKW mit Batterie ist leider immer noch kaum denkbar aber ein Wasserstoff Verbrennungsmotor hätte die Leistung die notwendig wäre.
Wichtig ist dass der hergestellte Wasserstoff aus REGENERATIVEN Quellen stammt.
Heute denken leider die wenigsten Batterie Fahrzeug Besitzer daran, dass sie beim Laden die Emissionen vom Auspuff in das nächste Braunkohle oder Atomkraftwerk verlagern.
Am Ende muss die gesamte Ökologische Bilanz stimmen und uns ein nachhaltiges leben auf diesem Planeten ermöglichen.
Markus Doll
QUELLE Wind zu Wasserstoff
https://www.h2bz-hessen.de/mm/Wind-Wasserstoff_geschuetzt.pdf
ED meint
Überschüssige Windenergie Lässt sich auch im Akku Speicher. In Lithium Akkus gibt es keine seltenen Erden. Dafür aber in der Brennstoffzelle. Es wäre sogar effizienter Power to Gas aus Überschuss Strom zu erstellen und in der Heizung zu verbrennen. Kein LKW Betreiber der Welt wir je ein LKW mit Wasserstoffmotor betreiben! Das wäre viel zu teuer. Ersetze mal in der Wirkungsgradkette die Brennstoffzelle mit 50-60% durch den Wasserstoffmotor mit 30% (wenn überhaupt) Das ist sinnlos!
Übrigens Kohle und Atomkraftwerke sind Grundlastkraftwerke und regeln nicht den Strombedarf eins E-Autos nach. Dies wird nur durch Regelkraftwerken zur Verfügung gestellt.
Thomas meint
Interessanterweise sind noch viele Menschen von der Wasserstofftechnik überzeugt. Ich kann mir das nur dadurch erklären, dass der Mensch als Gewohnheitstier versucht, die „Vorteile“ der alten (Verbrenner-) Technik um jeden Preis beizubehalten. Als Argumente hört man nämlich immer „schnell betankbar“ und „hohe Reichweiten“. Gleichzeitig werden die Nachteile wie „Abhängigkeit“, „nicht Zuhause/direkt befüllbar“, „schlechter Wirkungsgrad“, „technisch komplex“ und „wartungsintensiv“ aus Gewohnheit akzeptiert (jetzt ist es ja auch nicht anders).
Gedanklich einen Schritt zurück zu gehen, neu einzusteigen, die Antriebskonzepte und vor allem ihre (physikalischen Weiterentwicklungs-) Potentiale zu durchdenken, ihre Vorteile zu bewerten und zu vergleichen , ist mit Denkarbeit verbunden, die sich nicht viele antun.
MrT meint
Wenn Sie meinen, dass in einer Brennstoffzelle der Wasserstoff wie in einem Verbrennungsmotor verbrannt wird, dann müssen Sie dringend zuerst mal googeln, wie das tatsächlich funktioniert…!!!
Thomas meint
Das denke ich natürlich nicht. Wie kommen Sie darauf?
m3nti meint
Wenn man sich hier auf der Seite das Gerichtsurteil zur Wallbox und der Eigentümerversammlung anschaut, sieht’s mit dem zu Hause Laden für viele in Zukunft wohl eher mau aus.
Auch komplexe Technik muss nicht unbedingt mit “wartungsintensiv“ verbunden werden, wenn sowas gescheit kostruiert worden ist.
Das BEV Begeisterte nicht verstehen wollen, dass in der Zukunft verschiedene Antriebsformen den Markt dominieren werden und nicht nur ein einziger ist wirklich bedauerlich.
Thomas meint
Warum anhand diesem Urteil auf „Viele“ und „in Zukunft“ schließen? Viele (15 Mio.) haben ein EFH (mit Solar). Viele ne Dose in der TG (z. B. ich) oder auf Arbeit. Diese sind potentielle BEV-Kunden und bewirken dass die Autos günstiger werden und die Akzeptanz steigt. Vll bewirkt das, dass Wohnugnseigentümer sich zusammenschließen und Leitungen verlegen usw. und so fort.
Mich wundert nur dass soo viele Menschen so überzeugt sind von Wasserstoff + FC, obwohl die Nachteile (wie ich finde) sehr gravierend sind. Meine Erklärung dazu ist dass diese vielen Menschen den Vorteilen des ICE-Vs hinterherrennen und so beim FCEV landen. Dazu mein Kommentar. Ich perönlich denke dass Wasserstoff + FC keine Zukunft hat, ich kann damit auch falsch liegen. Ich will niemanden vor den Kopf stoßen und jeder kann seine Meinung haben.
Landmark meint
Ich sehe nur einen großen Vorteil der F Cell, eine möglichst große Abhängigkeit von Tankstellen und Ihren Zulieferern( Shell, Esso, Aral usw) , ich denke die Erdölkonzerne wollen alles, nur keine Unabhängigkeit.
Aber es gibt sicher auch Vorteile bei der F cell, ich kenne zwar keine, aber wer weiß!
Starkstrompilot meint
Man könnte die Brennstoffzelle im Auto mit den Plasmaflachbildschirmen vergleichen. Mit dieser Technik konnten schnell große flache Bildschirme hergestellt werden, die ein gutes Bild und anständige Schwarzwerte lieferten. Leider verbrauchten sie sehr viel Energie.
Die LCD-Technik konnte zuerst nur kleine Computermonitore. Als dann die Probleme gelöst waren und der Bildschirmgröße keine Grenzen mehr gesetzt waren, verschwanden die Plasmas einfach so ganz leise.
Genau das gleiche wird den Brennstoffzellen passieren. Noch gibt es vermeintliche Vorteile wie Tankgeschwindigkeit und Reichweite.
Diese werden bei den elektrischen aber bald gelöst sein und es wird nichts bleiben, außer hohen sinnlos verbrannten Entwicklungskosten.
ED meint
Ich sehe nur eine Möglichkeit warum sich H2 durchsetzen könnte: Lobby Arbeit!! Wasserstoff ist schierer Wahnsinn unglaublich teuer & kompliziert, kurz eine Energie Verschwendung sondergleichen. Jeder der 1×1 rechnen kann muss doch erkennen dass sich diese Technologie nicht durchsetzen kann! Selbst bei LKW sehe ich kein Vorteil in der Brennstoffzelle da gerade hier durch festgelegt pausen (die zum Voll-/Zwischen-laden genutzt werden können) und routen, Batterie und Ladestationen wirtschaftlich ausgelegt werden können.
JoSa meint
Warum einfach, wenn es auch Umständlich geht.
Den Öko-Strom einfach in Batterien zu Speichern ist wahrscheinlich zu teuer.
Weil zu direkt, zu wenig Verluste und zu einfach.
Kann mir z.B. jemand sagen, wieviel Energie notwendig ist, um Wasserstoff zu
kühlen. Denn es soll ja auf der Tankstelle so wenig wie möglich verdunsten.
Ich war vor ca. 15 Jahren auch mal begeisterter Wasserstoffanhänger, aber
inzwischen ist der ganze Hype zur Lachnummer geworden.
(da gab’s ja auch noch Cargolifter :) )
stoffel meint
Die Batterieproduktion und -entsorgung ist aber auch nicht ganz unproblematisch. Interessiert zur Zeit aber niemanden. Insbesondere nicht, wenn alternative Antriebsarten miteinander verglichen werden.
ED meint
Zur Batterie Herstellung und Entsorgung gibt es schon genügenden Studien die klar belegen das reine E-autos über die Lebenszeit besser sind als Verbrenner. Ein Brennstoffzellen Fz. benötigt aber eben auch eine Batterie und darüber hinaus sicher das 3x an elektrischer Energie. Wo da der Vorteil ist kann ich nicht erkennen! Eventuell können Sie mir da auf die Sprünge helfen?
m3ntI meint
Ganz einfach, da die Zukunft nicht in reinen FCV’s sondern in Hybrid FCV’s liegen wird. Schafft man es durch Hybridisierung des derzeitigen Antriebstranges, eine Batterie in einer Größe unterzubringen, mit der man alleine am Tag 100 km zurücklegen könnte, sinkt beim Verbraucher das klassische Effizienzproblem der Wasserstoffherstellung durch Elektrolyse. Schließlich fährt der Deutsche im Schnitt am Tag nicht mehr als 100 km… laden zu Haus nachwievor möglich. Ist dann ein „Packaging“ mit einer Brennstoffzelle und einem Tank von 400 bis 500 Restkilometern möglich, wäre das für Vielfahrer der absolut beste Weg sein Bedürfnis für schnelle Mobilität zu befriedigen.
Die Zukunft besteht nicht nur aus Nissan Leaf, Renault Zoe und Model S. Wer glaubt, alleine BEV’s machen im Jahre 2050 das Rennen, beweist eigentlich nur das er garkeine Ahnung hat.
ED meint
Also wenn du mit diesem Kommentar beweisen willst dass Du Ahnung von der Zukunft hast, dann ging der Schuss nach hinten los!! Hast du dir das eben schnell mal ausgedacht oder hast du das GM Voltec Konzept von 2007 FC als REX ausgegraben???
Zugegeben die Lösung scheint verlockend aber ist letztendlich absurd! Den Vorteil ein FC als REX zu haben um einmal im jahr in den Urlaub zu fahren ist wirtschaftlicher Unsinn. Wer sich mal mit Brennstoffzellen beschäftig hat (ich hatte das vergnügen dies für GM zu tun) erkennt schnell das es an der FC Technik noch enorm viele Tücken gibt. Die kosten sind schon allein vom eingesetzten Platin auch auf langer Sicht nicht in den griff zu bekommen. Dann kommt noch die Wartung! Die Separatoren in den Stacks müssen regelmäßig getaucht werden weil diese durch den unter Hochdruck einströmenden H2 regelrecht durchschossen werden (Toyota sieht den tausch vor)! Dies kann nur im Reinraum geschähen. Noch mal! für KFZs reicht eine Baumarkt Brennstoffzelle nicht aus, es gehen hier um 20-50 kwh auf aller kleinstem Raum! Die Leistung muss regelrecht erzwungen werden. Dann kommen die Tanks, für 500km, die müssen 700bar aushalten! Ist dir klar was das bedeutet? Das ist kein Kindergarten! Und da willst du noch ein Batterie mit ca 20kwh einbauen? Verstehst du langsam warum Elon Musk Fool cell dazu sagt? Ein Model S kann heute schon >2400km in 24std fahren inklusive Ladepausen (neuer Rekord)! Und der ist heute schon günstiger und leistungsfähiger als der Toyota Mirai. Was willst man mehr ausser billiger??
Beim BEV ist die Technik unglaublich einfach! Das ist der Hauptgrund warum der BEV sich durchsetzen wird BEV ist BILLIGER… nur noch die AKKU Produktion hoch fahren und keiner redet mehr von der Fool Cell! Und komm mir nicht mit Lithium Knappheit davon ist definitiv genug da!
orinoco meint
Genau so ist es. Ich hab den Wahnsinn mit der Fool Cell am Beispiel des Mirai mal zusammengefasst:
> https://wwwahnsinn.wordpress.com/2016/06/18/wasserstoff-brennstoffzelle-toyota-mirai/
Tesla-Fan meint
Wasserstoff ist energetisch sinnlos in Autos einzusetzen.
https://electrek.files.wordpress.com/2016/04/hybrid_hydrogen_vs_electric_chart.jpg?w=666&h=550