Batterie-Experte Werner Tillmetz, Professor am Sonnenenergie- und Wasserstoffforschung Baden-Württemberg (ZSW) in Ulm, sprach mit pv-magazine darüber, warum es für Autohersteller sinnvoll ist, in die Produktion von Batteriezellen zu investieren.
In Deutschland fehle „eine kommerzielle Zellfertigung und die damit zusammenhängende Kompetenz der Industrialisierung über die gesamte Wertschöpfungskette“. Mit der zunehmenden Elektrifizierung von Autos werde das Thema aber immer wichtiger. Eigentlich müsse „dieses Jahr die Entscheidung zu einer Zellfertigung in Deutschland fallen, um den Markthochlauf ab 2020 mitzunehmen“.
Aber „wenn Deutschland wieder einmal die Kurve nicht hinkriegt, wie schon zuvor bei Computern, Kameras, Photovoltaik und anderen Technologien, dann haben wir ein volkswirtschaftliches Problem“, so Tillmetz weiter. Die Autoindustrie sei „systemrelevant und es würden erhebliche Anteile der heutigen Wertschöpfung mittelfristig wegbrechen“. Es sollte für die Autoindustrie kein Problem darstellen, Batterie-Kompetenz zu erlangen, wie der Batterie-Experte am Beispiel Toyota erklärt: Gemeinsam mit Panasonic haben die Japaner mittlerweile Batterien für knapp neun Millionen Hybridautos gefertigt.
„Generell sollte man aber den sich abzeichnenden Strukturwandel für die komplette Automobilindustrie inklusive aller Zulieferer im Auge behalten“, so Tillmetz weiter. Denn „wenn Motor und Getriebe wegfallen und das Batteriesystem wie beim Chevy Bolt von LG kommt, dann bleibt nicht mehr so viel Wertschöpfung übrig“.
Eine Möglichkeit für Autohersteller sei auch, ins Geschäft mit Heimbatterien einzusteigen. Tesla, Daimler, Nissan und zuletzt BMW haben diesen Schritt bereits getan oder zumindest angekündigt. Aber „ob die Autoindustrie den Kompetenzaufbau zur Kopplung der Batterie ans Stromnetz (vehicle to grid) besser und schneller schafft als die etablierten Hersteller, muss sich noch zeigen“.
Für die nahe Zukunft erwartet Tillmetz, dass es „kaum mehr Probleme mit der Lebensdauer“ gebe. Erfreulich sei auch, dass die Kosten „kontinuierlich mit den weiter steigenden Stückzahlen“ sinken.
wendling meint
warum hat noch niemand begriffen, daß e-autos in deutschland demnächst von unserem unersättlich geldgeilen staat gekillt werden ??
glaubt jemand im ernst, der staat würde die wegbrechende mineralölsteuer tatenlos mit ansehen ??
mit einführung der bereits geplanten „mobilitätssteuer“ wird der stromverbrauch bald unbezahlbar. man stelle sich einmal vor, der heutige strompreis -ca. 30 cts- würde mit einer mobilitätssteuer oder -abgabe i.h.v. 200% -siehe benzin !!!- belastet !!!
somit wäre das BEV, wie auch das wasserstoffauto – die interessanteste entwicklung der letzten 100 jahre – wie schon der diesel aus pflanzenöl – vom staat „hingerichtet“ worden und das autofahren zum privileg fettgefressener multimillionäre verkommen. dies hätte für die auf mobilität angwiesene wirtschaft unabsehbare folgen. man denke an die grünen idioten mit ihrer forderung von 5,– DM je liter !!
Horst meint
Welchen Sinn macht es Batterien in Schland zu produzieren? Die sind doch eh schon teuer genug.
HIHI meint
Entscheidung muss diese Jahr fallen??? 2016 entscheiden, 2017 Antrag stellen, 2018 Fördergelder beantragen, 2019 Beginn der Bauarbeiten, 2020 Planänderung: Fabrik muss doch grösser werden, 2021 Beantragung weiterer Fördergelder, 2022 Baustop wegen ausufernder Kosten, 2023 gehts dann weiter und 2025 oder 2027 kann dann mit der Fertigung der ersten Akkus begonnen werden. HM China und die USA werden zu dem Zeitpunkt dann wahrscheinlich bereits 100mal höhere Kapazitäten produzieren als die besagte deutsche Firma dann vielleicht produzieren könnte und dann haben wir wieder mal ein von vornherein unrentables Wirtschaftsprojekt mit St(r)euergeldern finanziert.
Ich denke VW sollte sofort anfangen zu bauen oder aus VW wird in Zukunft Bosswagen (so spricht man Volksawagen im Ausland aus und wenn die Firma bald Ausländern gehört werden die sicherlich diesen, in Ihren Augen, deutschen Rechtschreibfehler korrigieren) :D
Zu dem Lithium Problem, spricht eigentlich noch irgendjemand über die Erdölknappheit? In ein paar Jahren spätestens einem oder zwei Jahrzenten wird Lithium sicherlich durch einen besseren Stoff ersetzt. Die Liste der möglichen Ersetzer ist ja jetzt schon lang.
horstlüning meint
„Erfreulich sei auch, dass die Kosten „kontinuierlich mit den weiter steigenden Stückzahlen“ sinken“ wie lang wird dies eigentlich noch weitergehen? Die Rohstoffe zur Herstellung von Autobatterien ist doch wie man immer mal wieder hört doch sehr begrenzt. Kommt es da dann nicht früher oder später zur „Weltknappheit“ und somit wieder stark steigenden Preisen?
McGybrush meint
Welche Rohstoffe genau ausser LiThium selbst?
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Anders als bei Krafststoff kann man die Batterie an ende wieder verwerten?
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Seltene Rohstoffe gibt es in heutigen Autos zu genüge. Neodym, Platin… An Ende wären es schlimmstenfalls andere seltene Stoffe, als heutzutage, die weniger werden.
technology meint
Naja z.B. Kobalt.
Lithium wird übrigens, da wirtschaftlich unrentabel, nicht wiederverwertet.
Thrawn meint
Noch…
McGybrush meint
Da jetzt die Zellen in grossen Mengen in einheitlichen Grössen Recycelt werden könnten (7000 identische Zellen pro Tesla z.B.) macht es jetzt vielleicht eher sinn dafür Methoden zu entwickeln diese doch zu Recyceln. Vorher gab es zwar auch zig. Akkus aber alle in unterschiedlichen Grössen und in individuellen Kleinstgehäusen Verpackt das es da vielleicht nicht Profitabler ging (und auch nie Versucht wurde).
UliK meint
Ich empfehle das youtube-video vom echten Horst Lüning zu dem Thema. Ich glaube es heißt: FAQ #1 Tesla und E-Auto
Lithium reicht ewig.